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cosmetic dentistry - beauty & science

28 I cosmeticdentistry 4_2015 oralen Hygiene im Schweregrad variieren. Es kön- nen bis zu fünf orale Signale und Symptome auf- treten: Speicheldrüsenvergrößerung, Xerostomie, orale Schleimhauterytheme und vor allem ver- schiedene dentale Erosionen. 1. Parotishypertrophie, geringer Speichelfluss, Xerostomie Zeitweise kann eine Schwellung der Parotis auf- treten, die meist asymptomatisch und schmerzlos verläuft.37 Der Mechanismus der Hypertrophie wurde ganz unterschiedlich der hohen Kohlen- hydratzufuhr oder dem Erbrechen zugewiesen. Das unilaterale oder bilaterale Aufkommen liegt zwi- schen 10 und 50 Prozent41 und gelegentlich kann eine Schwellung der Glandula submandibularis auftreten. Hinsichtlich der Speichelzusammenset- zung fanden Tylenda et al.77 keine Unterschiede in den Konzentrationen von Kalium, Chlor, Kalzium, Harnstoff-Stickstoff oder Albumin zwischen Pa- tienten mit Bulimia nervosa und einer Kontroll- gruppe. Auch wenn anscheinend keine Beziehung zur Drüsenhypertrophie existiert, gab es auch Be- richte über Speicheldrüsenverkleinerungen bei Pa- tienten mit AN/BN und langsamen Speichelfluss- raten.41,77 Erbrechen und der Missbrauch von Laxa- tiva oder Diuretika führen bei einigen Patienten zu einem reduzierten Flüssigkeitsvolumen und tragen so zu einem geringeren Speichelfluss, möglicher- weise reduzierten Pufferkapazitäten und einem niedrigeren pH-Wert bei.28, 66 Antidepressiva zur Behandlung von Bulimia nervosa, aber auch von Depressionen und Angstzuständen, können auch Xerostomie auslösen.1 Die Verringerung oder der Verlust der Pufferkapazität des Speichels trägt wahrscheinlich zum Prozess der Zahnschmelz- erosion bei. Das Auftreten und der Verlauf dentaler Erosion in diesem Zusammenhang wurde von ver- schiedenen Autoren aufgezeigt.31,57 Der Gebrauch von neutralisierendem Antazidum gegen die Magensäure und die Anwendung von Fluoriden (Lack, Lösungen, Gelee) kann nützlich sein, um das Ausmaß dentaler Erosionen zu reduzieren. 2. Mundschleimhaut, Gingivitis, Mundhygiene Die Membranen der Mundschleimhaut und des Rachens können bei Patienten mit gestörtem Ess- verhalten durch die schnelle Aufnahme großer Ess- mengen oder durch den Zwang des Erbrechens traumatisiertsein.55 DasErythemdesGaumens,Ra- chens und der hinteren Zunge sowie traumatische pharyngeale Risse können durch Finger, Kämme und Stifte, die zum Auslösen des Erbrechens von Mageninhalten verwendet werden, herrühren. Für Patienten, die an Anorexie leiden, ist eine mangel- hafte Mundhygiene üblicher als für Patienten mit Bulimie.53 Patienten mit Anorexie zeigen weniger Interesse an der Mundhygiene, was wahrscheinlich an der sehr ernsten Natur der Psychopathologie von Anorexie liegt, insbesondere an der gestörten Selbstwahrnehmung und dem gestörten Körper- bild.6,54 Patienten mit Bulimie haben anscheinend ein realistischeres Körperbild und sind oft so sehr um ihr Äußeres besorgt, dass sie sehr gewissen- haft in ihrer Hygiene und Mundpflege sind.6,54 Der Verlust der Feuchtigkeit und der Schutzeigen- schaften des Speichels kann zur Dehydrierung der parodontalen Gewebe führen. Vitamin- und Pro- teinverlust kann den Zustand verschlechtern.54 Die Entwicklung von Karies variiert mit der Diät und Mundhygiene. Aufklärungen über Mundhygiene- maßnahmen sind bei Patienten mit gestörtem Ess- verhalten sehr wichtig. Doch sollte das Zähneput- zen nicht unmittelbar nach der Säureeinwirkung erfolgen, sondern zunächst der pH-Wert durch Mundspülungen mit Wasser oder Fluoridlösung erhöht werden. Auch das Ausspülen mit im Wasser gelöstem Backpulver nach dem Erbrechen scheint Folgeschäden abzuschwächen.15,37,79 3. Dentale Erosion Dentale Erosion wird als Verlust des Zahnhartgewe- bes durch chemische Mittel ohne die Beteiligung von Mikroorganismen definiert (Eccles 1979). Die Abnutzung kann zur Abflachung der okklusalen Oberfläche und zum vertikalen Dimensionsverlust der Zähne führen. Die hervorgerufene Kürzung der Frontzähne kann ernste Konsequenzen für die Lebensqualität des Patienten mit sich bringen und ihn vom Lachen oder Reden abhalten.58 Im Allge- meinen waren die Oberflächen der Wurzeln an- fälliger für Erosion als die Oberflächen des Zahn- schmelzes. Die Vermutung basiert auf Unterschie- den in der Zusammensetzung. Zahnschmelz be- steht zu etwa 95 Prozent aus Mineralien und zu Ispecial _ Prophylaxe

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