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cosmetic dentistry - beauty & science No.1, 2016

36 cosmetic dentistry 1 2016 | Spezial Diagnostik den aktuellen seelischen Abläufen und Inhalten das angemessene „Ausdrucksgelände“ verloren gehen. Autochthone Krankheitszeichen gestatten keinen Rückschluss auf ein seelisches Verhalten, sie können aber Auswirkungen auf die Psyche haben, was sich sekundär im Gesicht z.B. als Schmerz, Sorge oder Ängstlichkeit ausdrückt. Allgemeine Auswirkungen von Krankheiten wur- den als nervöse oder humoral gesteuerte Krank­ heits­ zeichen davon unterschieden. Pathogene- tisch erfasst die Krankheit zunächst ein Organ oder Organ­ system. Die sich entwickelnde Funkti- onsstörung wirkt sich sekundär auf Organismus und Seele aus. So entstehen in unterschiedlicher Weise geprägte Gesichter, z.B. bei hormoneller Störung, Herzinsuf­ fizienz, Hypertonie, bei Nie- renerkrankungen oder Schmerzen. Zusammenfassung: Dass der Arzt heute nicht al- lein durch den Blick ins Gesicht seiner Patienten zur Diagnose kommen wird, ist unstrittig. Aber ein wenig mehr von dem, was man die ärztliche Kunst nennt, sollte im klinischen Alltag präsent sein. In besonderer Weise gilt das für das Handwerkszeug von Anamnese und klinischer Untersuchung und deren Dokumentation. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass jede Erkrankung psychosomatische Anteile hat, sollte „das psychische“, das ich im Gesicht suchen kann, nicht verloren gehen._ Literatur: Michael Hertl. Das Gesicht des kranken Kindes. Urban & Schwarzenberg, München–Berlin 1962 * Bilder aus diesem Werk Abb. 4: Facies adenoidea. Mundatmung durch Rachenman- delhyperplasie, offener Mund, langes glattes Gesicht mit geringer mimischer Bewegung, geringe affektive Bewegtheit und Intelligenzmangel. Tatsächlich besteht leichte Ermüdbarkeit, unruhiger Schlaf, Appetitminderung.* Abb. 5: Spastische Bronchitis. Gestraffte Facies mit halb geöff- netem Mund, Nasenflügelatmung, aufgerissene, ferngerichtete Augen, Atemhilfsmuskeln werden benutzt, Orthopnoe, Einziehungen im Jugulum.* Abb. 6: Toxische Masern. Abgespannter Gesichtsausdruck. Tiefstehende Oberlider, müde Augen, schlaffe Haut, etwas geöffneter Mund mit herabhängenden Winkeln. Rest des hämorrhagischen Masern- exanthems, kreislaufbedingter, blasslivider Hautton. Somnolenz, keine spontane Nahrungsaufnahme.* Abb. 7: Plasmazelluläre, interstitielle Pneumonie. Soporöser Säugling, vier Wochen alt. Geöffneter Mund, weiter Nasen­ eingang („Nasenflügeln“), Zyanose der Lippen, hohe Atemfrequenz von 100–120/Min. mit Einziehungen im Hals und an der Flanke, allgemeine Hypotonie der Muskulatur.* Abb. 8: Kongenitaler Herzfehler, Trilogie nach Fallot. Blaulivide Verfärbung der mit Vasek- tasien versehenen Wangen und Lippen, einförmiger Gesichtsaus- druck mit tiefstehenden Augenlidern, hängenden Mundwinkeln kennzeich- nen das Abgeschlagene, Müde und Freudlose dieser kindlichen Existenz. Leicht verstimmt, dann weinerlich. 16 Monate altes Mädchen, Ruhezyanose.* Abb. 9: Megacolon congenitum. Dystrophiegesicht, das über das Alter hinaus gereift erscheint. Dabei statisches und psychisches Verhalten eines älteren Säuglings. Körperlänge eines Eineinhalbjährigen. Tatsächli- ches Alter drei Jahre. Diarrhoische Phasen wechseln mit Obstirpation.* Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9 Kontakt Prof. Dr. Hans Behrbohm Park-Klinik Weißensee Schönstraße 80, 13086 Berlin Tel.: 030 96283852 behrbohm@park-klinik.com www.park-klinik.com In Kooperation mit Privat-Institut für Weiterbildung und Entwicklung in der HNO e.V. www.imwe-berlin.de Infos zum Autor dentistry 12016 Tel.: 03096283852

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