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face - interdisziplinäres Magazin für Ästhetik Germany

| Ästhetik Fachbeitrag Abb. 3: Psoriasis capitis am Haaransatz an der Stirn. 26 face & body 2 2017 Abb. 3 päden in Baden-Württemberg würde die Versor- gung verbessern. In diesen Verträgen wird die Ver- sorgung gerade der zeitaufwendigen Patienten bis zu 30 % besser vergütet. Hier wäre auch eine Ho- norierung pro Patientenvisite denkbar. Steigende Regressgefahr durch teure Medikamente Doch neben der Vergütung ärztlicher Leistungen stel- len auch die hohen Therapiekosten Ärzte vor neue He- rausforderungen. Während sich die Therapiekosten der Psoriasis mit Methotrexat pro Jahr auf ca. 130 € belaufen, kostet die Therapie mit Acitretin (Vita- min-A-Säure-Derivat) ca. 1.900 €, mit Fumarsäure ca. 4.688 € und mit Ciclosporin ca. 5.389 €. Die Biologi- cals hingegen erzeugen schon für drei Monate Kosten in Höhe von 3.465 € (Apremilast) bis 5.654 € (Inflixi- mab). Mit der Einführung immer kostenintensiverer Medikamente steigt auch die Regressgefahr für Ärzte. Gemäß des geltenden Wirtschaftlichkeits- gebots müssen Leistungen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein und dürfen das Maß des Not- wendigen nicht überschreiten. Kosten und Nutzen der Psoriasistherapie müssen also stets abgewogen werden. Zudem ist die konsequente Therapiedoku- mentation unerlässlich. So müssen neben den Psoria- sis-Scores wie PASI und DLQI auch sämtliche Vor- therapien und eventuell vorliegende Gründe für Therapieabbrüche gut dokumentiert werden. Um die Regressgefahr zu senken, könnten zudem vonseiten aller Prüfgremien bestimmte Filter einge- führt werden. So wurden bspw. in Baden-Württem- berg zum 1. Januar 2017 sogenannte Arzneimit- tel-Therapiebereiche (AT) und Richtwertegruppen eingeführt. Jedes Arzneimittel wird hier einem be- stimmten AT zugeordnet. Jedem AT liegt ein garan- tierter Richtwert (Eurobetrag) pro Patient und Quartal zugrunde. Ciclosporin, Methotrexat und Fumarsäure sind bspw. dem AT-27 zugeordnet mit einem Richt- wert von 367 €. Die Biologicals sind dem AT-28 mit einem Richtwert von 5.344 € zugeordnet. Beispiels- weise können so drei Patienten mit Methotrexat (à 30 € Medikamentenkosten pro Quartal) und ein Patient mit Fumarsäure (à 1.172 € pro Quartal bei vier Tabletten tägl.) mit durchschnittlichen Therapie- kosten von ca. 315 € passend zum AT-27 ohne Regressgefahr therapiert werden. Auch empfohlene Therapieleitfäden durch die Prüf- gremien, deren Einhaltung ohne Regressgefahr blie- be, wären eine Alternative. Wünschenswert jedoch bliebe, dass die Krankenkassen direkt die Kostenüber- nahme absegnen und schriftlich bestätigen. Fazit Für die Psoriasis stehen aktuell etliche sehr gut wirk- same Therapieoptionen zur Verfügung, die die Lebensqualität der Patienten bedeutend verbessern. Dennoch sind viele Patienten unzufrieden mit ihrem individuellen Therapieerfolg. Zielführend ist hier eine Verbesserung der Versorgungsstruktur für Psoriasispatienten sowie eine bessere Vergütung der Behandlung chronisch Kranker. Zudem müssen Richtlinien geschaffen werden, um die steigende Regressgefahr von den Ärzten abzuwenden und den Kollegen sichere Handlungsabläufe vorzugeben. Kontakt Dr. med. Stephanie Gorbatsch Dr. med Benjamin Khan Durani Gemeinschaftspraxis Dres. Durani Bergheimer Straße 56a 69115 Heidelberg Tel.: 06221 43413-0 Fax: 06221 43413-45 info@info-hautarzt.de www.info-hautarzt.de Infos zum Autor Literatur

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