Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

cosmetic dentistry - beauty & science No.4, 2016

Parodontalchirurgie in der Kritik Die mukogingivale Chirurgie bietet heute adäquate Lösungen für viele ästhetische Probleme, wie bei­ spielsweise „Gummy Smiles“ oder Alveolarkamm­ defekte; bei einer Papillenrekonstruktion fördert eine parodontalchirurgische Behandlung jedoch häufig keine zufriedenstellenden Ergebnisse. Vor allem bei starkem Knochenschwund sind die Resul­ tate eines chirurgischen Zahnfleischaufbaus recht unzuverlässig. Der Verlust der Papillenhöhe wird unter plastischen Parodontalchirurgen seit einiger Zeit kritisch diskutiert, da für eine Rekonstruktion des Weichgewebemantels genügend Knochen und Weichgewebe vorhanden sein muss und der bei fortgeschrittener Parodontitis eingetretene Kno­ chenabbau ein harmonisches Ergebnis verhindert. Eine Alternative sind restaurativ prothetische Maß­ nahmen, die zum Erfolg führen können, wenn die Distanz zwischen interdentaler Kontaktfläche und approximalem Knochenniveau unter 5 mm gehalten wird. Ist der Abstand größer, ist eine vollständige Papillenregeneration kaum möglich. Kronen bei Parodontitispatienten? Kronen haben sich in der Prothetik seit Langem be­ währt, erfordern aber eine aufwendige Gerüststruk­ tur und einen invasiven Eingriff. Bei einer Voll­ kronenpräparation müssen bis zu 70 Prozent der Zahnhartsubstanz abgetragen werden. Der Verlust einer so großen Menge an Hartgewebe ist bei Paro­ dontitispatienten jedoch bedenklich. Bei manchen Fällen kann infolgedessen auch eine Wurzelbehand­ lung notwendig werden. Kritisch zu beleuchten sind außerdem die subgingi­ valen Ränder der Kronen, an denen sich häufig Keime anlagern und die zu erhöhten Sondierungs­ tiefen und Blutungsraten führen können. Durch einen glatten Übergang von Zahn zu Restauration kann die Versorgung allerdings hygienefähiger ­gestaltet werden. Veneers gegen schwarze Dreiecke Keramikveneers zeichnen sich durch eine hohe Sta­ bilität und lange Haltbarkeit aus. Sie werden häufig bei Papillenverlust eingesetzt. Am Anfang der ­ Behandlung steht eine gründliche Reinigung der betreffenden Zähne. Nach Präparation wird der Approximalkontakt der Zähne weiter nach apikal verlagert. Eine Überkonturierung der Versorgung übt leichten Druck auf das Zahnfleisch aus und trägt zur Formung des Weichgewebes bei. Wärmere Farbtöne erwecken den Eindruck einer vollständig erhaltenen Papille. Die Versorgung mit Veneers setzt allerdings einen guten Zustand des jeweiligen Zahns voraus. Eine unsichere Prognose oder ein weit fortgeschrittener Zahnhartsubstanzverlust, wie er bei einigen Patien­ ten mit Papillenverlust zu beobachten ist, stellen Hindernisse für Veneers dar, da für die Versorgung ein weiterer Zahnhartsubstanzabtrag notwendig ist. Da Veneers außerdem mit hohen Kosten verbunden sind, sollten bei fragwürdiger Langzeitbelastung ­ Alternativen in Erwägung gezogen werden. Substanzschonung mit Kompositen Adhäsiv- und Kompositsysteme sind mittlerweile gern genutzte Alternativen zu standardmäßig ange­ wendeten Keramikveneers. Durch die permanenten Optimierungen in den letzten Jahrzehnten eignen sich die heute verfügbaren Komposite für diverse ästhetische Problemstellungen sehr gut und sind gleichzeitig einfach in der Handhabung. Der mini­ malinvasive Einsatz der Komposite ist außerdem sehr patientenfreundlich und die Vielfalt an Farben und Opazitäten ermöglicht eine individuelle Anpas­ sung der Versorgung. Tatsächlich sind die non- oder minimalinvasiven Komposite oftmals die schnellste, günstigste und schonendste Möglichkeit, Papillenverluste auszu­ gleichen. Zu beachten ist jedoch, dass mehr Studien über die Haltbarkeit der Komposite notwendig sind, um endgültige Aussagen über deren Belastbarkeit zu treffen. Nicht zuletzt stellen ästhetisch anspre­ chende Ergebnisse auch mit Kompositen eine ­He­rausforderung dar. Passung der Randleisten beachten Der Verlauf der mesialen und der distalen Rand­ leiste der Labialfläche bestimmt das Ergebnis in größerem Maß als die Farbwahl. Eine Disharmonie in der Passung mindert schnell den Gesamtein­ druck der Versorgung. Je nach Form des Zahns (dreieckig, rechteckig oder ovoid) sind die Kompo­ site und vor allem deren Randleisten entsprechend anzupassen. Wenn die benachbarten Zähne von vestibulär verbreitert werden, verändert sich schnell die Krümmung der Randleisten, die eine rechteckige Grundform des Zahns entstehen lässt. Zur Vermeidung dieses unerwünschten Neben­ effekts ist ein Lückenschluss von palatinal vorzu­ ziehen. Mit dem sogenannten Geller-Flügel lassen sich Lücken ohne eine Veränderung der Randleis­ ten schließen. Zur Trockenlegung und zur Scho­ nung der Interdentalpapille ist ein Kofferdam sinn­ voll, dieser erleichtert darüber hinaus die Arbeit am Zahn. Eine kurzzeitige Ablage des Komposits auf dem Kofferdam erleichtert die basale Gestal­ tung des Geller-Flügels. Es ist vorteilhaft, vor der Behandlung der Nachbar­ zähne zunächst mit kleineren Defekten zu beginnen und sie vollständig zu beheben. So ist bei der Ver­  Fachbeitrag cosmetic dentistry  | 07 cosmetic dentistry 4 2016 dentistry 42016

Seitenübersicht