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face - interdisziplinäres Magazin für Ästhetik Germany

Fachbeitrag Ästhetik | Abb. 3 Extrusion Force (N) 65,0 58,3 43,0 Belotero Intense© 80 60 40 20 0 Abb. 4 25 G 40 mm Manufacturer I 25 G 40 mm Manufacturer II TSK 25G 37 mm Merz Aesthetics tät der Kanüle ermöglichen die Distribution des Materials mit in der Regel nur einem Insertionspunkt über eine größere Zielfläche. So wird das Risiko von Einblutungen am Einstichort verringert sowie deren Anzahl reduziert. Zudem lassen sich diese Kanülen in der Regel atraumatisch durch das Gewebe manövrie- ren; das Ver letzungsrisiko von z. B. Gefäßen ist gerin- ger als mit herkömmlichen Nadeln.2 Darüber hinaus ist die Behandlung mit weniger Schmerz verbun- den.1–5 Aber Kanülen sind nicht immer die richtige Wahl. Für zum Beispiel die intradermale Platzierung von Filler-Material sind stumpfe Kanülen selbstver- ständlich nicht geeignet. Eigenschaften stumpfer Kanülen Die Manövrierbarkeit von Kanülen hängt entschei- dend von verschiedenen technischen Paramtern ab: Eine Silikonbeschichtung etwa erleichtert das Injizie- ren und erhöht auch die Beweglichkeit der Kanüle enorm. Zudem hat die Gestaltung der Wand der Ka- nüle großen Einfluss auf die Extrusionskraft des Fül- lermaterials: Eine dünnere Kanülenwand lässt mehr Platz für das Produkt, ver ringert dadurch die Extrusi- onskraft und erleichtert die Einspritzung. Insbesondere in sensiblen Arealen wie dem peri- orbitalen Bereich (z. B. die Palpebrallinie) ist ein Hub-Marking zu bevorzugen, um die Extrusion des Füllers an der Kanülenspitze besser steuern zu kön- nen. So kann die Genauigkeit bei der Füllerplatzie- rung, wie sie für solche feinen Flächen erforderlich ist, gewährleistet werden. Indikationsspezifische Kanülentechnik Im Vorfeld einer jeden Behandlung steht die Diagno- sestellung. Daraufhin werden Injektionstechniken, das Füllermaterial sowie das Equipment für die Behandlung entsprechend der jeweiligen Indikation individuell ausgesucht und im Rahmen des Behand- lungsplans definiert. Wenn man nun eine bestimmte Indikation, nämlich den eingesunkenen oberen, lateralen Anteil der Wan- gen betrachtet, ist es meines Erachtens nach sinnvoll, hier mit stumpfer Kanüle zu behandeln. Dafür spre- chen nicht nur die oben erwähnten Vorteile, wie die Reduzierung der Nebenwirkungen (z. B. die Entwick- lung eines Blutergusses), die Reduzierung der Anzahl der Einstichstellen, die reduzierte Schwellung und damit das Erreichen eines grundsätzlich besseren ästhetischen Ergebnisses. Speziell für dieses anatomische Areal gilt es, weitere Aspekte zu evaluieren: Um ein gleichmäßiges und ef- fektives laterales Lifting in diesem Bereich zu erzielen, muss der Füller auf einer verhältnismäßig großen Flä- che verteilt und platziert werden (verglichen mit z. B. der Behandlung von abgesunkenen Mundwinkeln, wobei die Verwendung von Kanülen nicht sinnvoll ist). Deshalb ist hier die Verwendung von stumpfen Kanü- len eine sinnvolle und elegante Lösung, da das Füller- material hier gleichmäßig mit der Linear-Threa- ding-Technik über mehrere anatomische Strukturen von nur EINEM Eintrittspunkt, dem Zygomatic Arch Entrypoint (ZAE), über dem Jochbein platziert werden kann (Abb. 4). Patientenfall Dargelegt wird im Folgenden die Behandlungstech- nik bei der Indikation „Eingesunkener, oberer, lateraler Anteil der Wange“. Die Länge der Kanüle wird nach der Länge des zu be- handelnden jeweiligen anatomischen Areals gewählt (variiert zwischen 1,5 bis 2 Inches). Das Lumen der Ka- nüle hängt von ihrer Länge, zusätzlich aber auch von den Maßen des verwendeten Materials (Viskosität, Elastizität etc.) ab. In der Regel werden 22 G- bis 27 G- Kanülen verwendet, die geläufigste Größe ist hierbei 25 G. In diesem Fall wird der Entrypoint in der Mitte über dem Jochbeinbogen (ZAE) verwendet. Das Fül- lermaterial wird fächerförmig und in retrograder Technik von diesem einen Eintrittspunkt ausgehend injiziert. So kann der vollständige Volumenaufbau re- alisiert werden. Das Füllermaterial muss dabei medial tief, d. h. supraperiostal, platziert werden; je lateraler/ mehr in Richtung Jochbeinbogen gearbeitet wird, desto oberflächlicher – aber immer noch subdermal – wird der Filler injiziert. Das platzierte Volumen be- trägt ca. 0,1 bis 0,2 ml pro „Thread“. Das Ziel dabei ist es, bis zum klinischen Endpunkt zu augmentieren und Abb. 3: STERiGLIDE Kanüle 25 Gauge. (© Sabine Zenker/ TSK Laboratories) Abb. 4: Extrusionskraft. ( © Merz Aesthetics: Injektion mit Kanülen mit ultradünner Wand reduziert die Extrusionskraft um 35 Prozent) face 1 2017 13

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