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cosmetic dentistry - beauty & science

I 07 cosmetic dentistry _ Fachbeitrag I cosmeticdentistry 4_2015 Die orthopädische Oralchirurgie stellt als ästhe- tischer Zweig der Zahnmedizin einen wichtigen Grundpfeiler dar. Zahnbewegungen sind bei aus- geprägten progenen Fehlbisslagen nur in einem begrenzten Umfang möglich und immer abhängig von den Fehlstellungen von Ober- und Unterkiefer zueinander, aber auch von Fehlstellungen der Kiefer zum übrigen Gesichtsschädel. Die Anomalien kön- nen Erwachsene stark beeinträchtigen und die Ge- wichtung der kieferorthopädischen Therapie liegt dann primär in der ästhetisch-funktionellen Korrektur. Optimale Verzahnung und das Wieder- herstellen der Kaufunktion stellen entscheidende Faktoren zur Zahnerhaltung und Prophylaxe von sekundären Störungen dar. Außer Frage bleibt, dass der Leitgedanke der meisten Patienten die Verbes- serung der Ästhetik und des damit verbundenen Selbstbewusstseins ist, dem ebenfalls durch eine chirurgische Korrektur Rechnung getragen wird. _Ursachen der Dysgnathie In der Literatur werden die Ursachen eines Dys- gnathiebefundes sowie das ätiologische Gefüge der Dysgnathiesymptomatik bei kieferorthopädischen Patienten kontrovers diskutiert. In der Arbeit von Schopf zu den Anteilen exogener Faktoren, die an der Entstehung von Dysgnathien beteiligt sind, konnten keine direkten Angaben zum prozentualen Anteil von Patienten mit erworbenen bzw. anlage- und erbbedingten Dysgnathien erarbeitet werden (Schopf, 1981). Aus der Beurteilung der Einzelsymp- tome der Patienten konnte jedoch die Erkenntnis gewonnen werden, dass es lediglich bei 48 Prozent der Patienten möglich war, alle vorliegenden Dys- gnathiesymptomemitexogenenätiologischenFak- toren in Verbindung zu bringen. Saekel und Brod- mann zogen in ihrem Bedarfsgutachten von 2001 aus der Publikation von Schopf den Schluss, dass 20 Prozent der Anomalien erblich bedingt sein müssten und somit durch prophylaktische Maß- nahmen nicht beeinflusst werden könnten. Dem- zufolge müssten 80 Prozent der Dysgnathien im Vorfeld durch Prävention zu lösen sein, sodass im Umkehrschluss in Verbindung mit der aus der Deutschen Mundgesundheitsstudie hervorgehen- den Reduktion der Kariesentstehung bei Kindern theoretisch die Anzahl der kieferorthopädisch be- handlungsbedürftigen Patienten abnehmen müss- te. Die Universität Greifswald um Prof. Hensel konnte jedoch klarstellen, dass 20,3 Prozent der Symptome anlage- und erbbedingt, 44,3 Prozent exogen und 35,3 Prozent als nicht eindeutig zu- zuordnen zu klassifizieren sind, sodass auf Grund- lage dieser Ergebnisse die Vermutung, dass 80 Pro- zent der Dysgnathien der Prävention zugänglich sein müssten, nicht zutreffen kann (Hensel, Stel- lungnahme DGKFO, 2001). Die unterschiedlichen Angaben und Stellungnah- men verdeutlichen die Schwierigkeit der eindeu- tigen Zuordnung der Dysgnathien. Ungeachtet dessen steht der Patient mit seinem Leidensdruck im Vordergrund und erwartet eine symptombezo- gene Therapie mit stabilen Behandlungsergebnis- sen. Demzufolge sollte bei Dysgnathiefällen, die alleine funktionskieferorthopädisch nicht mehr regulierbar zu sein scheinen, eine kieferorthopä- disch-chirurgische Planung vorgesehen werden, bevor eine Therapie durch rein dentoalveolär-kom- pensatorische Maßnahmen versucht wird. Der Ver- such der kompensatorischen Maßnahmen im Zahn- bereich könnte dem Patienten zwar eine Operation ersparen, gleichzeitig aber auch die Therapie unnö- tig und risikobehaftet in die Länge ziehen. _Zielgruppe der orthopädischen Chirurgie Erwachsene stellen heute einen großen Teil an Patienten in der Praxis kieferorthopädisch tätiger Generalisten. Geleitet von hohen soziokulturellen Abb. 2a und b_OPG und Fern- röntgenseitenbild der Patientin zu Beginn der Behandlung. Das FRS verdeutlicht die Notwendigkeit eines operativen Vorgehens. Abb. 2b Abb. 2a

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