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digital dentistry German Edition Nr. 4, 2017

Fachbeitrag digital dentistry | handlungsleuchte kann gedimmt oder einfach weg- gedreht werden. Nach dem kompletten Erfassen der Gegenkiefer- situation ist für den anderen Kiefer im Prinzip die gleiche Scansystematik sinnvoll. Für den Scanvor- gang im Unterkiefer ist es erforderlich, dass die As- sistenz die Wange und die Zunge weit genug abhält. Nach Abschluss der kompletten Scanroutine im Unterkiefer kann das Scanergebnis auf dem Bild- schirm kontrolliert werden. Bereiche, die eventuell im ersten Durchgang nicht erfasst wurden, kön- nen dann ausgeschnitten und gezielt nachgescannt werden (Abb. 4). Nachdem alle Bereiche vollständig erfasst worden sind, erfolgt abschließend noch die digitale Biss- registrierung. Hierfür wird der Patient gebeten, den Mund komplett zu schließen und einen maxi- malen Kontakt auf den verbleibenden Zahnpaaren sicherzustellen. Für die digitale Bissregistrierung werden dann vier bis fünf antagonistische Zahn- paare gescannt. Die Zuordnung der beiden Kiefer wird nun automatisch durch die Software vorge- nommen. Nach Abschluss der Datenerfassung können die Scandaten noch einmal überprüft werden. Es ist sinnvoll, hierbei die in der Software integrierten Messwerkzeuge zu nutzen, da der Substanzabtrag auf diese Weise sehr einfach kontrolliert werden kann. Areale mit einem unzureichenden Substanz- abtrag werden in der Darstellung orange oder rot gekennzeichnet. Sofern der Substanzabtrag unzu- reichend für die Anfertigung der geplanten Res- taurationen ist, kann in diesem Bereich gezielt nachpräpariert werden. Die Areale, in denen nach- präpariert wurde, können im ursprünglichen Scan „radiert“ und selektiv nachgescannt werden. So- fern die nachgescannten Areale auf den Bereich der Präparationsgrenze begrenzt bleiben, ist auch keine neue digitale Bissregistrierung notwendig. Die Analyseoption der Software erlaubt zudem die Kontrolle der Einschubrichtung sowie bei Bedarf auch eine Festlegung der Präparationsgrenze durch den Behandler (Abb. 5). Anschließend kann der Scandatensatz noch durch digitale Fotos zur individuellen Patienten- situation ergänzt werden, auch kann eine digi- tale Farbbestimmung mit dem integrierten Farb- Abb. 7 messsystem erfolgen. Über den firmeneigenen Cloud-Service erfolgt der Datenversand direkt an das ausgewählte Dentallabor. Der Patient erhält bis zur Eingliederung der laborgefertigten Krone eine provisorische Versorgung. Sobald das Dentallabor den versandten Auf- trag akzeptiert hat, kann mit der Weiterverarbei- tung der Daten in der Software Dental Designer™ (3Shape) begonnen werden. Zunächst werden die Scans beschnitten, also „getrimmt“, und es wird mit dem Design des digitalen Modells begonnen. Dafür werden die Modelle an der Okklusions- ebene ausgerichtet und die Präparationsgrenze überprüft bzw. festgelegt. Ebenso werden die Anzahl der herausnehmbaren Stümpfe, die kor- rekte Zuordnung der Modellpaare und deren Fixie- rung festgelegt (Abb. 6). Das auf diese Weise virtuell erstellte Dental modell wird nun als STL-File abgespeichert und an das Webportal eines industriellen Fertigungscenters (Dreve Dentamid GmbH) übermittelt. Für die generative Fertigung der Arbeitsmodelle wurde eine Scan-LED-Technologie (SLT) entwickelt. Bei dieser Rapid Prototyping/Manufacturing-Tech- nologie bewegt sich ein Belichtungskopf in xy-Rich- tung über die Bauplattform und projiziert ein Bild aus einer extrem leistungsstarken LED-Lichtquelle auf die mit Kunststoff benetzte Bauplattform. So können im Schichtbauverfahren hochpräzise und komplexe Bauteile generiert werden. Wird das Mo- Abb. 8a Abb. 8b Abb. 8c Abb. 7: Auf der Basis des digitalen Modells wird ein Arbeitsmodell gefertigt. Dies ist unerlässlich für eine spätere Verblendung. Abb. 8a–c: Virtuelles Design des teilverblendeten Zirkonoxidgerüstes. Ausgehend von einer vollanatomischen Modellation wird die Gerüstform mit maximaler anatomischer Unterstützung berechnet. digital dentistry 4 2017 11

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