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cosmetic dentistry - beauty & science

I 29 special _ Prophylaxe I cosmeticdentistry 4_2015 5 Prozent aus organischem Material, während Wurzeln einen weniger mineralischen und mehr organischen Gehalt haben.27 Der Unterschied ist deutlich sichtbar, da die Oberflächen des Zahn- schmelzes fast ganz erodierten, während die Oberflächen der Wurzeln die organische Matrix erhielten.20 Dentale Erosion ist multifaktoriell mit vielen Risi- koindikatoren. Medizinische Beschwerden umfas- sen häufige Mundtrockenheit, häufiges Erbrechen oder den Gebrauch eines Kortisolinhalators. Auch Nahrungsgewohnheiten, wie der Konsum von koh- lensäurehaltigen Getränken, Zitronensaft, sauren Süßigkeiten und Sportgetränken und das Zähne- putzen direkt nach dem Trinken von Erfrischungs- getränken sind Risikofaktoren für die Entstehung von dentalen Erosionen.26 Dentale Erosion aufgrund von häufigem Erbrechen oder gastroösophagealem Reflux Dentale Erosion kann von Krankheiten kommen, die mit chronischem Erbrechen oder anhaltendem gastroösophagealem Reflux über eine längere Zeit einhergehen, wie Störungen des oberen Verdau- ungskanals, spezifische metabolische und endo- krine Störungen, Nebeneffekte von Medikamenten und Drogenmissbrauch, psychosomatische Störun- gen, z.B. stressgeleitetes psychosomatisches Erbre- chen, Anorexia und Bulimia nervosa. Die gleichmäßige Erosion des Zahnschmelzes und die Perimolysis (Verlust des Zahnschmelzes und Dentins auf der lingualen Zahnoberfläche) sind das Ergebnis chemikalischer Auswirkungen der Magen- säure und chronischen/häufig selbst verursachten Erbrechens und werden durch Bewegungen der Zunge aktiviert. Zuerst tritt die Erosion auf den palatinalen Oberflächen der maxillären Frontzähne auf. Die anfangs moderate Demineralisation oder glasige Erosion der palatinalen Oberflächen der Oberkieferzähne kann sich bis zu den okklusalen Oberflächen der Seitenzähne und bukkalen Ober- flächen der maxillären und selten auch bis zu den mandibulären Zähnen ausdehnen. Eine komplette Erosion kann zu Seitenzähnen mit herausstehen- den Amalgamrestaurationen führen sowie zu frei- liegendem und zerstörtem Dentin, sogar mit sicht- barer Zahnpulpa, sodass die Zähne hypersensitiv auf Temperaturschwankungen, Kauen und Putzen reagieren.35,65 Außerdem können okklusale Verän- derungen (frontoffener Biss, Verlust der vertikalen Dimension) entstehen.5 Das Hauptziel der zahnärztlichen Versorgung ist es, die bestehenden Zähne zu erhalten und weiteren Zahnsubstanzverlust zu vermeiden. Schmerzlinde- rung und kurzfristige kosmetische Maßnahmen bis der Patient entsprechend stabilisiert ist, sind die ersten Schritte einer zahnärztlichen Behandlung. Die Prognose der zahnärztlichen Behandlung hängt vom Ende des exzessiven Essens und der Gewohn- heit, zu erbrechen, ab. Umfangreiche restaurative orale Rehabilitation sollte solange verschoben wer- den, bis die zugrunde liegenden psychiatrischen Komponenten der Störung stabilisiert sind.54 Die dentale restaurative Therapie muss Teil eines kombinierten medizinischen und zahnärztlichen Behandlungsplans sein und sollte erst in die Wege geleitet werden, wenn die Essstörung behandelt wurde und die Patienten eine stabile Prognose erhalten haben. Angesichts des jungen Alters der Patienten und um die endodontologische Behand- lung zu vermeiden, sollten nichtinvasive restaura- tive Konzepte mit Klebetechniken bevorzugt einge- setzt werden. Kompositfüllungen weisen akzepta- blen Widerstand gegen die Auflösung durch Säuren auf, sind zahnsubstanzschonend und reversibel. Dentale Erosion aufgrund säurehaltiger Getränke Larsen et al. (1999) untersuchten in vitro das erosive Potenzial von Erfrischungsgetränken, Mineralwas- ser und Orangensäften und verglichen die Erosions- tiefen mit dem pH-Wert und der Pufferkapazität des Getränks. Sie berichteten, dass die Erosion bei Getränken mit einem pH-Wert über 4,2 minimal sei, aber mit pH-Werten unter 4,2 deutlicher werde. Auch Sportgetränke können zu Zahnsubstanzver- lust führen.12 Leute mit einem gesunden Lebensstil Klassifikation dentaler Erosion nach Eccles und Jenkins19 – keineWachstumsrillen am Zahnschmelz – flache,muldenförmige Defekte im zervikalen Bereich auf den labialen Zahnschmelzoberflächen – Amalgamrestaurationen,die die Oberfläche des anliegenden Zahnes überragen – Absenkung der Höckerspitzen der Seitenzähne, was zum sogenannten „cupping“ führt – in schwereren Fällen ist auch das Dentin betroffen Ursachen dentaler Erosion Innere Ursachen – regelmäßiges Erbrechen – Magensäurereflux – geringer Speichelfluss Innere Ursachen – häufige Zufuhr von demineralisierenden,säure- haltigen Lebensmitteln (z.B.Zitrusfrüchte,säure- haltige Getränke),Vitamin-C-Kautabletten oder Eisen-Tonika – häufiges Schwimmen in Chlorwasser

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