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cosmetic dentistry - beauty & science

26 I cosmeticdentistry 4_2015 Ispecial _ Prophylaxe Auswirkungen von Sport und Diäten auf die Mundgesundheit Autorin_Dr. Antina Schulze _Kalorienrestriktion, Diäten und exzessives Trai- nieren zur Gewichtsabnahme liegen im Trend und können in der Ausbildung eines gestörten Ess- verhaltens erhebliche Konsequenzen auf die kör- perliche und orale Gesundheit haben. Viele Studien weisen auf eine höhere Prävalenz von Essstörun- gen im Sport und bei weiblichen Personen hin. Orale Auswirkungen können vor allem dentale Erosionen infolge interner oder externer Säureeinwirkung sein. In diesem Artikel wird ein Überblick über das Auftreten von gestörtem Essverhalten und oralen Manifestationen beschrieben. Gestörtes Essverhal- ten tritt in direktem Zusammenhang mit Diäten, Nahrungsrestriktionen und abnormalem Essverhal- ten auf. Der Terminus Essstörung umfasst Anore- xia nervosa (AN), die mit Hungern und extremem Gewichtsverlust einhergeht und Bulimia nervosa (BN), welche charakterisiert ist durch hemmungs- lose Essorgien, gefolgt von Hungern und selbst induziertem Erbrechen. Beide Arten sind psycho- soziale pathologische Essstörungen, die Patienten umfassen, die sich stark mit dem Essen und Gewicht beschäftigen, ein gestörtes Körperbild und die krank- hafte Angst haben, übergewichtig zu werden. Dieses Verhalten und seine Esssymptome beeinträchtigen sowohl die körperliche und psychologische Gesund- heit als auch diverse Alltagsaktivitäten. Perfektionismus scheint eine wichtige Rolle bei Patienten mit einer Essstörung zu spielen. Die Per- sönlichkeit beider Patientengruppen, die mit AN und BN, gilt als von Natur aus perfektionistisch, woraus die Notwendigkeit entsteht, die Rolle, die der Perfektionismus bei der Entwicklung und beim Verlauf dieser Störungen spielt, zu verstehen.23 Slade (1988) definierte das Körperbild als „The picture we have in our minds of size, shape and form of our bodies, and our feelings concerning characteristics and our constituent body parts“. Hilde Bruch (1962) hob die Körperbildstörung als Haupteigenschaft von AN hervor, eine Beobach- tung, die später bestätigt und für andere Essstö- rungen angewandt wurde und jetzt als relevantes Kriterium für deren Diagnose gilt.2 Auch der kul- turelle Druck, schlank zu sein, hat einen starken Einfluss auf das Körperbild. Folglich besteht in Kulturen, die viel Wert auf Schlankheit legen, die höchste Prävalenz von Essstörungen.18,22,30,75 _Vorkommen und Häufigkeit im Sport und in der Normalbevölkerung Bei Sportlern liegt ein starker Fokus auf dem Per- fektionismus und damit entsteht der Zusammen- hang zur höheren Prävalenz von Essstörungen in dieser Gruppe.23 Für viele Sportler ist es wünschenswert, einen ge- ringen Körperfettanteil zu haben, um ein hohes Leistungsgewicht zu erreichen. Sportliche Betä- tigung wurde oft mit einer höheren Prävalenz von Essstörungen in Verbindung gesetzt, die unter Sportlern bestimmter Sportarten oder körper- licher Aktivitäten, wie Ballett, Turnen, Laufsport und Eiskunstlauf besonders weitverbreitet sind. Ein gestörtes Essverhalten bei Sportlern ist durch ein weites Spektrum an maladaptiven Verhaltens- weisen und Einstellungen zum Essen und zur Ge- wichtskontrolle charakterisiert. Darunter fallen Be- denken um das Körpergewicht und die Figur, falsche Ernährung, geringe Kalorienzufuhr, der Gebrauch von Laxativa, Diuretika und Diätpillen und extreme Methoden zur Gewichtskontrolle wie Hungern, Erbrechen und übermäßiges Sporttreiben.14,32,40,60 Einige Persönlichkeitseigenschaften wurden so- wohl mit Essstörungen als auch sportlicher Betä- tigung in Verbindung gesetzt, wie Konkurrenzden- ken, Sorgen um die Leistung, zwanghafte Zweifel über die körperliche Figur und Perfektionismus.29 Zusätzlich zu Diäten gehören Faktoren hinsichtlich der Persönlichkeit, der Druck, Gewicht zu verlieren, Jo-Jo-Effekte, der frühe Beginn von sportspezifi- schem Training, Übertraining, Verletzungen und unglückliches Trainerverhalten zu den wichtigen Risikofaktoren.72 Zusammenhänge zwischen Sportlern, abnormalem Essverhalten und Essproblemen wurden während der Entwicklung von spezifischen Termini, wie Jo-Jo-Effekt, Anorexia athletica und der Female Athlete Triad (dt. etwa „weibliche Sporttrias“) auf- gezeigt. Die weibliche Sporttriade umfasst ein gestörtes Essverhalten, Amenorrhö und Osteoporose. Die geringe Körperenergie als Folge der Nahrungsres- triktion oder erhöhten körperlichen Aktivität spielt dabei eine zentrale Rolle. Es entstehen menstruale Unregelmäßigkeiten durch metabolische Störun-

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