Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

face - interdisziplinäres Magazin für Ästhetik Germany

| Ästhetik Fachbeitrag Der Einsatz von Fillern in der rekonstruktiven Lippenchirurgie Autor: Prof. Dr. Dr. Niels Christian Pausch Synthetische Filler bieten heute neben Fetttransplantaten eine vielfältige Möglichkeit zum Aufbau defizitärer Lippen. Neben der rein ästhetisch bzw. kosmetisch orientierten Augmentation spielen sie auch bei der Korrektur von angeborenen Fehlbildungen und erworbenen Defektzuständen eine zunehmende Rolle. Über die Anwendung von Fillern zur Augmentation der Lippen, insbesondere der Oberlippe, wurde in den zurückliegenden Jahren schon mehrfach berichtet. Im Vordergrund stand dabei meist die Volumenkor- rektur gesunder Lippen ohne krankhafte Defektzu- stände, die als zu schmal empfunden wurden bzw. zu wenig Fülle aufwiesen. Zur Volumenkorrektur der Oberlippe wurden bereits zahlreiche Substanzen eingesetzt – nicht alle mit un- problematischen Langzeitergebnissen. Unterdessen drängen immer neue Materialien auf den Markt. Jah- relang bewährte Produkte wie Hyaluronsäure haben aber noch immer ihren Platz und werden weltweit eingesetzt. Über den Einsatz von Hyaluronsäure- Fillern speziell bei Patienten mit Spaltbildungen der Lippen berichtete face bereits 2012 in einer sehr guten Fallserie.1 Dieser Beitrag war insofern sehr in- teressant, als die Sekundärkorrektur der Oberlippe bei Patienten mit Lippen- bzw. Lippen-Kiefer-Gaumen- Spalten bislang vor allem konventionell chirurgisch erfolgte. Neben chirurgischen Verfahren (z. B. mus- kuläre Rekonstruktion oder auch gestielte Lappen) werden zur Korrektur der Oberlippen bzw. zur Verbes- serung der Oberlippenfülle nun zunehmend auch andere Maßnahmen empfohlen. Diese werden nicht nur bei Spaltpatienten eingesetzt, sondern auch bei Volumendefiziten anderer Ursachen. Beschrieben wurde u. a. das Einbringen von Fillern wie z. B. Silikon, Polyacrylamid-Hydrogel oder auch GORE- TEX- Schläuche.2 Ein relativ neuartiges Produkt zur Lippen- augmentation stellt Agarose-Gel dar.3 Ebenfalls an- gewendet wird die Transplantation von Fett in Form von freien autologen Fetttransplantaten. Diese kön- nen als Lappen oder auch in Form von aufbereiteten, zuvor abgesaugten und injektionsfähigen Fettparti- kelemulsionen (Lipofilling) erfolgen.4–6 Risiken Keines der Verfahren ist frei von Risiken. Die Proble- matik bei Injektionstechniken bestand bislang darin, dass nicht resorbierbare Filler wie Silikon zum Teil granulomatöse Entzündungen mit nachfolgenden Verhärtungen bzw. Vernarbungen in Gang bringen. Resorbierbare Filler (Hyaluronsäure, Kollagen, Milch- säure) haben nur eine geringe Verweildauer im Ge- webe. Auch injiziertes Fett wird zu einem erheblichen Teil resorbiert und muss häufig nachgespritzt werden, wobei auch an die Entnahmemorbidität zu denken ist. Eine sehr häufige Wiedervorstellung z. B. alle sechs Monate ist Patienten mit Lippendefekten, die durch vorausgehende Eingriffe ohnehin schon zahlreiche Abb. 1a: Patientin mit Defektzustand nach Tumorresektion der rechten Oberlippe. Abb. 1b: Gleiche Patientin ein Jahr nach Narbenlösung im Oberkiefervestibulum sowie simultaner Volumenkorrektur durch Filler. 16 face & body 3 2017 Abb. 1a Abb. 1b

Seitenübersicht