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face - interdisziplinäres Magazin für Ästhetik Germany

lichen Aufklärung, immer das natürliche Erscheinungsbild der Pa- tienten stehen. Maskenhafte Gesichtszüge, die keine Mimik mehr zulassen, gilt es, zu vermeiden. Daher tragen je nach Art und Tiefe der Falten verschiedene Behandlungsformen zur Verjüngung bei. So lassen sich störende Fältchen, aber auch Hohlwangen und Narben risikoarm korrigieren. Die sanften Faltenfiller Botulinum Als Glättungsmittel für entstandene Gesichtsfurchen nutzten Exper- ten lange Zeit synthetisch hergestelltes Kollagen. Allerdings ist dieser Filler veraltet und sollte aufgrund allergischer Reaktionen gar nicht mehr zum Einsatz kommen. Heute greifen Mediziner bevorzugt auf Therapiemethoden zurück, die für gewöhnlich eine Allergiegefahr ausschließen, und arbeiten mit verschiedenen Wirkstoffen, die sich lediglich in ihrer Effektivität und Haltbarkeit unterscheiden. Das potente Nervengift Botulinumtoxin A, kurz Botulinum, verhin- dert beispielsweise Kontraktionen, indem es den Muskel vorrüberge- hend lähmt. Seine Anwendung ist nicht unumstritten, denn Befürch- tungen um Antikörperbildung und systemische Nebenwirkungen haben dieser Methode einen schlechten Beigeschmack verliehen. Die Fakten sprechen jedoch für sich: Bereits seit Anfang der 1980er-Jahre kommt Botulinum erfolgreich in der Augenheilkunde zur Behand- lung von krampfhaften Lidschlüssen oder gegen Schielen zur An- wendung. Das Ehepaar Carruthers, das diese Behandlungsmöglich- keit entdeckte, konnte innerhalb von fünf Jahren auf 10.000 Eingriffe zurückblicken, die keinerlei irreversible Nebenwirkungen nach sich zogen. Diese Eigenschaft sowie der Umstand, ein kosten- günstiges Mittel mit rasch einsetzenden Erfolgen zu besitzen, ließ Botulinum einen wichtigen Platz in der Behandlung von Gesichts- falten einnehmen. Während das Produkt früher aus tierischen Subs- tanzen wie beispielsweise Hühnereiern gewonnen wurde, kommen heute ausschließlich synthetisch hergestellte Präparate zur Anwen- dung. Damit hat sich das Risiko für Antikörperbildung aufgrund von Verunreinigungen nochmals minimiert. Zum Einsatz kommt Botulinum vor allem zur Faltenreduktion im Ge- sicht, am Hals und am Dekolleté. Bei einer Behandlung sollten keine Muskeln mit einbezogen werden, die für mehr als eine Regung im Ge- sicht verantwortlich sind. So wurden Versuche an der Nasolabialfalte rasch wieder aufgegeben, da sich die Muskelaktivitäten in diesem Areal sehr vielfältig gestalten und deren teilweises Ausschalten zu einer un- natürlichen Mimik führte. Insbesondere Stirn- und Zornesfalten sowie die sogenannten Krähen- füße der seitlichen Augenpartien lassen sich sehr erfolgreich mithilfe von Botulinum behandeln. Um möglichst natürliche Gesichtszüge zu erhalten, sollten Behandler vorab mit ihren Patienten genau bespre- chen, wie viel Botulinum an welchen Stellen zum Einsatz kommt. Denn unterschiedliche Anwendungsergebnisse entstehen vor allem auf- grund der Injektionstechnik, der injizierten Menge des Toxins sowie des Verdünnungsgrades. Erscheinen Patienten mit Wünschen in der Praxis, die zwar technisch möglich sind, aus ästhetischen Gründen jedoch ab- gelehnt beziehungsweise abgeschwächt werden sollten, gilt es auch hier, einzugreifen. Schließlich sollen nach einer Therapie mit Botulinum die Gesichtszüge zwar glatt wirken, sie dürfen aber nicht eingefroren erscheinen. Man spricht auch von sogenannter Gesichtsentspannung, die nach etwa sechs bis neun Monaten nachlässt und je nach Wunsch aufgefrischt werden kann. I E G E Z N A Fachbeitrag Ästhetik | face 2 2017 & body 17

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