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cosmetic dentistry - beauty & science No.3, 2017

| Spezial Psychologie Problempatienten mit stomatognath fi xierter psychogener Störung – Teil 2 Autor: Dr. Jan Hajtó © Andrei_R / Shutterstock.com Dieser Beitrag beschreibt Gemeinsamkeiten und Charakteristika von Patienten mit einer spe- ziellen manifesten psychischen bzw. psychosomatischen Störung. Die Intention als zahnärztlicher Autor ohne besondere psychologische oder psychiatrische Ausbildung liegt dabei auf einer eher deskriptiven Darstellung von Auffälligkeiten dieser Patienten, aus der möglicherweise für Kollegen Rückschlüsse für den besseren Umgang mit diesen Patienten in der Praxis bzw. Hinweise auf eine bessere Früherkennung und Negativselektion erfolgen können. Die dargestellten Sachver- halte und Überlegungen basieren auf den eigenen persönlichen Erfahrungen als eher exponierter Spezialist für Funktion und Ästhetik der DGÄZ. Vorbehandler Funktion und Ästhetik – Zwangsstörung Der über viele Jahre kontinuierlich erfolgte Wechsel des Zahnarztes ist einer der deutlichsten Hinweise auf das Vorliegen einer psychischen Ursache. Sobald ein Patient angibt, eine laufende Behandlung sei in der provisorischen Phase abgebrochen worden oder ein vor nicht allzu langer Zeit eingegliederter Zahn- ersatz sei mangelhaft, ist gezielt und vollständig die Liste der Vorbehandler abzufragen. Generell scheuen sich viele Patienten davor, einen Vorbehandler zu benennen, mit dem sie nicht zufrieden waren. Besteht der Verdacht auf eine psychische Kompo- nente, so ist es ratsam, eine Behandlung zu verwei- gern, sofern nicht die gesamte Vorgeschichte offen- gelegt wird. In einem meiner Fälle stellte sich im Nachhinein heraus, dass bereits 24 zum Teil bekann- termaßen hochkompetente Kollegen erfolglos am Werke gewesen waren. Auch ist wichtig, zu erfah- ren, welche Behandlungen vom Zahnarzt bzw. vom Patienten abgebrochen worden waren und aus wel- chen Gründen. Die von den Patienten als untragbar empfundenen Zustände liegen zum großen Teil in den Bereichen Funktion und/oder Ästhetik. Funktion im weitesten Sinn umfasst dabei neben der Okklusion und Kau- funktion auch die Phonetik, das Lippen-, Zungen- und Mundgefühl und alles, was vom Patienten als störend und unangenehm angegeben wird. Eine Patientin war darauf fi xiert, dass der Luftstrom palatinal an einem oberen Frontzahn einen bestimmten Widerstand auf- weisen müsse, weil das für das Gesangshobby von entscheidender Bedeutung sei, was offensichtlicher Unsinn ist. Es kann vorkommen, dass sich eine Res- tauration oder auch nur eine Stelle im Mund als derart störend für die Zunge manifestiert, dass es die Patien- ten an nichts anderes mehr denken lässt. Die Ausbil- dung solcher Probleme weist sehr große Ähnlichkeit mit anderen Zwangsstörungen auf, die zu den häu- fi gsten psychischen Störungen überhaupt zählen. Dabei entsteht eine negative Spirale, bei der durch die zwangsweise häufi ge mentale Beschäftigung oder 34 cosmetic 3 2017 dentistry

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