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face - interdisziplinäres Magazin für Ästhetik Germany

| Ästhetik Fachbeitrag Abb. 3a Abb. 3b Abb. 3a und b: Patientin mit hypertrophen Verbrennungsnarben, großflächig verteilt (Oberschenkel, untere Bauchregion, Brust) präoperativ (a) und ein Jahr postoperativ (b). Narbengewebe die normale, intakte Kollagen-Elas- tin-Matrix, sodass die hieraus resultierende Fibrose zur Haut- und Faltenglättung führt.3 Die Epidermis ist funktionell eingeschränkt und tendiert dazu, dünner und anfälliger gegenüber UV-Strahlung zu sein. Außerdem schafft eine große Wundfläche durch invasive Verfahren eine gute Grundlage für die Ent- stehung bakterieller und fungaler Infektionen.3 Medical Needling – Wirkungsweise feiner Nadeln Hinter der Methode des Medical Needlings verbirgt sich die simple Idee, durch mehrfach wiederholte Punktion der Epidermis und Dermis die Selbsterneu- erung der Haut durch das Wirken regenerierender Botenstoffe zu steigern. Beide Hautschichten bleiben dabei intakt und werden qualitativ positiv beeinflusst, da die Epidermis oft dicker ausfällt. Studien belegen, dass es selbst bei dunklen Hauttypen nicht zur Pigmentverschiebung oder Hyperpigmentierung kommt. Die in der Basalmembran liegenden Melano- zyten werden nicht verletzt und ihre Anzahl nicht be- einflusst. Zudem bietet ein geschlossenes Wundareal einen sehr geringen Angriffspunkt für Infektionen, was eine problemlose und narbenfreie Wundheilung in jedem Falle begünstigt. Mit diesem therapeuti- schen Ansatz gelang es Fernandes bereits 1997, die perkutane Kollageninduktion zu etablieren, bei der ein mit Nadeln besetzter Roller im Bereich der Narben und Falten für tausend benachbarte Mikrowunden in der Dermis sorgt. Dies führt zur Kollagensynthese in der Initiierung der Wundheilungskaskade7, worauf- hin Thrombozyten und neutrophile Granulozyten die Expression von Wachstumsfaktoren wie etwa TGF-a oder TGF-b fördern. TGF-b spielt dermatologisch be- trachtet eine signifikante Rolle bezüglich der Hautre- generation, da TGF-b 3 die Synthese von Kollagen Typ I sowie die Umwandlung von Kollagen Typ III, das im Narbengewebe vorkommt, in Kollagen Typ I begüns- tigt und somit mit einer narbenfreien Wundheilung assoziiert ist.6 TGF-b 3 stimuliert die Blutkoagulation und die Synthese wichtiger Strukturproteine wie Kol- lagen, Elastin und Fibronektin durch die Fibroblas- ten.1 Diese gelangen ins Wundareal und sorgen damit für eine Proliferation der Keratinozyten sowie eine Verdickung der Epidermis.9 Nicht zuletzt aus diesem Grund bleibt die Regulation von TGF-b 3 auch nach der initialen inflammatorischen Phase (nach acht Wochen) über die weiteren Phasen der Proliferation und Regeneration hoch.1 Innerhalb des TGF-b-Sig- naltransduktionsweges gelingt der Aufbau eines nor- malen Elastin-Kollagen-Gerüstes.6 TGF-b 3 ermög- licht den Aufbau eines normalen gitterförmigen Kollagennetzwerkes aus Kollagen Typ 18. TGF-b 1 und TGF-b 2 hingegen sind überwiegend auffällig im adulten Narbengewebe aus Kollagen Typ III, weshalb deren Regulation innerhalb einer Woche nach erst- 20 face 1 2017

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