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digital dentistry German edition 0217

Fachbeitrag digital dentistry | satz (Baseline) beschreibt. Die Analyse der Differen- zen kann entweder qualitativ oder quantitativ er- folgen. Bei der qualitativen Analyse werden die Differenzen meist farbcodiert als positive/negative Beträge sichtbar wiedergegeben. Eine justierbare Farbskala gibt das Ausmaß der Abweichungen an. Bei der quantitativen Analyse werden die tatsäch- lichen Differenzen in den Raumkoordinaten x/y/z entsprechend mathematisch berechnet und können aus der Software heraus für weitere Analysen ex- portiert werden. In den meisten Softwarelösungen gibt es zudem noch spezielle Analysetools, wie bei- spielsweise das Sicht barmachen von Schnittbildern oder direkte 2-D-Distanzmessungen. Aber auch 3-D-Tools, wie zum Beispiel eine Volumenanalyse, sind teilweise vorhanden und können für spezielle Frage stellungen verwendet werden. Es gilt als wich- tig, zu erwähnen, dass die mathematische Berech- nung der entsprechenden Differenzen einen mathe- matisch komplexen Prozess darstellt. Neben der Richtung der Differenz messung muss auch eine exakte Definition des jeweiligen Ausgangs- und Endpunktes der Distanzmessung, wie z. B. Punkt- Fläche/Punkt-Punkt, exakt festgelegt werden. Die verschiedenen Softwarelösungen behandeln diesen Aspekt oftmals unterschiedlich. Als Einsatzgebiet für die Differenz analyse-Software sind mehrere klinische Fragestellungen denkbar. Heut zutage wird die Software beim Einsatz von Intraoralscannern vor allem für die Verlaufskontrolle von Abrasions-, Ero sions- und Attritionserscheinun- gen sowie für die Analyse gingivaler Verän derungen eingesetzt. Aber auch diverse Einsatzgebiete im Be- reich der Kieferortho pädie sind denkbar und werden vom Autor derzeit genauer untersucht. Im folgenden Abschnitt sollen einige klinische Beispiele für den Einsatz von Intraoralscannern im Sinne einer digi- talen dentalen Diagnostik vorgestellt werden. Digitale dentale Diagnostik mit Intra oralscannern – Klinische Beispiele: 1. Beurteilung Resorptionsvorgänge nach Extrak- tion und Socket Pre servations-Technik vor ge- planter Implantation (Abb. 5–8). 2. Beurteilung Abrasion/Erosion dentaler Hartsub- stanzen (Abb. 9). formung eine immer weitere Verbrei tung und die Möglichkeiten des digi talen Workflows nehmen rasant zu. Gerade durch mögliche Dateifusionen ergibt sich für die Zukunft ein großes Potenzial. Im Bereich der Diagnostik ist der Ein satz von Intra- oralscannern heutzutage hingegen nur einge- schränkt verbreitet. 3-D-Verlaufsanalyse und Zahn- farbmessung sind bisher eher im Be reich der Dokumentation anzusiedeln, da eindeutige Dia- gnostikparameter fehlen und im Grunde genommen eigens entwickelt werden müssten. Somit kann man bei Intraoralscannern derzeit nur von einer einge- schränkten Dia gnostikmöglichkeit im eigentlichen Sinne der Defi nition sprechen. Die 3-D-Differen- zanalyse hat gegenüber 2-D-Verfahren jedoch zahl- reiche Vorteile, da weit mehr Informationen erfasst werden können als rein visuell und zweidimensional. Die Qualität dieser Ana lyse hängt jedoch in hohem Maße von der Genauig keit der Datenerfassung ab. Das wahre Potenzial entfaltet der 3-D-Scan viel- leicht erst durch die Dateifusion mit anderen dia- gnostisch erhobenen Daten. Wie in der Einleitung erwähnt, entsteht Diagnostik stets durch eine zu- sammenfassende Be urteilung einzelner Befunde. Es ist daher gut vorstell bar, dass der Intraoralscan in Zukunft ein wichtiges Element in diesem Befun- dungsprozess einnimmt. Das Ziel bei der Diagnostik sollte nämlich immer sein: sichere Entscheidungen möglichst objektiv zu treffen._ Literatur 1 Gotfredsen E., Gram M., Ben Brahem E., Hosseini M., Petkov M., Sitorovic M. Effectiveness of shade measurements using a scan - ning and computer software system: a pilot study. International Journal of Oral and Dental Health, 2015. 1(2). 2 Mehl A., et al. 3D monitoring and quality control using intra- oral optical camera systems. Int J Comput Dent, 2013. 16(1): p. 23–36. 3 Ender, A. and A. Mehl. Influence of scanning strategies on the accuracy of digital intraoral scanning systems. Int J Comput Dent, 2013. 16(1): p. 11–21. 4 Zimmermann M., Mehl A. Digitale dentale Diagnostik mit intra - oralen Scansystemen – Vorstellung eines Konzepts anhand kli- nischer Fallbeispiele. Conference Paper, Deutscher Zahnärzte- tag 2016, Frankfurt am Main, 2016. 3. Beurteilung kieferorthopädischer Fragestellung hinsichtlich Ausmaß der Zahnbewegung nach Alignertherapie (Abb. 10). Kontakt Fazit In der Zahnmedizin werden seit jeher die drei Berei- che Dokumentation, Dia gnostik und Therapie unter- schieden. Intraoralscanner werden heutzutage vor allem im Bereich der Therapie im Rahmen des digi- talen Workflows ein gesetzt. Aufgrund der zahl- reichen Vorteile findet die digitale intraorale Ab- Dr. med. dent. Moritz Zimmermann Zentrum für Zahnmedizin der Universität Zürich Abteilung für computergestützte restaurative Zahnmedizin Plattenstr. 11 8032 Zürich, Schweiz moritz.zimmermann@zzm.uzh.ch www.zdigitaldentistry.com Infos zum Autor digital dentistry 2 2017 21

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