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digital dentistry German edition 0217

Editorial | Infos zum Autor Ein- und Aussichten in die digitale Zahnmedizin Der Trend zur Digitalisierung ist gegenwärtig ein ubiquitäres Phänomen. Internetbasierte Ressour- cen offerieren Kommunikation via Sprach-, Schrift- und/oder Bildsteuerung in einer immer prä- senteren Globalisierung. Generation Golf ist passé, personifizierte Mobilität wird nicht mehr als primärer verbrennungsmotorischer Freiheitsgedanke angestrebt – es lebe die speed-getriggerte Glasfasertechnologie und die virtuelle Cloud als engster Freund der Smartphone-Generation. Der Trend zu digitalen Applikationen dominiert unlängst auch den zahnärztlichen Alltag. In der modernen Zahnmedizin beeinflusst der technologische Fortschritt sowohl die Herstellungs- verfahren als auch die Planungs- und Behandlungsstrategien nachhaltig. Daher hat die Klinik für Rekonstruktive Zahnmedizin und Abteilung für Gerodontologie an den Zahnmedizinischen Klini- ken Bern eine neue Station für „Digitale Rekonstruktive Technologie + Implantologie“ [DiRekT + I] als Schaltzentrale interdisziplinärer Therapiesequenzen etabliert. Der digitale Workflow – Einsichten Die Einsicht in die Möglichkeiten der digitalen Zahnmedizin hat das Potenzial eines Game Chan- gers: Angefangen bei der Scannertechnologie über noninvasive 3-D-Bildgebungsverfahren ein- schließlich virtueller Simulation differenter Behandlungsprotokolle, virtuelle Implantatplanungen mitsamt prothetisch orientierter Chirurgie bis hin zur rekonstruktiven Fertigung mit computer- unterstützten Prozessen. Mannigfaltige Optionen werfen momentan jedoch eine nicht minder ge- ringere Anzahl an Fragen auf: Welche Workflows greifen wann, wie und wo ineinander? In welchen Indikationsbereichen ist der Einsatz digitaler Medien (zahn)medizinisch sinnvoll? Und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für das Therapiekonzept? Die Domäne des rein digitalen Workflows, gar ohne physische Modellsituation, ist (noch) die fest- sitzende Prothetik. Monolithische (Implantat-)Kronen sind bereits Routine. Die intraorale optische Abformung hat zur Steigerung des Behandlungskomforts geführt mit höherer Präzision bei gleich- zeitiger Zeitersparnis und Kostenreduktion. Besonders implantatverankerte Rekonstruktionen pro- fitieren unter Berücksichtigung ökonomischer Parameter im digitalen Workflow. Im Bereich der herausnehmbaren Prothetik sind die ersten Entwicklungen vielversprechend, sei es beim virtuellen Design von Hybridprothesen oder in der digitalen Totalprothetik. Der Blick in die Glaskugel – Aussichten Einsichten alleine können nicht ohne visionäre Aussichten auskommen. Die virtuelle Dynamik ist entfacht, mit der daraus erwachsenen Notwendigkeit, dass Prozessabläufe neu erlernt und wiede- rum auf die bestehenden Strukturen zahnärztlicher und zahntechnischer Tätigkeitsfelder abge- stimmt werden müssen. Es ist an der Zeit, die gewohnten Pfade im eingeschliffenen Workflow „Abformlöffel–Silikon–Gipsmodell“ mit Pioniergeist neu zu beleben und den zahnmedizinischen Alltag mit virtuellen Prozessen sinnvoll zu ergänzen. Wichtig ist jedoch die Einsicht zur Aussicht, dass im Zuge der Digitalisierung eine gemeinsam gestaltete Zukunft aller beteiligten Gruppen große Chancen bietet. Priv.-Doz. Dr. med. dent. Tim Joda, M.Sc. Leitung, Station für Digitale Rekonstruktive Technologie + Implantologie; Oberarzt, Klinik für Rekonstruktive Zahnmedizin & Abteilung für Gerodontologie Zahnmedizinische Kliniken Bern, Universität Bern Priv.-Doz. Dr. med. dent. Tim Joda, M.Sc. digital dentistry 2 2017 03

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