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digital dentistry German Edition Nr. 4, 2017

| digital dentistry Fachbeitrag Abb. 4a–c: Die digitale Abformung geschieht typischerweise in drei Schritten. Nach der Datenerfassung im Gegenkiefer erfolgt die digitale Abformung im Präparationsgebiet. Abschließend werden die Modelle über einen lateralen Scan zugeordnet. Abb. 4a Abb. 4b Abb. 4c und Weichgewebsstrukturen voraus. Dafür muss ein komplexer Scanpfad eingehalten werden.13 Die unterschiedliche Funktionsweise der Scanner be- wirkt, dass das Scanergebnis nach derzeitigem Stand maßgeblich vom sachgerechten Scanpfad beeinflusst wird.14,15 Unter Scanpfad versteht man, dass die Intraoralkamera in einem bestimmten Be- wegungsmuster über die Oberflächen geführt wird. Die meisten Hersteller unterstützen den Anwender beim Erlernen dieser Scanpfade durch Lernvideos oder durch ein sog. Guided Scanning, d. h. der An- wender erhält am Bildschirm Anweisungen über die nächsten Arbeitsschritte.13 Die nächsten wichtigen Punkte für die Qualität der digitalen Abformung sind die ausreichende Darstellung der Präparationsgrenze und ein kon- sequentes Weichgewebsmanagement mit guter Blutstillung. Die Intraoralaufnahme stößt noch an ihre Grenzen, wenn Blut und Sulkusflüssigkeit die Präparation bedecken und damit eine optische Abformung verhindern. Es gilt daher der Grund- satz: Die Präparation muss trocken, sauber und optisch eindeutig erkennbar sein. Maßnahmen zur Darstellung der Präparationsgrenze mit Retrak- tionsfäden und/oder adstringierenden und hämo- statischen Agenzien sind daher auch im digitalen Workflow unerlässlich.1 Vor diesem Szenario stellt sich nun die berechtigte Frage, wann und wie man nun in den digitalen Workflow einsteigen soll. Ein Aspekt dabei ist die Entscheidung, ob man eine Chairside- oder Labside- Fertigung anstrebt. Die Chairside-Fertigung erlaubt es, die komplette Wertschöpfung in der Praxis zu halten. Zu bedenken ist jedoch, dass die Investitio- nen in diesem Fall höher sind als bei der alleinigen Anschaffung eines IOS. Zudem ist auch der Ein- arbeitungsaufwand zunächst höher, da die Daten- erfassung und auch die Produktion der Restaura- tion erlernt werden müssen. Ferner ist zu berücksichtigen, dass für die Chairside- Fertigung nur Indikationen infrage kommen, bei denen modellfrei gearbeitet werden kann. Bei der Verwendung eines IOS im Labside-Verfahren wird demgegenüber lediglich die konventionelle Abfor- mung ersetzt, dem Dentallabor steht auf der Basis der digitalen Daten die Konstruktions- und Ma- terialvielfalt der gängigen CAD/CAM-Systeme zur Verfügung. Ein alleiniges IOS bietet aus der Sicht der Praxis zunächst den Vorteil einer geringeren Investition, einer größeren Indikationsbreite und ei- ner größeren Auswahl der verwendeten Materialien. Ideal wäre es natürlich, wenn mit der zunehmenden Etablierung des digitalen Workflows in der Praxis auch die Möglichkeit für eine Chairside-Fertigung besteht – bei diesem Vorgehen wird das IOS also stufenweise erweitert. Unter diesem Aspekt bietet das IOS TRIOS® 3 (3Shape) mehrere Vorteile: Das puderfrei arbei- tende System beruht auf dem Aufnahmeprinzip der konfokalen Mikroskopie. Parallel auf die zu scannende Oberfläche ausgesandte Lichtstrahlen werden im gleichen Strahlengang zurückgeworfen und proportional zum Objekt-Fokus-Abstand auf unterschiedlichen Tiefenschärfenebenen scharf dargestellt. Daraus wird das aufgenommene Ob- jekt dreidimensional berechnet. Gegenüber dem Vorgängermodell werden eine erhöhte Scange- schwindigkeit erreicht und eine Echtfarbdarstel- lung und Farbmessoption integriert. Das IOS lässt sich sehr einfach über einen Cloud-Service in die in zahlreichen Dentallaboren etablierte CAD-Soft- ware Dental Designer™ (3Shape) einbinden. Auf diese Weise können im Labor sämtliche Optionen für vollkeramische und metallgestützte zahn- und implantatgetragene Restaurationen genutzt wer- den. In der Kieferorthopädie ist die Planung und Anfertigung zahn- und kieferregulierender Appa- raturen möglich. Für die Implantologie ist eine Pla- nungssoftware für Implantate und zur Bohrscha- blonengestaltung verfügbar. Zudem lässt sich der TRIOS® 3 durch die Kombination mit einer geeigne- ten kompakten Fräsanlage auch für die Chairside- Fertigung nutzen. In der nachfolgenden Falldarstellung sollen die Ver- fahrensschritte für eine laborgefertigte Einzelzahn- restauration unter Verwendung des TRIOS® 3 auf- gezeigt werden. Falldarstellung Eine 44-jährige Patientin stellte sich mit einer in- suffizienten prothetischen Versorgung des endo- dontisch behandelten Zahnes 36 vor (Abb. 1). Nach mehrfachen Retentionsverlusten war es zu einer 08 digital dentistry 4 2017

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