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face - interdisziplinäres Magazin für Ästhetik Germany

Editorial | Infos zum Autor Dr. med. Torsten Kantelhardt, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch- Plastische Chirurgie (DGÄPC), © Dr. Torsten Kantelhardt Ästhetische Gesichts­ behandlung: Immer häuiger sanft – aber bitte nicht weniger sorgfältig! Nicht- und minimalinvasive Behandlungen spielen in der Ästhetischen Medizin eine immer größere Rolle. Das geht auch aus der neuesten Patientenbefragung der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) hervor: Mittlerweile lassen mehr als 40 Prozent der Patienten, die einen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie aufsuchen, eine nichtinvasive Behandlung durchführen (2015 waren es noch gut 25 Prozent). Damit folgt Deutschland der Entwicklung, die sich in den USA und Lateinamerika schon seit Jahren abzeichnet. Dieser Trend birgt aber auch gewisse Risiken: Gerade auf dem Gebiet der nichtchirurgischen Behandlungen tummeln sich zahlreiche Anbieter, die nicht über die entsprechende Qua- lifikation verfügen, um diese Behandlungen gut und sicher durchzuführen. Patienten gehen nicht selten fatalerweise davon aus, dass bei einer sogenannten sanften Behandlung nicht viel schiefgehen kann. Zugleich besteht die Gefahr, dass Ärzte scheinbaren Trends folgen und Behandlungen anbieten, nur weil das öffentliche Interesse für eine wachsende Nachfrage spricht. Ein gutes Beispiel dafür ist das Faden lifting. Die vielversprechende Methode ist durch Weiterentwicklung der Materialien und Techniken und nicht zuletzt aufgrund der Tendenz zu weniger invasiven ästhetischen Behandlungen in den letzten zwei Jahren zu einem regelrechten Trendthema geworden. Das liegt wohl vor allem daran, dass das Verfahren eine Lücke zwi- schen Injektionstherapien und größeren chirurgischen Gesichtsverjüngungen schließt und daher für „neue“ Patientengruppen interessant wird. Als Fachärzte stehen wir aber auch und gerade bei Trendthemen in der Verantwortung, Aufwand und Nutzen sehr genau abzuwägen und unsere Patienten entsprechend aufzu- klären. Nur wenn die Indikation stimmt, kann die Behandlung erfolgreich sein. Patienten können sich ihrer- seits schützen, indem sie abklären, wie häufig ein Arzt eine Behandlung schon durchgeführt hat und ob er sich gegebenenfalls gezielt weitergebildet hat. So können Fachärzte, die sich ernsthaft mit einer Methode auseinandersetzen, von reinen „Trendanbietern“ unterschieden werden. Als face-Leser sind Sie es gewohnt, sich über bewährte und neuere Verfahren der Ästhetischen Medizin zu informieren und den Überblick über aktuelle Entwicklungen zu behalten. Bewahren Sie sich Ihre Neugierde, aber genießen Sie Trends auch immer mit einer gehörigen Portion Vorsicht. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre! Ihr Dr. Torsten Kantelhardt face 1 2017 03

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