Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

face - interdisziplinäres Magazin für Ästhetik Germany

digkeit. Des Weiteren basieren die Erklärungen und Lösungsansätze auf den präferierten Operations- techniken des Autors. Schicksalhafte Komplikationen Schicksalhafte Komplikationen können in der Regel nicht durch den Operateur vermieden werden. Häufig hängen sie von äußeren Bedingungen ab, auf die man nur sehr eingeschränkt Einfluss hat. Wir unterscheiden: Nachblutung Zu Nachblutungen kommt es in der Regel innerhalb der ersten Stunden nach der Operation. Lösungsstrategie: Ein Großteil der Blutungen kann durch Drücken auf den gesamten Intimbereich zum Stillstand gebracht werden. Sollte jedoch eine deutli- che Einblutung in das Gewebe erfolgt sein, so ist eine frühzeitige Revision angebracht. Diese kann norma- lerweise auch in örtlicher Betäubung stattfinden, auf den Zusatz von Adrenalin sollte jedoch verzichtet werden, da es sonst deutlich erschwert ist, die Blu- tungsquelle zu identifizieren. Nach Ausräumung des Hämatoms kann bei diffuser Blutung eine Totraum- verkleinerung mit einem feinen resorbierbaren Faden erfolgen. Der primäre Wundverschluss ist in aller Regel möglich. Bei rechtzeitiger Revision ist keine Verschlechterung des mittel- und langfristigen Ergebnisses zu erwarten. Pilzinfektion Durch die chirurgische Reinigung mit z. B. Octenisept kommt es häufig zu einer Beeinträchtigung der Vaginalflora. Dadurch ist der Schutz gegenüber ubi- quitär vorkommenden Pilzen stark reduziert. Typi- scherweise kommt es am Tag zwei nach der Opera- tion zu einem vermehrten Brennen und Juckreiz in dem operierten Areal. Geruch, Ausfluss und Schmer- zen nehmen zu. Eine Behandlung mit antimykoti- scher Salbe ist dann schnellstmöglich anzustreben. Noch besser ist jedoch, die Pilzerkrankung präventiv zu vermeiden. Dies geschieht relativ zuverlässig mit Fachbeitrag Ästhetik | Abb. 2a–d: Z.n. ausgerissenem Läppchen nach Keilexcision (inferior wedge excision), vollständiger Abheilung und Rekonstruktion der rechten inneren Schamlippe. Abb. 2a Abb. 2b Abb. 2c Abb. 2d der Gabe eines Milchsäure-Vaginalzäpfchen, das die Vaginal flora direkt wiederaufbaut. Bei Patientinnen mit Neigung zu Pilzinfektionen kann mit der Behand- lung bereits 2 bis 3 Tage vor dem Eingriff begonnen und auch noch bis wenige Tage nach der Operation verlängert werden. Sonst reicht eine einmalige Gabe am Ende der Operation. In unserem Patientengut konnte die Pilz infektionsrate so von 8 % auf unter 1 % reduziert werden. Wundheilungsstörung Die häufigsten Ursachen hierfür sind zu hohe Span- nungen im Gewebe. Dies gilt es durch die richtige Technik zu vermeiden. In unseren Augen veraltete Techniken wie die Keilschnitttechnik führen häufig zu einer starken Spannung und damit zu nachfolgenden Abb. 3a–d: Vier Beispiele für die Anwendung der falschen Operationstechnik, aus der ein unnatürliches Aussehen resultierte. Abb. 3a Abb. 3b Abb. 3c Abb. 3d face 1 2017 39

Seitenübersicht