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digital dentistry German Edition Nr. 4, 2017

| digital dentistry Anwenderbericht Erfahrungen mit kubischem Zirkoniumoxid Autoren: ZA Frank Tussing, ZTM Christian Hannker Was zu Beginn meist ein wenig aufwendig und unbequem erscheint, zahlt sich am Ende in der Regel aus: Die Beschäftigung mit neuen keramischen Restaurationsmaterialien. Mit steigender Nachfrage nach Vollkeramik ist auch die Werkstoffvielfalt in den vergangenen Jahren kontinuier- lich gestiegen. Zu den klassischen Silikat- und Oxidkeramiken kommen neue Materialgeneratio- nen mit veränderten Eigenschaften ebenso wie hybride Werkstoffe. Selbst innerhalb einer Werkstoffklasse bestehen oft deutliche Unterschiede. Ein Beispiel sind Oxid- keramiken wie Zirkoniumoxid, das ursprünglich als 3Y-TZP (3 Mol-% Yttria-stabilized T etragonal Zirco- nia Polycrystal) mit einer in der tetragonalen Phase stabilisierten Kristallstruktur offeriert wurde. Inzwi- schen sind auch Alternativen mit vornehmlich ku- bischer Kristallstruktur als 5Y-CZP (5 Mol-% Yttria- stabilized Cubic Zirconia Polycrystal) verfügbar. Aus dieser Ver änderung in der Zusammensetzung re- sultieren spezielle physikalische, mechanische und optische Eigenschaften sowie neue Indikations- bereiche. Hier gilt es, als Zahnarzt bzw. Zahntech- niker gut informiert zu sein und die Unterschiede zu kennen, denn auf dieser Grundlage ist es möglich, stets eine differenzierte patienten- und fallspezi- fische Materialwahl zu treffen. Abb. 1: Beispiel 3M Lava Esthetic fluoreszierendes Vollzirkoniumoxid: Die Transluzenz (1-CR) des Monolithische Restaurationen Werkstoffs beträgt 40 Prozent. Abb. 2: Beispiel 3M ESPE Lava Plus hochtransluzentes Zirkonium oxid: Hier beträgt die Transluzenz (1-CR) 32 Prozent. In den vergangenen Jahren hat speziell der Wunsch nach Werkstoffen für die Herstellung monoli- thischer Restaura tionen zu Neuentwicklungen im Bereich Vollkeramik geführt. Der Verzicht auf eine Verblendung bietet bekanntlich den Vorteil einer zeit- und kosteneffi zienteren Herstellung im Labor und führt zum Wegfall des Chippingrisikos. Bei dem Werkstoff Zirkoniumoxid lag das primäre Ent- wicklungsziel darin, die Transluzenz zu erhöhen, um einen vollanatomischen Einsatz zu ermög lichen. Es wurden verschiedene Entwicklungsstufen durch- laufen. Im ersten Schritt gelang die Optimierung der Lichtdurchlässigkeit durch die Reduktion des Anteils an stabilisierendem Aluminiumoxid im Ma- terial. In vielen Fällen ging diese Optimierung nur mit einer geringfügigen Veränderung der Werk- stoffeigenschaften einher. Um den Werkstoff selbst für die Anwendung in ästhetisch anspruchsvolleren Bereichen konkurrenzfähig zu machen, war die er- zielte Transluzenz allerdings noch nicht ausreichend – eine alternative Strategie musste her. Die Lösung lag in der Erhöhung des Anteils an Yttrium oxid von drei auf fünf Molprozent zur Stabilisierung des Materials in der kubischen Kristallphase. Die Auswirkungen dieser Maßnahme sind vielfältig: Bei kubischem Zirkonium oxid (5Y-CZP) sind die Par- tikel deutlich größer als bei tetragonal stabilisiertem (3Y-TZP) und sie weisen isotrope licht optische Ei- Abb. 1 Abb. 2 20 digital dentistry 4 2017

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