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cosmetic dentistry - beauty & science No.1, 2018

| cosmetic dentistry Fachbeitrag Amelogenesis imperfecta Behandlung einer Funktionsstörung mittels Bisslageveränderung Dr. Sven Egger, M.Sc., M.Sc., ZTM Christian Berg In diesem Beitrag wird die Behandlung einer Patientin (35 Jahre) mit guter allgemeiner Gesundheit vorge- stellt. Die Ausgangssituation in diesem Patientenfall zeigt eine parafunktionell (Zähneknirschen) und erblich (Amelogenesis imperfecta) kompromittierte Frontbezahnung. Der Erstbesuch und die Erhebung der allgemeinmedi- zinischen Anamnese erfolgte am 12. September 2016. Es liegen keine Grunderkrankungen vor. Die letzte zahn- ärztliche Behandlung fand vor einigen Tagen statt. Alio loco wurde eine Wurzelbehandlung an Zahn 16 aufgrund rezidivierender Beschwerden nochmals rekapituliert. Die Patientin wünscht nun eine zweite Meinung zum weite- ren Vorgehen, da der Zahn stark druckempfindlich re- agiert. Zudem interessiert sie sich für Veneers im Ober- und Unterkiefer-Frontzahnbereich. Sie weist darauf hin, dass die Frontzähne zusehends „kürzer“ und „unregel- mäßiger“ würden. Sie wünscht sich daher eine langfris- tige Verbesserung der ästhetischen Situation mit kera- mischen Veneers. Die Patientin entscheidet sich nach der Aufklärung und eingehenden Beratung für eine Versorgung der Oberkie- ferfront mit minimalinvasiven „dünnen“ Veneers (0,3 mm „Non-Prep Veneers“). Sie legt großen Wert auf eine äs- thetisch-funktionelle und dauerhafte Verbesserung ihrer orofazialen Ästhetik und steht einer notwendigen, um- fangreichen ästhetisch-rekonstruktiven Rehabilitation auf- geschlossen gegenüber. Klinischer Befund (Funktionsstatus) Die manuelle und klinische Funktionsanalyse lässt auf eine leichte parafunktionelle Aktivität schließen. Die Front- bezahnung zeigt Attritionsfacetten (Pressen/Knirschen; Abb. 1a). Es finden sich zudem Hyperbalancen an 17/47. Die manuelle Führung ergibt eine Abweichung in maxima- ler Interkuspidation (ohne Führung) und zen traler Kondy- lenposition (mit Führung). Die Kiefergelenke sind unauf- fällig, ebenso die Öffnungs- und Schließbewegungen, es gibt leichte Druckdolenzen der Muskulatur bei Palpation sowie gelegentliche leichte Kopfschmerzen. knapp zwei Drittel der Länge der Frontzähne. Die Schnei- dekanten treffen beim Lächeln nicht auf die Unterlippe (be- rührungsinaktives Lächeln). Es zeigen sich, hauptsäch- lich bedingt durch die Parafunktion im Inzisalbereich der oberen Frontzähne, Schmelzabsplitterungen und, bedingt durch eine Amelogenesis imperfecta, „Stippelungen“ im oberen Kronendrittel der mittleren Frontzähne. Es imponieren oval-rechteckige Zahnformen. Im Ober- und Unterkiefer zeigt sich ein ausreichendes Band an ke- ratinisierter Gingiva, das Weichgewebe entspricht einem dünnen Biotyp. Der Alveolarfortsatz verläuft bukkal 2 mm unterhalb der Schmelz-Zement-Grenze (high-crest). Der Oberkiefer-Gingivaverlauf (mittelhohe Lachlinie). Die anatomische Kauflächenstruktur in den Seitenzahnbereichen ist durch die vorhergehende Kom- positfüllungstherapie größtenteils erhalten geblieben. ist harmonisch Das Längen-Breiten-Verhältnis der zentralen Schneide- zähne beträgt 90 Prozent (Idealvorstellung ca. 80 Pro- zent). Die Frontzähne zeigen leichte Attritionen (Zähne 11, 21). Der Verlauf der Inzisallinie 13–23 ist positiv. Es zeigt sich eine Stippelung des Zahnschmelzes (Amelogenesis imperfecta) im apikalen Kronendrittel der oberen 1er und 2er. Neben den erwähnten Abrasionen im Ober- und Unter- kiefer-Frontzahnbereich erscheinen die seitlichen Schnei- dezähne leicht nach palatinal versetzt. Der Engstand in der Unterkieferfront soll (vorerst) unbehandelt bleiben, da der Oberkiefer erste Priorität hat und die Behandlung des Unterkiefers zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden soll. Die Zahnfarbe ist dem Alter entsprechend natürlich. Die Patientin wünscht sich dennoch im Rah- men der Rehabilitation eine dezente Aufhellung der Zahnfarbe. Diagnosen Die Patientin wünscht sich eine perfekte Oberkiefer- Frontbezahnung (Abb. 1b). Das entspannte Lächeln zeigt Zahn 28 ist nicht erhaltungswürdig (Elongation). Es gibt eine leichte Amelogenesis imperfecta an den Zähnen 11, 12 cosmetic dentistry 1 2018

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