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cosmetic dentistry - beauty & science

special _ Prophylaxe I gen, unregelmäßige Aussonderung des luteinisie- renden Hormons, Östrogenmangel und andere hormonelle Veränderungen, die bei der Regulie- rung des Menstruationszyklus mitspielen.81 Östro- genmangel gilt als Ursache für Osteopenie bei amenorrhoischen Sportlerinnen.39 Somit haben Sportlerinnen, die während der späten Teenager- jahre oder im frühen Erwachsenenalter menstru- ale Unregelmäßigkeiten hatten, möglicherweise Schwierigkeiten, die maximale Knochendichte zu erreichen.16 Doch Osteoporose wird nicht immer von menstrualen Unregelmäßigkeiten ausgelöst. Die geringere Energiezufuhr kann ebenfalls eine geringe Knochenmineraldichte herbeiführen.82 Obwohl Essstörungen hauptsächlich bei Frauen diagnostiziert werden, ist ihre Prävalenz bei Män- nern in den letzten Jahren angestiegen.45 Es wurden verschiedene Studien durchgeführt, um die Präva- lenz von Essstörungen bei Männern, insbesondere bei Sportlern, einzuschätzen. Einige der Autoren beschrieben eine neue klinische Besonderheit, die zuerst als „reverse anorexia“ (dt. umgekehrte Ano- rexie) bekannt wurde49 und kürzlich in „Muskel- dysmorphie“ umgetauft wurde.47,50 Etwa 8 bis 9 Prozent der männlichen Bodybuilder und Ge- wichtheber sind davon betroffen.3,47,78 Wegen der strengen Kontrolle des Körpergewichts durchleben diese Sportler häufig körperliche Hyperaktivität, unausgewogene Diäten und machen Gebrauch von Anabolika.33,48,69,70 Kontrollierte Studien berich- teten über eine Prävalenz von Essstörungen von 20 bis 22 Prozent bei Sportlerinnen im Gegensatz zu 5,8 bis 9 Prozent bei der normalen Studien- population.10,71 Sportlerinnen, die einem intensiven Training unterliegen und einen überkontrollieren- den Elternteil oder Trainer haben, scheinen häufiger davon betroffen zu sein. Ein gestörtes Essverhalten und darauf bezogene Einstellungen zur Gewichtskontrolle, wie exzessives Sporttreiben und Nahrungsrestriktionen, stellen ernsthafte Gesundheitsprobleme für Mädchen und Frauen in den Industrienationen dar.68 Walsh et al. (2000) fanden heraus, dass 95 Prozent der Patien- ten mit Anorexia nervosa weiblich sind. Die Präva- lenz wurde auf etwa 1 Prozent bei heranwach- senden Mädchen geschätzt, wobei bis zu 10 Pro- zent der jungen Frauen im Alter von 16 bis 25 Jah- ren die Störung subklinisch aufweisen. Andere Risikofaktoren für Anorexia nervosa umfassen Frauen der Mittel- oder Oberklasse, Teilnahme an Aktivitäten mit hoher Schlankheitsbewertung (Bal- lett, Turnen, Modeln) und Essstörungen in der Fami- liengeschichte. Ein Schub von Anorexia nervosa wird meistens durch eine Stresssituation ausgelöst. Die geschätzte Prävalenz von Bulimia nervosa liegt bei 3 bis 10 Prozent bei heranwachsenden Frauen und Studentinnen in den USA.80 Des Weiteren wurde gestörtes Essverhalten bei jungen Frauen von 13 bis 30 Jahren nachgewiesen. Anorexia nervosa (AN) variiert dort zwischen 0,5 bis 2 Prozent, Bulimia nervosa (BN) zwischen 1 bis 3 Prozent. Die Prävalenz von Essstörungen, die nicht ganz den Kriterien für AN und BN entsprechen, auch in Dauer und Länge, liegt zwischen 2 und 13 Prozent.60 Diese Personen haben oft ein „normales" Körpergewicht, konzen- trierensichaberstarkaufdasKörperbild,Gewichtund Schuldgefühl beim Essen. Es wurde eine deutliche Prävalenz bei Frauen im Gegensatz zu Männern (10:1) nachgewiesen, mit einem Durchschnitts- alter für Anorexie von 16 Jahren und einem später vorstellbaren Alter von 25 für Bulimia nervosa.6,59 Die Konsequenzen von gestörtem Essverhalten auf die Gesundheit und körperliche Leistung hängen vom unmittelbaren Gesundheitsstatus ab, von der Nachfrage nach spezifischem Training, der Art, Schwere und Dauer der pathogenen Gewichts- kontrolle, dem Grad des Nährstoffmangels, dem Vorliegen komorbider physischer und mentaler Störungen und von der Wahl des Zeitpunkts sowie der Qualität therapeutischer Interven- tionen.7,67,71 Die Hauptkomponente der Therapie von gestörtem Essverhalten ist psychologisch mit Einflüssen der Familie, sozialen und sogar religiösen Kreisen.13 _Orale Auswirkungen Häufig sind Zahnärzte die ersten, die ein gestörtes Essverhalten diagnostizieren, klinische orale Symptome entdecken und da- durch die schwierige Auf- gabe haben, die Patienten, die ihre Krankheit oft ab- streiten, zu motivieren, psychiatrische Hilfe zu suchen und sich zahnärztlich versorgen zu lassen. Die Patienten schämen sich meis- tens für ihr Verhalten und sind deshalb höchst verschlossen. Angestellten einer Zahn- arztpraxis ist es oft unangenehm, ein Gespräch mit Patienten zu beginnen, die vermutlich an einer Essstörung erkrankt sind.9 Es ist besonders wichtig, Essstörungen zu erkennen und zu behandeln, denn sie führen zu progressiven und irreversiblen Zahnschäden und ernsthaften systemischen Problemen. Die Diagnose benötigt das Wissen über die Risiko- faktoren und Symptome von Anorexia nervosa (z.B. die Teilnahme an Aktivitäten mit starker Gewichts- kontrolle, Essstörung in der Familienanamnese, Amenorrhö, Lanugohaar) und Bulimia nervosa (z.B. erfolglose Versuche des Gewichtsverlusts, sexueller Missbrauch in der Kindheit, Depression in der Fa- milienanamnese80 ). Die orale Manifestation kann je nach Dauer der Essstörung, Grad und Häufigkeit des pathologischen Essverhaltens und der Diät und I 27cosmeticdentistry 4_2015 © Ostill

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