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face - interdisziplinäres Magazin für Ästhetik Germany

| Ästhetik Fachbeitrag Abb. 1 Abb. 2 Abb. 1: Befund bei Erstvorstellung. Histologie: Cheilitis actinica. Randbildung bei Biopsie. Abb. 2: Sieben Monate nach Erstbehandlung. Histologie: Unauffällige Epidermis. Angrenzend leichtgradige narbige Fibrose. Aktuell kein Anhalt für Cheilitis actinica oder gar frühinvasives Plattenepithelkarzinom. 08 face & body 2 2017 zerierenden Basalzellkarzinom) erfolgte bereits 1903 in München. Die langjährige positive Erfahrung mit dieser Therapieform, die Sicherheit in der Behandlung und der einzigartige Wirkmechanismus der PDT sind Gründe dafür, dass sie als einer der Goldstandards in der Behandlung von UV-bedingten Lichtschäden, Präkanzerosen und gewissen Tumorformen gilt. Das liposomal formulierte Ameluz® hat seit Anfang 2017 die Zulassung in der Behandlung von nodulären Basalzellkarzinomen (BCC). Die Photodynamische Therapie ist heute die einzige konservative Therapie, welche die Zulassung zur Behandlung von knotigen Basalzellkarzinomen hat. Ein interessantes medizinhistorisches Detail: Die licht induzierte Aktivierung der 5-Aminolävulinsäure (5-ALA) wurde bei der oben erwähnten Erstpublika- tion mit Sonnenlicht herbeigeführt. Die Erstbeschrei- bung einer PDT erfolgte also als „Daylight-PDT“, wel- che heute in aller Munde ist. Durch die kurze Inkubationszeit von 30 Minuten und den Wegfall der schmerzhaften Aktivierung durch z. B. Infrarotlicht wird die Daylight-PDT noch breitere Anwendung als die klassische PDT finden. Laser-assisted drug delivery Die topische Applikation von Wirkstoffen ist bei Wei- tem nicht die einzige Therapieoption von Dermatolo- gen, auch wenn das manch ein fachfremder Kollege glauben mag, obwohl eine zielgerichtete topische Therapie natürlich ein essenzieller Bestandteil jeder dermatologischen Behandlung ist. Leider wird die Penetration von Wirkstoffen und damit deren Bio- verfügbarkeit durch die äußerste Hornschicht, dem Stratum corneum, und im Weiteren durch die Basal- membran der Epidermis signifikant reduziert. Wenig verwunderlich, dass intensiv daran geforscht wird, diese Barrieren zu überwinden. Die liposomale Ver- packung von Externa wie Ameluz® stellt einen che- mischen Ansatz dar, das Stratum corneum zu durch- dringen. Die eingangs erwähnte Forschergruppe um D. Manstein und R.R. Anderson konnte kurze Zeit nach Beschreibung der fraktionierten Photother- molyse zeigen, dass die MTZs auch als Vehikel für unmittelbar nach der Lasertherapie aufgebrachte Externa, wie 5-ALA, dienen. Der ablativ-fraktionierte Laser war somit eine neuartige physikalische Maß- nahme, um Wirkstoffe in die Haut einzuschleusen. Die Laser-assisted drug delivery (LADD) war geboren. In- teressanterweise ist die Penetration von 5-ALA nach fraktionierter Lasertherapie deutlich besser als nach rein ablativer Therapie. Zudem scheint der Zeitpunkt der Externa-Applikation, nämlich bis zu 30 Minuten nach Laserbehandlung, wichtiger als die aufgewandte Energie bzw. Penetrationstiefe des einzelnen fraktio- nierten Laserstrahls zu sein. Power-PDT für noduläre BCCs, aktinische Feldkanzerisierung und die aktinische Cheilitis Führt man sich das bisher Gesagte vor Augen, liegt der Gedanke, diese beiden innovativen Therapien zu kom- binieren, nahe. Durch die ablativ-fraktionierte La- sertherapie werden einerseits 10 bis 25 % der behan- delten Haut direkt durch den Laser abladiert. Überdies schafft man parallel eine Vielzahl von Transportvek- toren, welche die PDT in ihrer Wirksamkeit potenzie- ren. Die 5-ALA wird bei konventioneller PDT für drei Stunden unter Lichtschutz aufgetragen, bei der Day- light-PDT hingegen ist eine 30-minütige Inkubation nach Laserung ausreichend. Die sogenannte Power-PDT konnte in zahlreichen Studien bereits ihre Überlegenheit gegenüber einer jeweiligen Mono-Therapie zeigen. Bei Patienten mit einer aktinischen Feldkanzerisierung gehen wir in un- serer täglichen Praxis zunehmend dazu über, die be- troffenen Areale mittels einer „Power-Daylight-PDT“ zu behandeln. Die Ergebnisse gehen zwar mit deutlich stärkeren Therapie-Begleiterscheinungen wie Krus- tenbildung und Inflammation einher, die Ergebnisse sprechen aber für sich.

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