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face - interdisziplinäres Magazin für Ästhetik Germany

| Ästhetik Fachbeitrag eine adäquate Lösung. In der absolut überwiegenden Mehrzahl der Fälle besteht eine Klitorismantel- Hypertrophie. Wenn diese nicht auch korrigiert wird, entsteht postoperativ ein Ungleichgewicht und das Ergebnis ist disharmonisch und unnatürlich. Lösungsstrategie: In manchen Fällen reicht die Nach- resektion des Klitorismantels. Hier wird sozusagen von Technik 1 auf Technik 2 erweitert. Ebenso kann es notwendig werden, zusätzlich den Abstand zwi- schen Klitorisspitze und Harnröhre zu reduzieren, um eine Protrusion der Klitoris zu verhindern. Für diese Umstellung von Technik 1 auf Technik 3 muss noch genügend Gewebe im Präputiumbereich vorhanden sein (Abb. 4a–f). In vielen Fällen ist aber zusätzlich zu der Disharmonie auch noch die Stabilisierung der Restschamlippe ausgeblieben. Dadurch kann es zu Asymmetrie und zu einem Verschwimmen der inneren Schamlippen kommen. Lösungsstrategie: Die innere Schamlippe wird neu aufgebaut und rekonstruiert (Abb. 5a–e). Die falsche Nachbehandlung Wie oben bereits erwähnt, gilt es postoperativ, den operierten Bereich speziell gegen Reibung zu schüt- zen. Fallbeispiel: Eine Patientin hatte bereits zehn Tage nach einer auswärtig durchgeführten Korrektur der inneren Schamlippen Geschlechtsverkehr. Der Vor- operateur hatte revidiert und Sekundärnähte durch- geführt. Trotzdem kam es erneut zu einer ausgeprägten Wundheilungsstörung. Im weiteren Verlauf wurde nach komplettem Abheilen ein Ausschneiden der nar- bigen Areale sowie eine Reduktion und Angleichung des Klitorismantels durchgeführt, zudem eine par- tielle Rekonstruktion und Stabilisierung der inneren Schamlippen. Eine strenge Aufklärung und gute Com- pliance sind nach Korrekturen im Intimbereich essen- ziell. Die Wundheilung ist scheinbar häufig schon nach wenigen Tagen abgeschlossen: Die Wundverhältnisse haben sich normalisiert, die Schwellung ist zurückge- gangen. Trotzdem ist mit einer belastbaren Stabilität erst nach ca. 6 Wochen zu rechnen. Techniken zur Vermeidung von Komplikationen Für nahezu alle Komplikationen gibt es eine weitge- hend zufriedenstellende Lösung. Dies ist aber fast immer mit weiteren Operationen (ggf. auch Kosten) für die Patienten, Ausfallzeiten, Schmerzen, Vertrau- ensverlust und weiteren Unannehmlichkeiten ver- bunden. Im Folgenden soll nun auf die technikabhän- gigen Komplikationen und Fallstricke eingegangen werden, da sich diese relativ leicht im Vorfeld verhin- dern lassen. Technik 1 Die einfachste und unkomplizierteste der drei ge- nannten Techniken bedarf einer genauen Planung Abb. 4a Abb. 4b Abb. 4c Abb. 4d Abb. 4e Abb. 4f Abb. 4a–f: Korrektur bei Z.n. Technik 1 auf Technik 3 und zusätzlich Rekonstruktion der inneren Schamlippen (auswärts voroperiert). Wundheilungsstörungen. Aber auch bei den komple- xen moderneren Techniken kann es durch Überlas- tung des Gewebes zu Wundheilungsstörungen kom- men (weitere Details s. u.). Eine weitere Ursache kann ein Fehlverhalten der Patienten sein. Hiergegen hel- fen meist mehrfache mündliche sowie schriftliche Verhaltensempfehlungen für die Zeit nach der Opera- tion. Insbesondere gilt es zu beachten, dass Dinge wie Fahrradfahren, Reiten, Geschlechtsverkehr sowie alles weitere, was Reibung auf das operierte Areal überträgt, vermieden werden. Lösungsstrategie: Konnte eine Wundheilungsstö- rung nicht vermieden werden, so kann direkt nach Auftreten eine Sekundärnaht erfolgen. Meistens kommen die Patientinnen jedoch verzögert, sodass bereits eine Reepithelialisierung an den Wund- rändern begonnen hat. Eine Sekundärnaht bringt weitere Risiken wie Infektion mit sich. Es ist dann zu empfehlen, zunächst die Wundheilung komplett ab- zuwarten und im zeitlichen Verlauf von 6 bis 12 Wo- chen eine Korrektur durchzuführen. Kleinere Dehis- zenzen wachsen in der Regel komplett von alleine zu und bedürfen keiner weiteren Maßnahmen. Vermeidbare Komplikationen Unter vermeidbaren Komplikationen verstehen wir: Die falsche Operationstechnik Die inneren Schamlippen bilden zusammen mit dem Klitorismantel eine ästhetische Einheit. Vor der Erst- operation ist in den meisten Fällen ein optisches Gleichgewicht gegeben. Viele der althergebrachten Operationstechniken bieten nur in bestimmten Fällen 40 face 1 2017

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