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cosmetic dentistry - beauty & science No.1, 2016

11 ausgewählt worden war, erfolgte die Einprobe der Kronen mit der dazugehörigen Try-In Paste. Die Farbe „neutral“ ergab sofort eine Überein- stimmung mit den benachbarten Zähnen und den Frontzähnen im Unterkiefer. Es waren keine Kor- rekturen hinsichtlich einer helleren („light“) oder dunkleren („warm“) Farbe des Befestigungscom- posites erforderlich. Dies bestätigt den immensen Vorteil einer vorgeschalteten Farbbestimmung durch den Zahntechniker am Behandlungsstuhl. Der hierfür einzupreisende Mehraufwand kom- pensiert sich durch die signifikante Reduktion erforderlicher Korrekturen oder Neuanfertigun- gen aufgrund einer nicht passenden Farbe. Konditionierung der Kronen Nach einer Reinigung (Ivoclean) der Kronen von Speichelresten und den Resten der Try-In Paste wurden sie chairside vorbehandelt. Hierzu ist das Befestigen eines „Haltegriffes“ sinnvoll, der eine Vorbehandlung der Kroneninnenseiten ermög- licht, ohne die Krone mit den Fingern berühren zu müssen. Die Krone wurde mithilfe eines licht- härtenden Provisoriums an einem Pinselhalter befestigt. Dies ermöglicht zudem eine einfache Platzierung während des Befestigungsprocederes. Alternativ könnte auch ein OptraStick® zur An- wendung kommen. Die Flusssäureätzung von glasbasierten Kerami- ken mit anschließender Silanisierung ist ein seit Jahrzehnten etabliertes und bewährtes Verfahren, dessen Wirksamkeit aktuelle Studien bestätigen. Selbst für neue Keramikmaterialien wie Hybrid- keramik stellt diese klassische Herangehensweise den sichersten Haftmechanismus dar. Die Fluss- säureätzung ist allerdings aus Arbeitsschutzgrün- den einer der kritischsten Arbeitsabläufe in einer Zahnarztpraxis. Hinsichtlich der verwendeten Konzentration hat sich 5 % etabliert, was nach einer aktuellen For- schungsarbeit1 den vernünftigsten Kompromiss darstellt. Mit dem auf der IDS 2015 markteinge- führten Produkt Monobond® Etch & Prime steht ein auf Ammoniumpolyfluorid basiertes Kondi- tionierungsmittel zur Verfügung. Durch das aktive Einreiben des Materials über 20 Sekunden auf die Klebefläche (Abb. 4) erfolgt eine Entfernung von verbliebenem Speichel und Silikonverunreinigun- gen. Während weiterer 40 Sekunden Einwirkzeit (Abb. 5) reagiert das Ammoniumpolyfluorid mit der Keramikoberfläche und erzeugt ein raues Ätzmus- ter. Dies weist zwar keine so ausgeprägte Rautiefe auf wie nach bisher üblicher 20-sekündiger Ätzung mit fünfprozentiger Flusssäure, dennoch führt das Vorgehen zu vergleichbaren Haftwerten. Durch die somit geschaffene vergrößerte Oberfläche findet die Aktivierung der keramischen Fügefläche statt. Durch das anschließende Abspülen mit Wasser werden das Ammoniumpolyfluorid und seine Re- aktionsprodukte entfernt. Die Reaktion von Silan und aktivierter Glaskeramik beginnt. Nach dem Verblasen bleibt eine chemisch gebundene dünne Silanschicht auf der Keramik zurück. Somit kombi- niert dieses Produkt die Schritte Flusssäureätzung und Silanisierung und scheint sogar die Ivoclean- Reinigung vorab überflüssig zu machen. Die der- zeit vorliegende In-vitro-Datenlage2 rechtfertigt Fachbeitrag cosmetic dentistry   | cosmetic dentistry 1 2016 Abb. 4: Aktives Einarbeiten des selbstkonditionierenden Keramik­ primers Monobond Etch & Prime für 20 Sekunden. Abb. 5: Weitere Einwirkzeit von Monobond Etch & Prime für 40 Sekunden. Abb. 6: IPS e.max Press-Krone nach Abspülen von Monobond Etch & Prime aus apikaler Sicht. Abb. 7: Vorbereitung der präparier- ten Zähne zur adhäsiven Befestigung unter relativer Trockenlegung. Im Sulkus eingebrachte Retraktions- fäden (Ultradent) gewährleisten einen Kontaminationsschutz vor aufsteigender Sulkusflüssigkeit. Abb. 8: Ansicht der präparierten Zähne von inzisal. Abb. 4 Abb. 8 Abb. 7 Abb. 5 Abb. 6 dentistry 12016

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