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cosmetic dentistry - beauty & science No.1, 2018

Fachbeitrag cosmetic dentistry | licher „Vorteil“, auch wenn dies oft schwer auseinander- zuhalten ist. So ist ein Auto möglicherweise gegenüber einem anderen Fahrzeug ein Vorteil, wenn es einen stär- keren Motor hat und schneller fährt. Aber einen Wert für den Fahrer (oder andere) hat es nur dann, wenn es auch möglich ist, diesen Vorteil zu nutzen, z. B. ohne Geschwindigkeitsbegrenzung schneller zu Hause zu sein oder mehr Spaß am Fahren zu haben. Dies aber auch nur dann, wenn dieser eine Vorteil nicht durch andere Nachteile (z. B. höhere Kosten, weniger Komfort, oder eine gefährlichere Fahrt) zunichte gemacht oder gar ins Gegenteil verkehrt wird. Tatsächlichen Nutzen gibt es nicht in allzu vielen Formen. Insbesondere ist dies: – Zeitersparnis, – finanzielle Ersparnis, mehr Gewinn, – eine Möglichkeit (Angebot, Zustand, Leistung, Qualität), die einem persönlich sehr wichtig ist, die sonst nicht existierte. fixe, sehr konkrete oder vermeintlich konkrete Eigenvor- stellungen vorhanden. Es wird extrem auf jede Kleinig- keit geachtet und diese auch moniert. Im Beratungs - gespräch müssen wir unsere Patienten hinsichtlich die- ser Erwartungshaltung gut kennenlernen, um spätere Probleme zu vermeiden. Ähnlich verhält es sich bei der Substanzschonung. Auch hier existiert die gesamte Bandbreite. Von Patien- ten, denen es völlig egal ist, ob ihre eigenen Zähne zu Kronen abgeschliffen oder gar entfernt werden, bis hin zu denjenigen, die um jeden Quadratmillimeter eigener natürlicher Zahnsubstanz Sorge haben, darum kämp- fen und mehrfach nachfragen, ob auch wirklich nicht zu viel abgeschliffen wird. Auch bezüglich dieser Einstel- lung ist es von besonderer Bedeutung, die Patienten für erfolgreiche Therapievorschläge, die akzeptiert werden, zu verstehen. Viele Produkte, Verfahren, Services und Mittel wer- den Zahnärzten mit einer reinen Vorteilsargumentation an gepriesen. Bei jeder geplanten Anschaffung sollte da- her die Abwägung des tatsächlichen individuellen Nut- zens sehr sorgfältig getroffen werden. Ähnlich ist es bei der Abwägung zahnärztlicher Therapieentscheidungen. Die verschiedenen Vor- und Nachteile einer Therapieform sind gemeinsam mit den eigenen Fähigkeiten und den individuellen Voraussetzungen und Wünschen der Pa- tienten zu berücksichtigen. Die drei wesentlichen Kriterien, die bei jeder restau- rativen Therapieentscheidung eine zentrale Rolle spielen sollten, sind unter Ausklammerung der Kosten: a) die Haltbarkeit b) die Substanzschonung c) die Ästhetik Es existieren natürlich noch weitere Faktoren, wie z. B. Materialunverträglichkeit, Behandlungsaufwand oder Art der Herstellung, aber die drei Obengenannten stehen in den meisten Fällen absolut im Vordergrund und soll- ten mit jedem Patienten besprochen werden. Umfragen haben ergeben, dass diese drei Bereiche auch für die Pa tienten die größte Bedeutung besitzen (Abb. 1). Allerdings werden diese drei Bereiche nicht von allen Patienten gleich hoch geschätzt. Einigkeit besteht be- züglich einer möglichst großen Langlebigkeit. Zahnärzt- liche Versorgungen sind kostenintensiv. Den wenigsten Patienten sind die Kosten einerlei, und auch wiederholte Zahnbehandlungen will sich niemand gerne unnötig an- tun. Hier herrscht Einigkeit. Anders bei der Ästhetik und der Substanzschonung. Während einige Patienten einen sehr geringen Anspruch an ein natürliches Aussehen ihres Zahnersatzes stellen, hat dieser Anspruch bei anderen einen extrem hohen, zum Teil unrealistisch übertriebenen, Stellenwert. Bei manchen Patienten sind Ebenso sind aus zahnärztlicher Sicht die Haltbar- keit, die Substanzschonung sowie eine gute Ästhetik die drei Hauptanforderungen, die wir mit unseren Res- taurationen anstreben. Unsere restaurativen Optionen unterscheiden sich jedoch hinsichtlich dieser drei For- derungen sehr stark voneinander. Kaum eine Versor- gungsart erfüllt alle drei Forderungen gleichzeitig maximal (Abb. 2a–c). Keramische Vollkronen weisen z. B. eine gute Haltbarkeit und Ästhetik auf, sind jedoch am wenigsten substanzschonend. Kompositfüllungen sind wenig invasiv, defektorientiert und kurz- bis mittelfristig auch sehr ästhetisch umsetzbar. Jedoch sind sie nicht ein Leben lang haltbar und je nach Ausdehnung oder Haltbarkeit 47 % 41 % 36 % Ästhetik Substanzschonung Abb. 1: Umfragewerte zur Bedeutung der drei wichtigsten Faktoren aus Sicht der Patienten.1 cosmetic 1 2018 dentistry 19

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