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digital dentistry German Edition Nr. 4, 2017

Fachbeitrag digital dentistry | Abb. 2 Abb. 4 Abb. 3 zähnen im Oberkiefer beschreiben. In einem zweiten Patientenfall werden Grenzen der Indikationsstel- lungen von Sofortimplantaten im Frontzahngebiet beleuchtet. Diagnose der Oberkieferfrontzahnregion Fehlende Zähne 12–22 mit moderatem Knochen- verlust. Fall 1: Spätimplantation im Oberkieferfrontzahnbereich Anamnese Zum Zeitpunkt der Erstvorstellung im Oktober 2016 war die Patientin 61 Jahre alt, der Allgemeinzustand unauffällig, die Patientin nahm oral Bisphosphonate aufgrund einer bekannten Osteoporose ein. Bei der Erstuntersuchung in unserer Praxis konnten keine Okklusionsstörungen diagnostiziert werden, das teilbezahnte Gebiss war weitgehend kariesfrei (insuffiziente Wurzelfüllung Zahn 16, insuffizien tes Inlay 25; Abb. 1). Die Patientin hatte bereits vor drei Jahren aufgrund eines Frontzahntraumas die Front- zähne 12–22 verloren und trug seitdem eine Inte- rimsprothese. Die Patientin wurde bei uns mit dem Wunsch nach festsitzenden Zähnen und der best- möglichen Herstellung der alten Situation vorstellig. Ausgangsbefunde Extraoral erschienen die Lippen aufgrund der feh- lenden Zähne eingefallen, intraoral zeigte sich die keratinisierte Gingiva im zahnlosen Bereich 12–22 mit ausreichender Breite. Die klinisch sichtbare Atrophie im Oberkieferfrontzahnbereich war als moderat zu bezeichnen. Die Schleimhaut des Gau- mens und der Zunge ergab keine pathologischen Veränderungen. Diagnostik und Planung Nach der ersten klinischen Befundaufnahme und Fotodokumentation (Abb. 2) wurde zur Ergänzung des klinischen Befundes eine dreidimensionale Rönt- genaufnahme angefertigt und die Patientin über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten aufgeklärt. Therapieoptionen Folgende Therapieoptionen wurden der Patientin zur Versorgung der fehlenden Frontzähne 12–22 angeboten: 1. Herausnehmbare Modellguss- oder Teleskop prothese. 2. Implantation 12 und 22 und implantatgetragene Brücke 12–22. 3. Einzelzahn-Implantkronen 12, 11, 21, 22. 4. Unterlassung. Die Patientin wünschte die bestmögliche und damit eine festsitzende Versorgung, um den Zahnbogen langfristig und ohne Schädigung der Nachbarzähne wiederherzustellen und entschied sich daher für die Implantatversorgung mit Einzelzahnrestaurationen. Klinisches und labortechnisches Vorgehen Als erster Behandlungsschritt wurde eine Situa- tionsabformung des Ober- und Unterkiefers inkl. Bissnahme (Alginat und Futar® D Fast, Ketten- bach) zur Herstellung eines Set-ups und einer Bohr- schablone angefertigt. Die Implantatlängen und -durchmesser wurden mithilfe des vorher angefer- tigten und digitalisierten Set-ups und der dreidi- mensionalen Aufnahme in einer Planungssoftware (NobelClinician, Nobel Biocare) geplant (Abb. 3). Die Bohrschablone wurde aus Kostengründen im Haus- labor angefertigt. Nach Präparation eines Volllappens (Abb. 4) wurde die Pilotbohrung mithilfe der Bohrschablone (Abb. 5) durchgeführt. Nach Austasten des Implan- tatlagers und der Implantatbettbohrung wurden durchmesserreduzierte Implantate (Eztetic™, Zimmer Biomet) mit einem Durchmesser von 3,1 mm ge- setzt (Abb. 6). Die vestibulären Knochendefekte und Abb. 2: Intraorale Ausgangs- situation: Fehlende Zähne 12–22 mit moderater Kieferkammatrophie. Abb. 3: Dreidimensionale Planung mit Planungssoftware NobelClinician 3D. Abb. 4: Intraoperative Situation nach Lappenbildung mit ausgeprägtem vestibulärem Defekt. digital dentistry 4 2017 15

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