Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

face - interdisziplinäres Magazin für Ästhetik Germany

| Ästhetik Fachbeitrag entspannter aussehen. Es ist wichtig, dem Patienten diese Attribute und Vorteile im Erstgespräch vor einer ästhetischen Prozedur zu vermitteln, denn eine posi- tive Erwartungshaltung und ein gutes Arzt-Patien- ten-Verhältnis sind sehr wichtige Faktoren für ein zu- friedenstellendes Behandlungsergebnis. Erzählen Sie Ihren Patienten von Ihrem „kosmetischen Konser- vatismus“. Oft fürchten sich Patienten davor, nach einem Eingriff entstellt und maskenhaft auszusehen. Erklären Sie ihnen, dass Ihre Behandlungsphilosophie darauf ausgerichtet ist, sie frischer, jünger und attrak- tiver aussehen zu lassen und nicht wie eine künstliche Karikatur. Subtile kleine Veränderungen, beispiels- weise an der oralen Kommissur oder dem Lippen- bogen durch die dosierte Platzierung von Hyaluron- säure, können diesen Effekt haben. Diese Ver- änderungen geben Jugendlichkeit zurück; anthropo- logisch gesehen strahlen wir damit mehr Fertilität aus und wirken beim anderen Geschlecht aus biolo- gischer Sicht attraktiver. Es ist jedoch wichtig, zu betonen, dass die Patienten nach einem solchen Eingriff immer noch aussehen werden wie sie selbst. Die Bewahrung der individuel- len unverwechselbaren Gesichtszüge mit Verstär- kung der vorteilhaften und dem Kaschieren der nachteiligen Eigenschaften sollte oberste Prämisse bei einer ästhetischen Behandlung sein. Der schwierige Patient Es ist ein Segen, dass wir heutzutage mit den vielen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten unseren Patienten dabei helfen können, ihren ästhetischen Zielen näherzukommen. Nichtsdestotrotz ist es in manchen Fällen aber auch wichtig und richtig, nein zu sagen. Manche Persönlichkeitstypen sind einfach keine ge- eigneten Kandidaten für eine kosmetische Prozedur, zum Beispiel Patienten mit Körperwahrnehmungs- störungen (Body Dysmorphic Disorder, BDD). Diese Menschen beschäftigen sich exzessiv mit ihren rea- len oder auch eingebildeten kosmetischen Defi ziten, die eine zentrale Rolle in ihrem täglichen Leben ein- nehmen. Ein Hinweis für BDD kann sein, dass diese Pa tienten bereits von verschiedenen Ärzten behan- delt worden sind, mit aus ihrer Sicht enttäuschendem Ergebnis. Sie zeigen sich oft besonders beunruhigt vor einem Eingriff. BDD-Patienten sehen die Welt oft in Schwarz oder Weiß. Zusätzlich geht BDD häufi g mit Drogenabusus, Essstörungen und/oder Alkohol- missbrauch oder anderem autoaggressiven Verhalten einher. BDD-Patienten sind subjektiv fast immer unzufrieden mit dem Ergebnis eines kosmetischen Eingriffs, auch wenn dieser lege artis durchgeführt wurde. Eine weitere Patientengruppe, bei der man vorsichtig sein sollte, sind Patienten mit Zwangsstörungen. Diese sind oft sehr pedantisch, haben extrem viele © Alex Cherepanov / Shutterstock.com © Olena Yakobchuk / Shutterstock.com Kontraindikationen und sollte die Prozedur aus den richtigen Beweggründen heraus anstreben. Nichts- destotrotz kann eine ästhetische Behandlung aber zur Verbesserung des emotionalen Status des Patien- ten beitragen. Die eigene Individualität des Patienten zu bewahren, ist einer der wichtigsten Aspekte beim ethisch verant- wortungsvollen Praktizieren von Ästhetischer Medi- zin. Das Ziel einer gut durchgeführten ästhetischen Behandlung sollte sein, dass Patient und Umwelt positiv auf das Ergebnis reagieren. Nach einer Be- handlung sollte der Patient frischer, erholter, aus- geruhter, weniger traurig, ausgeschlafen, glücklicher, 12 face & body 3 2017

Seitenübersicht