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face - interdisziplinäres Magazin für Ästhetik Germany

Schwierigkeiten beim Einsetzen bzw. etwaigem Herausoperieren der Implantate gehört hatten. Wir haben uns von Anfang an eng mit dem Hersteller und erfahrenen Anwendern wie Dr. Ceravolo (Italien), Dr. Verpaele und Dr. Tonnard (Belgien), Dr. Cintra (Brasilien), Dr. Osthus (Deutschland/Stuttgart-Böblin- gen) sowie Dr. Gohla (Deutschland/Karlsruhe) aus- getauscht und parallel unsere eigenen Erfahrungen gesammelt. Diese waren durchweg sehr positiv, die Patienten zufriedenheit extrem hoch – heute nut - zen wir in der Dorow-Klinik ausschließlich diesen Implantattyp, und ich bin sehr glücklich darüber, dass wir diesen Schritt gegangen sind. Wo genau liegen die Vorteile beim Einsatz von Microthane®-Implantaten? Was unterscheidet sie von anderen Implantattypen? Durch die zusätzliche Beschichtung mit einem Poly- urethanschaum (PU) bleiben die Implantate, einmal eingesetzt, an Ort und Stelle. Das ist ein immenser Vorteil, denn Komplikationen, die durch Implantat- Rotation, Dislokation oder Bottoming-Out entstehen können, lassen sich in der Regel vollständig vermei- den. Darüber hinaus sorgt die Oberflächenstruktur dafür, dass die Implantate sich im Gewebe so inte- grieren, dass das Risiko einer Kapselfibrose deutlich reduziert wird – auch hier haben wir bisher sehr positive Erfahrungen gemacht und können die Studienergebnisse von Dr. Stefano Pompei und Kollegen bestätigen.2 Gibt es spezielle Herausforderungen in der An- wendung dieses Implantattyps, die sich von her- kömmlichen Implantaten unterscheiden? Ein entscheidender Unterschied ist, dass die OP eine andere Herangehensweise als bei herkömm- lichen Implantaten erfordert und viel exakter geplant werden muss. Da sich die Implantate nach dem Einsetzen nicht mehr bewegen, d.h. auch nicht auto- matisch absenken, liegt die größte Herausforderung darin, das Implantat bereits während der OP punkt- genau zu positionieren. Das erfordert Übung und eine kontrol lierte standardisierte Planung. Wie sind Sie diesen Herausforderungen im Rah- men der OP begegnet? Wir haben gelernt, dass die natürliche obere Brust- grenze ein Referenzpunkt ist, von dem aus man sehr gut nach unten planen kann. Das heißt, bei der Plat- zierung des Implantats ist es extrem wichtig, darauf zu achten, dass der obere Pol des Implantats mit der oberen Brustgrenze übereinstimmt oder leicht da- runter liegt. Ausschlaggebend dabei ist, die Patientin während der OP immer aufzusetzen, um diesen Aspekt zu überprüfen. Der operative Zugang sollte etwas größer sein als bei herkömmlichen Implantaten (5–6 cm), dann lässt sich das PU-Implantat mithilfe eines Gels (Instilla-Gel) problemlos einführen. Wir Abb. 2 haben im Rahmen unserer Lernkurve eine Art „Löffel“ entwickelt, der die Entfaltung des Implantats und die exakte Platzierung noch vereinfacht. Um die Wunde bei den relativ tief sitzenden Implantaten gut zu ver- schließen, hat es sich bewährt, den unteren Wund- rand auf der Muskulatur etwas zu lösen und den un- teren Hautfettlappen nach oben zu mobilisieren, um zu starke Spannung auf der Narbe und Faltenbildung am Implantat zu verhindern. Zur OP-Zeit kann ich sagen, dass sich diese nach einer Umgewöhnungs- und Lernphase im Vergleich zu anderen Implantat- typen nicht wesentlich verlängert und dass sich der Aufwand in jedem Fall lohnt. Wir erreichen mit diesem Implantattyp nicht nur ästhetisch überzeu- gende Ergebnisse, sondern können die Komplikati- onsraten auch im Sinne unserer Patientinnen auf ein Minimum reduzieren. Gibt es Unterschiede beim Einsetzen der Im- plantate bei Primäraugmentationen und bei Sekundäroperationen bzw. bei Augmentations- Mastopexien? Die oben beschriebene Vorgehensweise gilt für alle Primäraugmentationen. Bei Re-Operationen nach Kapselentfernung, Bottoming-Out und Aug- mentations-Mastopexien bieten Microthane®- Implantate ebenfalls erhebliche Vorteile – eben weil die Implantate, einmal eingesetzt, an Ort und Stelle bleiben. So stellen auch vormals zu groß präparierte Taschen kein Problem dar, darüber hinaus kann sich das Implantat – v. a. nach der Mastopexie – nicht mehr durch zu große Spannung auf der Wunde verlagern bzw. nach oben verschieben. Bei kombi- nierten Straffungsoperationen hat sich die folgende Interview Spezial | Abb. 2: Dr. Dr. Dorow ist Gründer und Direktor der Dorow-Klinik in Waldshut und Lörrach und seit über zehn Jahren im Bereich Plastische Chirurgie mit Schwerpunkt Brustchirurgie tätig. face 3 2017 & body 39

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