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cosmetic dentistry - beauty & science No.4, 2016

 Fachbeitrag cosmetic dentistry  | 23 cosmetic dentistry 4 2016 Alle Veneers und Onlays für den Unterkiefer wur­ den ebenfalls auf feuerfesten Stümpfen hergestellt (Abb. 16–18). In der nächsten Sitzung wurden die Onlays und ­ Veneers der Unterkieferfront nach dem selben ­ Protokoll eingegliedert (Abb. 19). Die statische und dynamische Okklusion wurden kontrolliert und an einigen Stellen nachjustiert (Abb. 20). Es wurde eine voll adjustierte Schiene für das nächtliche Tragen angefertigt. Die Abbildungen 20 bis 23 zeigen die fertige prothetische Umsetzung mit Etablierung einer Front-Eckzahn-Führung. Diskussion Sollte eine Erhöhung der vertikalen Dimension bei einem kiefergelenkgesunden Patienten ohne kra­ niomandibuläre Dysfunktion erforderlich sein, so kann diese ohne Vorbehandlung mit einer Aufbiss­ schiene erfolgen. Die Muskultur gewöhnt sich schnell an eine Erhöhung, die in der arbiträren Scharnierachsposition aufbaut wird.16 Liegen jedoch Beschwerden vor, sollten diese mit einer individuell adjustierten Schiene behandelt werden. Nach Etab­ lierung der Zentrikfähigkeit in therapeutischer Biss­ lage ohne funktionelle und strukturelle Anomalien kann die prothetische Umsetzung beginnen. Gene­ rell hat eine Erhöhung der Vertikalen bei stabilen okklusalen Verhältnissen eine gute Prognose.17 Zu­ sätzlich konnte bei Patienten mit Bruxismus eine Reduktion von Kopf- und Muskelschmerzen festge­ stellt werden.17 Der noninvasive Ansatz macht diese Behandlungs­ form sehr techniksensitiv. Die Herausforderung im Labor besteht in der Sicherstellung der extrem dün­ nen Ränder, mit gleichzeitig guter ästhetischer Wir­ kung. Für uns ist Lithiumdisilikat derzeit das Mate­ rial der Wahl. Es lassen sich Ränder unter 0,2  mm und ein gutes ästhetisches Ergebnis realisieren. Schwä­ chen zeigen sich in der adhäsiven Befestigung, da ein hohes Geschick erforderlich ist. Die reine Adhä­ sion auf dem Zahnschmelz ist natürlich ein großer Vorteil, bringt jedoch bei falscher Indikation die Ge­ fahr der Überkonturierung. Dies kann jedoch bei der Modell-/Wachsanalyse des vorhandenen und idea­ len Volumens verhindert werden. Des Weiteren wird die Adhäsion auf unpräpariertem Zahnschmelz, der unter Umständen keine Schmelzprismen aufweist (aprismatischer Schmelz), kontrovers diskutiert. Es wird empfohlen, zwischen 90 und 120 Sekunden, auf keinen Fall aber weniger als 60 Sekunden, die Phosphorsäure einwirken zulassen. Der letzte, aber keineswegs unwichtige Aspekt ist die Patientenakzeptanz. Der non-/minimalinvasive Ansatz ohne ein Beschleifen von gesunder Zahn­ hartsubstanz wird sehr positiv von unseren Patien­ ten angenommen. Trotzdem sollten keine falschen Erwartungen geweckt werden. Einmal verklebte ­ Veneers können nicht ohne den Einsatz rotierender Instrumente entfernt werden. Eine Rückkehr zum Status vor der Behandlung ist nicht mehr non-­ invasiv möglich. Der vorgestellte Fallbericht macht deutlich, dass die Versorgung mit Keramiken auch im Seitenzahnbereich ohne ein Beschleifen der Zähne möglich ist. Während für die direkte Anwen­ dung von Komposit bereits erfolgreich laufende Studien vorliegen, stehen diese im Hinblick auf den Einsatz von Lithiumdisilikat noch aus._ Danksagung Alle zahntechnischen Arbeiten wurden von Michel Rohleder (Lennestadt) erstellt. Kontakt Dr. Umut Baysal Große Brinkgasse 29 50672 Köln u.baysal@me.com Infos zum Autor Infos zur Autorin Literatur Abb. 22 Abb. 23a Abb. 23 Abb. 22 und 23: Veneers nach zwei Monaten in situ (intraoral und en face). dentistry 42016

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