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digital dentistry German Edition Nr. 4, 2017

Fachbeitrag digital dentistry | Abb. 2b Abb. 1 Abb. 2a Abb. 3 Daten für Beobachtungszeiträume von zwei bis drei Jahren vorliegen.12 Digital gefertigte Einzelkronen sind somit hinsicht- lich der Genauigkeit des Verfahrens und der zu ver- wendenden Materialien ausreichend abgesichert. Trotz dieser wissenschaftlichen Absicherung ist die Nutzung und Verbreitung digitaler Abform- verfahren derzeit noch gering. Schätzungsweise nutzen erst fünf bis zehn Prozent der Zahnarzt- praxen die Möglichkeit der digitalen Abformung für die Chairside- oder Labside-Fertigung dentaler Restaurationen.13 Ein großes Potenzial für die verstärkte Akzeptanz liegt sicher darin, dass IOS in den vergangenen Jahren konsequent weiterentwickelt wurden. Die Etablierung puderfreier Scansysteme und die zu- nehmende Miniaturisierung der Aufnahmeeinhei- ten ermöglichen eine wesentlich einfachere Hand- habung. Die Möglichkeit der Echtfarbdarstellung und die Integration von Farbmesssystemen und Softwaremodulen zur Ästhetikanalyse sind wei- tere erwähnenswerte und für die Praxis bedeut- same Innovationen im Bereich der digitalen Abfor- mung.13 Insbesondere für die Zusammenarbeit mit dem Dentallabor ist auch die Verfügbarkeit präziser Arbeitsmodelle zu einem wirtschaftlich sinnvollen Preis unerlässlich. Generative Fertigungsverfahren wie der 3-D-Druck oder die Stereolithografie sind heute bereits so gut etabliert, dass die Fertigung und Lieferung von Arbeitsmodellen innerhalb von 48 Stunden möglich ist. Eine weitere zentrale Weiterentwicklung betrifft die digitale Abformung von Implantatversorgungen. Die Entwicklung von Scanbodies für die verschie- denen Implantatsysteme sowie die Verfügbarkeit digital gefertigter Arbeitsmodelle, in die passende Implantatanaloge integriert werden, ermöglicht heute die CAD/CAM-basierte Fertigung von Einzel- kronen sowohl im Chairside- als auch im Labside- Verfahren.1 Die digitale intraorale Abformung bietet zusammen mit der Generierung eines Datensatzes für das vir- tuelle Design der Restauration und des Arbeits- modells mehrere Vorteile: Schon während des Scans werden die Präparation und die Präpara- tionsgrenzen exakt auf dem Bildschirm angezeigt und können vergrößert werden. Bei Korrekturbe- darf wird der betroffene Sektor digital ausgeschnit- ten. Der Wiederholungsscan nach der Nachpräpa- ration oder Blutstillung erfolgt direkt im Anschluss. Bei der analogen Abformung zeigt sich der Kor- rekturbedarf erst nach der Entnahme der Abfor- mung oder im schlimmsten Fall erst Tage später am Gipsmodell. In beiden Fällen ist eine Wieder- holung der gesamten Prozedur erforderlich. So- fern der Fehler erst am Gipsmodell erkennbar ist, wird sogar ein komplett neuer Behandlungstermin notwendig. Der hier anfallende Zeitaufwand ist für den Patienten lästig und unangenehm, der Behand- ler kann den Mehraufwand in den meisten Fällen nicht abrechnen. Für die sofortige Qualitätskont- rolle der digitalen Abformung ist es sehr sinnvoll, dass die meisten IOS eine Analyseoption enthal- ten, mit deren Hilfe bei digitalen Modellen wichtige Präparationsparameter (Mindestabtrag, unter sich gehende Bereiche, Einschubrichtung) sofort kon- trolliert werden können. Auch in diesen Fällen ist eine Korrektur im selben Behandlungstermin mög- lich. Durch den elektronischen Versand, der oftmals über Cloud-Systeme erfolgt, fallen kein Zeitverlust und keine Transportkosten an. Der Versand der Scandaten kann gemeinsam mit digitalen Fotos der Patientensituation erfolgen, moderne Scansys- teme verfügen auch über eine zusätzliche Option für eine digitale Zahnfarbbestimmung. Auf diese Weise können alle für den Zahntechniker relevanten Daten und Informationen in einem einzigen Daten- paket an das Labor gesandt werden. Damit die digitale Abformung erfolgreich in den Praxisablauf integriert werden kann, ist jedoch eine gewisse Bereitschaft zur Anpassung von Arbeits- prozessen und die Akzeptanz einer „Lernkurve“ unerlässlich. Eine digitale Intraoralabformung setzt das fehlerfreie Erfassen der anatomischen Hart- Abb. 1: Insuffiziente Versorgung eines ersten unteren Molaren mit einer monolithischen Vollkeramikkrone. Abb. 2a und b: Für die Versorgung mit einer teilverblendeten Zirkonoxidkrone wurde die Präparation mit einem okklusalen Mindestabtrag von 1,5 mm und einer zirkulären Präparationstiefe von 1 mm ausgeführt. Abb. 3: Entscheidend für eine präzise digitale Abformung ist die gute Darstellung der Präparations- grenze mit Retraktionsfäden oder -pasten, sofern die Präparations- grenze subgingival liegt. digital dentistry 4 2017 07

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