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cosmetic dentistry - beauty & science

30 I cosmeticdentistry 4_2015 Ispecial _ Prophylaxe und auch Sportler konsumieren eventuell säure- haltige Getränke und tun dies häufig beim körper- lichen Training, währenddessen belastungsbedingt ein geringer Speichelfluss vorliegt. DerübertriebeneKonsumvonisotonischenGeträn- ken kann auch gastroösophageale Veränderungen hervorrufen.46 Frese et al. (2014) beobachteten bei Ausdauerläu- fern, dass nach und während maximaler Belastung dieSpeichelflussratensignifikantsankenundsomit ein erhöhtes Risiko für dentale Erosion bei Genuss von säurehaltigen Erfrischungsgetränken/Sport- getränken besteht. Zudem kann sich durch die Art und Weise des Kon- sums von säurehaltigen Getränken (z.B. Schlürfen für ein längere Zeit oder gleichzeitige Mundatmung während des Sporttrainings) das Erosionsrisiko er- höhen.20 Rios et al. (2007) berichteten über eine Verbindung zwischen Schneidezahnerosionen und dem Im-Mund-Behalten von Getränken vor dem Schlucken sowie dem Zähneputzen direkt nach dem Konsum von säurehaltigen Getränken.51 Bryant et al. (2011) berichteten über die Risiko- faktoren für dentale Karies und Erosion bei Hoch- leistungssportlern aus Neuseeland. Sportgetränke wurden von 83,9 Prozent der Triathleten während des Trainings konsumiert, von 48,4 Prozent wurde der Konsum von Sportgetränken, aber auch von Wasser, als „kleine häufige Schlucke von der Flasche“ beschrieben. 93,5 Prozent der Teilneh- mer aßen während der Trainingsperioden und 62,1 Prozent davon aßen nur während des Rad- trainings. Nur 3,2 Prozent erkannten das Training als hohes Risiko für die orale Gesundheit. Alle kli- nischen Fälle der Untersuchung wurden als hohes Risiko für Karies festgehalten. Die Ernährung von Hochleistungssportlern stimmte mit einem hohen Risikoprofil für Karies und Erosion überein. Ehlen et al. (2008) testeten säurehaltige Getränke. Die Menge an benötigten Basen zur Neutralisierung der Getränke nach dem Öffnen war für Energydrinks am höchsten, gefolgt von normalen Erfrischungs- getränken und Diätgetränken und letztendlich Säften und Sportgetränken. Der In-vitro-Charakter der experimentellen Gestaltung und die ausge- dachte Einwirkzeit (60 Minuten) sind Einschrän- kungen dieser Studie.20 Das In-vitro-Design setzt den Zahn dem Getränk für eine bestimmte Zeit aus, ohne die Konsumrate des Getränkes, Dauer des Schluckens, Bewegung im Mund während des Schluckens, Säuberung durch den Speichel und das Potenzial des Speichels zur Remineralisierung zu berücksichtigen. Järvinen et al. (1991) stellten für folgende Gruppen ein beachtliches Risiko für Erosion fest: a) Personen, die sich einmal oder öfter pro Woche übergeben (31-mal höher als bei seltenem Erbrechen), b) Personen mit ausgewiesenen gastrischen Symptomen (Säuregeschmack im Mund, Aufstoßen, Sodbrennen, Bauchschmerzen, gastrische Schmerzen), die einmal pro Woche auftreten (jeweils 10-mal höher als ohne Magenstörung) und c) Personen, die eine geringe, nicht angeregte Speichelflussrate haben, und zwar dann, wenn diese mehr als zweimal pro Tag Zitrusfrüchte essen (37-mal höher), täglich Erfrischungs- getränke trinken (4-mal höher), wöchentlich Apfelessig zu sich nehmen (10-mal höher) oder wöchentlich Sportgetränke trinken (4-mal höher). Die demineralisierende Wirkung von Zitronensäure ist außergewöhnlich hoch, da die Chelatwirkung auf das Kalzium des Zahnschmelzes sogar dann anhält, nachdem der pH-Wert auf der Zahnober- fläche angestiegen ist.21,42 Trinkt man zum Beispiel vier Wochen lang täglich 350ml Grapefruitsaft, entstehen erkennbare Veränderungen an der Zahn- schmelzoberfläche.74 Viele Erfrischungsgetränke enthalten Zitronensäuren, Phosphorsäuren, Koh- lensäuren und andere Säuren und ihr pH-Wert ist oft unter 4,0.19,76 Es wurde festgestellt, dass Erfri- schungsgetränke, außer diejenigen, die nur Kohlen- säure enthalten, sowohl in Fallstudien19,29,44 und in vitro56 zur dentalen Erosion führen. Studien fanden heraus, dass Sportgetränke stark erosiv sind.56,63,64 Der häufige Konsum von Essig- gurken führt bei Personen zur Zahnerosion, die sich laktovegetarisch ernähren.38 Ein Patient mit einer geringen Speichelflussrate von 0,1ml/min oder weniger, hat ein 5-mal höheres Risiko für Ero- sion als die mit höheren Speichelflussraten.31 Bei normalen Speichelflussraten werden säurehaltige Getränke vom Mund innerhalb von ca. zehn Minu- ten beseitigt und der pH-Wert an der Zungenspitze bleibt für nur etwa zwei Minuten nach dem Konsum niedrig.43 Im Gegensatz dazu bleibt der pH-Wert bei Patienten mit geringen Speichelflussraten für etwa 30 Minuten niedrig.73 Viele solcher Faktoren könn- ten mit allgemeinen Maßnahmen, wie erhöhter Informationsbereitstellung über säurehaltige Pro- dukte und gastrische Beschwerden und durch Produktentwicklungen, beseitigt werden. Es ist wichtig, Zahnerosionen frühzeitig zu diagnosti- zieren und die Risikofaktoren zu identifizieren. Das erhöht die Chance einer erfolgreichen Behandlung und reduziert die Beschwerden, die mit mechani- schen Eingriffen verbunden sind.31 Aufgrund des dentalen Risikos für Erosion sollten Sportgetränke nicht konsumiert werden, wenn ein geringer Speichelfluss vorliegt, wie während des körperlichen Trainings oder bei Mundatmung. Außerdem sollten sie nicht täglich eingenommen und nicht lange im Mund behalten werden. Auf

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