Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

cosmetic dentistry - beauty & science No.1, 2017

Fachbeitrag cosmetic dentistry | Abb. 3: Zustand nach Extraktion. Die entzündlichen Prozesse sind an der bukkalen Seite deutlich zu erkennen. Abb. 4: Abgetrennte Wurzel mit entzündlichem Prozess im mittleren Drittel. Abb. 5a: Zahnfilm nach Replantation der Zahnkrone. Abb. 5b: Zustand nach Replantation der Zahnkrone (intraoral). Schienung mit SDR (Dentsply Sirona) am Nachbarzahn. Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5a Abb. 5b struktion nach Gewebeverlust, jedoch sind Verfah- ren der Primärprävention von Resorptionsprozessen der eigentliche Schlüssel zum Erfolg. Infolgedessen wurden verschiedene Verfahren wie die „Socket Pre- servation“ und die „Ridge Preservation“ entwickelt, um die nach der Zahnextraktion eintretenden hori- zontalen und vertikalen Veränderungen zu begren- zen. Darby et al. konnten in einer Übersichtsarbeit keine schlüssigen Hinweise dieser publizierten Tech- niken auf eine Verbesserung potenzieller Implanta- tionsstellen nachweisen.5 Eine weitere Technik, die Sofortimplantation, stellt für sich genommen keine kammprophylaktische Maßnahme dar. Dies konnte in tierexperimentellen und klinischen Untersuchun- gen gezeigt werden.6, 7 Die im Folgenden angewandte Verfahrenstechnik basiert auf dem „Tissue Master Concept“ von Stefan Neumeyer. Neumeyer konnte zeigen, dass die Replantation von Wurzelsegmenten oder hoch re- sezierten Zähnen nach Extraktion den Alveolenkol- laps verhindert und eine anschließende Extrusion zu einer koronalen Bewegung der alveolären Gewebe- strukturen führt.8 Nach einem Stabilisierungszeit- raum von drei bis sechs Monaten waren die Hohl- räume der Restalveole vollständig mit Knochen gefüllt. Nach seinen Fallanalysen scheint dabei die Ursache im parodontalen Ligament (Mindestbreite: 2 mm) zu liegen. Diese besitzt die Fähigkeit, mecha- nische Reize in Gewebereaktionen umzuwandeln. Vollständiger Erhalt und vertikaler Gewinn an al- veolärem Hart- und Weichgewebe sind vorhersag- bar und klinisch langzeitstabil.9 Durch eine zusätz- liche Extrusion kann ein vertikaler Gewinn von Weich- und Hartgewebestrukturen induziert wer- den.9, 10 Kasuistik und Behandlung Eine 44-jährige Patientin stellte sich wegen Be- schwerden an Zahn 23 erstmalig im Januar 2016 in unserer Praxis vor. Die Patientin war zum Zeitpunkt der Vorstellung gesund und litt weder an akuten noch an chronischen Allgemeinerkrankungen. Der Zahn 23 zeigte labial im mittleren Wurzeldrittel eine starke Perkussionsempfindlichkeit auf. Auf einem Röntgenzahnfilm Regio 21–24 konnten keine Anzeichen von resorptiven Prozessen gefunden werden (Abb. 1). Das Behandlungsziel bestand in der Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit von Zahn 23 mit Beseitigung der entzündlichen Pro- zesse. Es wurden verschiedene Therapieoptionen vorgeschlagen und die implantologische Versor- gung gewählt. Extraktion und Replantation Eine schonungsvolle Behandlung des Alveolarkno- chens und der umliegenden Gewebe während der cosmetic 1 2017 dentistry 11

Seitenübersicht