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cosmetic dentistry - beauty & science No.1, 2018

nischen Kronen der Oberkiefer-Einser und -Dreier auf gleicher Höhe sein, wobei der Zenit jeweils leicht nach distal ragt. Bei den kleinen Schneidezähnen hingegen sollte der Verlauf circa ein bis zwei Millimeter tiefer ange- setzt werden. Aufgrund dessen war der Behandlungs- bedarf nach Dres. Schwenk/Striegel einer Ästhetikklasse IV zuzuordnen (Abb. 1 und 2). Basierend auf der Zebrisvermessung und einer zen- trischen Registrierung wurde eine Relaxierungsschiene für den Unterkiefer hergestellt, wobei stets eine beglei- tende Physiotherapie stattfand. Nach einigen Wochen war die Patientin beschwerdefrei. Während des ge- samten Behandlungszeitraums erfolgte eine regelmä- ßige Zahnreinigung und parodontales Screening. Da es bei einer Veränderung des Bisses nie ratsam ist, gleich keramisch zu versorgen, wurden zuerst über die Situ- modelle ein Wax-up, CAD/CAM-gefräste Tabletops und ein Mock-up aus Kunststoff (5-Achs-Simultan-Fräsanlage der Tizian Cut 5 smart plus, Schütz Dental, aus PMMA Multi Blank A1) für den Ober- und Unterkiefer angefertigt (Abb. 3). Dieser Behandlungsschritt ist angesichts der Veränderung der Bisslage und Ästhetik unabdingbar. In dieser Phase war es der Patientin möglich, Veränderun- gen an der Zahnform, Farbe und gegebenenfalls Pho- netik vornehmen zu lassen. Auch sollte sich die Patien- tin über einen längeren Zeitraum mit dem erhöhten Biss zurechtfinden und wohlfühlen. Erst, wenn die Patientin beschwerdefrei und zufrieden mit der Situation ist, kann an eine keramische Umsetzung gedacht werden. Diese Phase kann und sollte mehrere Monate dauern, um ein gutes und für die Patientin zufriedenstellendes Ergebnis erzielen zu können. Nachdem die Tragephase der provisorischen Table- tops problemlos verlaufen war und ästhetische Gesichts- punkte gemeinsam mit der Patientin und dem Zahntech- niker besprochen worden waren, konnte die keramische Umsetzung beginnen. Es sollten alle Zähne im Ober- und Unterkiefer keramisch in Form von Kronen, Teilkronen oder Veneers versorgt werden. Die Präparation erfolgte minimalinvasiv und atraumatisch. Um den Biss während der Präparation nicht zu verändern, ist eine sequenzi- elle Bissnahme während der Präparation zu empfehlen. Der Arkadenverlauf der Gingiva wurde nach den oben genannten Kriterien mittels Elektrotom harmonisch ge- staltet. Mit tupfenden Bewegungen wurde hiermit nach und nach das Zahnfleisch in die gewünschte Form ge- bracht. Der Vorteil des Elektrotoms im Gegensatz zum Skalpell ist nicht nur das einfachere Handling, sondern auch eine sehr hohe Präzision und ein sehr gutes Sicht- feld aufgrund fehlender Blutung. Es folgte die Abdruck- nahme mit Impregum™ und Permadyne™ (3M ESPE). Anschließend wurde der Zahnersatz unter ästhetischen und funktionellen Gesichtspunkten im Labor angefertigt. Die Teile wurden aus e.max-Keramik vollanatomisch ge- presst, reduziert und mit e.max Ceram-Schichtkeramik Abb. 5: Die Abschlusssituation. (Ivoclar Vivadent) fertiggestellt. Der Brücke lag ein Zirkon- oxidgerüst zugrunde, welches mit e.max ZirPress-Kera- mik (Ivoclar Vivadent) überpresst wurde. Die Implantat- kronen wurden okklusal verschraubt. Beim Einsetztermin wurde jedes einzelne Teilchen ge- nauestens einprobiert und überprüft. Unter Zuhilfenahme von CHX-Gel konnten auch die Frontteilchen vorüber- gehend fixiert und unter ästhetischen Gesichtspunkten begutachtet werden (Abb. 4 und 5). Die e.max-Kronen wurden adhäsiv und mit dem Syntac-System und Tetric EvoFlow der Farbe A1 (Ivoclar Vivadent) eingesetzt. Für die Zirkonoxidkermaik wurde RelyX™ (3M ESPE) ver- wendet. Um einen langfristigen Erhalt des Zahnersatzes gewährleisten zu können und stabile parodontale Ver- hältnisse zu bewahren (gerade auch in Hinsicht auf die Implantate), wurde ein engmaschiger Recall für die pro- fessionelle Zahnreinigung angeordnet sowie eine Auf- bissschiene für den Unterkiefer angefertigt. Fazit Da in der heutigen Zeit viele Patienten ihr Hauptaugen- merk auf ein strahlend weißes Lächeln legen, ist es umso wichtiger, dass der Zahnarzt den Patienten als „Ganzes“ sieht. Klagt der Patient über Kopf-, Nacken- bzw. Ohren- schmerzen oder gibt er anderweitig Beschwerden in der Anamnese an, so ist es Aufgabe des Zahnarztes, diesem nachzugehen und gegebenenfalls Ärzte anderer Fachbe- reiche mit einzubeziehen. Nur so kann nicht nur ein perfek- tes ästhetisches Ergebnis erzielt werden, sondern auch eines, das langfristig unter Einbeziehung der Funktion den Patienten zufriedenstellt. Kontakt Dr. Marcus Striegel Ludwigsplatz 1 a 90403 Nürnberg Tel.: 0911 56836360 Fax: 0911 2419854 info@praxis-striegel.de www.praxis-striegel.de Infos zum Autor cosmetic 1 2018 dentistry 07

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