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cosmetic dentistry - beauty & science No.3, 2017

| cosmetic dentistry Fachbeitrag OK-Frontversorgung mit Keramikveneers trotz Parafunktion Autoren: Dr. Sven Egger, M.Sc., M.Sc., ZTM Christian Berg In diesem Beitrag wird die Behandlung einer Patientin (36 Jahre) mit guter allgemeiner Gesund- heit vorgestellt. Die Ausgangssituation in diesem Patientenfall zeigt eine parafunktionell kom- promittierte (Zähneknirschen/Nägelkauen) Frontbezahnung (Attrition/Abrasion) mit Verlust der Eckzahnführung. Der Erstbesuch und die Erhebung der allgemein- medizinischen Anamnese erfolgt am 2. März 2016. Es liegen keine Grunderkrankungen vor. Die Patientin ist am 6. Mai 1979 geboren. Die letzte zahnärztliche Behandlung fand vor einem Monat statt. Insgesamt wurden in den Jahren 2004 bis 2016 die Seitenzahnbereiche quadran- tenweise mittels metallfreier Rekonstruktionen (IPS Empress, Ivoclar Vivadent) auf natürlichen Zähnen saniert. Die Patientin interessiert sich abschließend für Ve- neers im Oberkieferfrontzahnbereich. Sie weist da- rauf hin, dass die Frontzähne zusehends „kürzer“ und „unregelmäßiger“ würden. Sie wünscht sich daher eine langfristige Verbesserung der ästheti- schen Situation mit keramischen Veneers. Die Patientin entschied sich nach Aufklärung und eingehender Beratung für eine Versorgung der Oberkieferfront mit minimalinvasiven „dünnen“ Veneers (0,3 mm „Prep-Veneers“). Sie legt großen Wert auf eine ästhetisch-funktionelle und dauer- Abb. 1: Parafunktion (Nägelkauen/Pressen). hafte Verbesserung ihrer orofazialen Ästhetik und steht einer notwendigen umfangreichen ästhetisch- rekonstruktiven Rehabilitation aufgeschlossen ge- genüber. Klinischer Befund Die manuelle und klinische Funktionsanalyse ließ auf eine leichte parafunktionelle Aktivität schließen. Die Frontbezahnung zeigt Abrasions- (Nägelkauen) und Attritionsfacetten (Pressen/Knirschen, Abb. 1). Es finden sich zudem Hyperbalancen an 17/27. Die manuelle Führung ergab eine Abweichung in maxi- maler Interkuspidation (ohne Führung) und zentra- ler Kondylenposition (mit Führung). Die Kiefergelenke sind unauffällig, ebenso die Öffnungs- und Schließ- bewegungen, leichte Druckdolenzen der Muskulatur bei Palpation. Gelegentliche leichte Kopfschmerzen. Die Oberkieferfront empfindet die Patientin als unschön. Das entspannte Lächeln zeigt knapp zwei Drittel der Länge der Frontzähne. Die Schneide- kanten treffen beim Lächeln nicht auf die Unter- lippe (berührungsinaktives Lächeln). Es zeigen sich, hauptsächlich bedingt durch das Nägelkauen, Attri- tionen im Inzisalbereich der oberen Frontzähne. Es imponieren oval-rechteckige Zahnformen. Im Ober- und Unterkiefer zeigt sich ein ausreichen- des Band an keratinisierter Gingiva, das Weichge- webe entspricht einem dünnen Biotyp (Abb. 2). Der Alveolarfortsatz verläuft bukkal 2 mm unterhalb der Schmelz-Zement-Grenze (high-crest). Der Gingivaverlauf ist harmonisch (niedrige Lach- linie). Die Gingivarezession an 32 bereitet keine Probleme und soll vorerst unbehandelt bleiben. Das Längen-Breiten-Verhältnis der zentralen Schnei- dezähne beträgt 70 Prozent. Die Frontzähne zeigen leichte (Zahn 12, 11, 21) bis mittlere (Zahn 13, 22, 23) Attritionen. Der Verlauf der Inzisallinie 13-23 ist positiv. Abb. 1 14 cosmetic dentistry 3 2017

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