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cosmetic dentistry - beauty & science No.4, 2016

 Fachbeitrag cosmetic dentistry  | 11 cosmetic dentistry 4 2016 Abb. 1–3: Darstellung der Patientin mit Provisorium an 21, des prä­ parierten Zahnes 21 und der endgültigen Kronenversorgung mit der eingearbeiteten semilunar­ förmigen Einfärbung. ches semilunarförmiges Muster auf wie die tat­ sächlichen Zähne (Abb. 3). Entscheidet man sich als Behandler zu einer Kompromissbehandlung und überwindet seinen „Schweine­ hund“, so liegen die Vorteile klar auf der Hand. Patienten, die aus tiefer Überzeugung zu einer Therapie stehen, sind immer deutlich zu­ friedenere Patienten. Die Freude über den neu ge­ wonnenen Zahn ist sehr groß und die ästhetische Perspektive des Patienten ist in keiner Weise ver­ zerrt. Das wir im Grunde weitaus mehr können, das interessiert diese Gruppe der Patienten nicht – und das ist aus psychologischer Sicht auch gut so. Implantatversorgung nach Frontzahntrauma Erfahrungsgemäß sind vor allem Patienten, die ein Einzelzahntrauma erlitten haben, nicht gerade gut auf eine weitreichende Versorgung der übrigen Zähne zu sprechen. In der Regel steht das aktuelle Problem im Vordergrund – insbesondere dann, wenn es sich um die Front handelt. Eine sofortige Versorgung ist dann angebracht, wenn der Patient im öffentlichen Raum beschäftigt ist. Ist keine Eile aus Sicht des Patienten geboten, so sollte nach wie vor eine zweizeitige Versorgung in den Vorder­ grund treten. Im aktuellen Fall handelte es sich um einen Patien­ ten, der nicht regelmäßig in zahnärztlicher Be­ handlung gewesen ist. Eine Sanierung des Oberkie­ fers lehnte er strikt ab. Seine ästhetische Pers­pektive wurde jedoch von einer nicht behandelten Paro­ dontalerkrankung überlagert (Abb. 4). Dem Patien­ ten wurde erklärt, dass eine Implantatversorgung erst geplant werden könnte, wenn er sich auf eine Parodontalbehandlung einlässt – da bestand für uns selbstverständlich absolut kein Spielraum. Zudem wurde dem Patienten erklärt, dass die Zahn­ hälse an den alten Kronen nach erfolgreicher Paro­ dontalbehandlung verstärkt frei liegen werden und es zu zusätzlichen ästhetischen Einbußen kommen wird (zumindest aus Sicht des Behandlers). Folgerichtig wurden die besprochenen Einbußen dokumentiert und vom Patienten gegengezeichnet. Diese Art der Dokumentation ist von großer Bedeu­ tung, denn nicht selten erkennen die Patienten nach erfolgreicher Therapie, dass sie doch noch weiter in ihre Zähne investieren sollten. Da Patien­ ten fachfremd sind, ist es an der Tagesordnung, dass sich einzelne nicht mehr an die ersten Bespre­ chungen erinnern können oder wollen. Eine Versorgung der übrigen Zähne lehnte der Pa­ tient ab und es erfolgte eine Sofortimplantation mit einem Dentsply Sirona Profile-Implantat nach erfolgreicher Parodontaltherapie (Abb. 5). Das Pro­ file-Implantat hat den Vorteil, dass ein paro­dontaler Knochenverlust im vestibulären Bereich durch die tiefere Implantatschulter sehr gut ausgeglichen werden kann, ohne zusätzliche augmentative Maß­ nahmen vornehmen zu müssen. Nach Einheilung erfolgte eine modifizierte Inzision zur Herstellung neuer Papillen und das Einbringen eines Gingiva­ formers (Abb. 6 und 7). Aufgrund der schwierigen Verhältnisse der alten Kronen und des gingivalen Rückgangs haben wir uns dafür entschieden, in diesem Fall eine Krone herzustellen, die mit dem Gingivasaum anschließt. Die ästhetische Perspektive des Patienten war vor allem darin begründet, dass die Lachlinie nicht ein­ mal bei der Hälfte der klinischen Kronen lag. Dem­ zufolge haben wir versucht, den sichtbaren Bereich so gut wie möglich in die Rotationen der Rest­ bezahnung einzubauen (Abb. 8). Intraoral wird der Kompromiss durch die lange Zahnkrone sehr deutlich (Abb. 9). Ästhetisch ist das Ergebnis aus Sicht des professionellen Behandlers natürlich nicht zufriedenstellend. Dieser Gedan­ kengang muss aber hinter dem Wunsch des Patien­ ten zurückstehen, denn die ästhetische Perspektive des Patienten in Bezug auf die Lachlinie ist mehr als gewahrt. Abb. 3 Abb. 2 Abb. 1 dentistry 42016

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