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digital – international magazine of digital dentistry German Edition No. 1, 2017

| digital dentistry Fachbeitrag Minimalinvasive Rehabilitation mittels CAD/CAM bei Erosionsgebissen Autoren: Dr. med. dent. Fabian Arnosti, Dr. med. dent. Jakob Koschdon, Dr. med. Leonhard Koschdon, Dr. med. dent. Vanessa Werth, Univ.-Prof. Dr. Dr. Rüdiger Junker, M.Sc. Erosionsbedingter Zahnhartsubstanzverlust ist ein in der zahnärztlichen Praxis bisher wenig be- achtetes Thema. Dabei hat die Verbreitung des pathologischen Verlusts von Zahnhartsubstanz in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Vorliegender Artikel beschäftigt sich daher mit der Rekonstruktion erosionsbedingten Zahnhartsubstanzverlustes unter Verwendung der 2008 veröffentlichten Three-Step-Technik. Diese Methode bietet eine minimalinvasive Alternative zu herkömmlichen Behandlungen, die oftmals einen größeren Verlust von Zahnstruktur mit sich brin- gen. Unter Verwendung eines CAD/CAM-Workflows haben die Autoren die Three-Step-Technik modifiziert und ein eigenes Arbeitsmodell entwickelt In den vergangenen Jahrzehnten lag der zahnärzt- liche Fokus hauptsächlich darauf, von Karies befal- lene Zähne zu erhalten. Laut epidemiologischen Analysen waren diese Bemühungen erfolgreich.1,2 Allerdings hat sich in den letzten Jahren eine weitere Herausforderung im Bereich dentaler Erkrankungen angebahnt: Erosionsbedingter Verlust von Zahn- schmelz oder Dentin durch mechanische und insbe- sondere auch chemische Einwirkung.3,4 Als klinisch arbeitender Zahnarzt ist es heutzutage wichtig, erosiv bedingte Zahnschäden zu erkennen, um die langfristige Zahngesundheit des Patienten zu gewährleisten. Allerdings gibt es noch keinen ein- heitlichen Konsens über eine Behandlungsmethode und Material.5 In vielen Fällen schwerwiegender dentaler Erosionen sind die Palatinalflächen der Oberkieferfrontzähne am stärksten betroffen. Die Rehabilitation dieser Zähne mittels Kronen wird häufig von einem großen zusätzlichen Verlust von Zahnhartsubstanz beglei- tet, in einigen Fällen ist auch eine endodontische Be- handlung inklusive Stiftaufbauten zur Stabilisierung notwendig. Bei der Suche nach einer alternativen Behandlungsmethode, die diese Nachteile überwin- det, wurde ein minimalinvasiver, nahezu nur additiv arbeitender Ansatz entwickelt6-8: die Three-Step- Technik. Um Kronen zu vermeiden, werden zur Res- tauration der zerstörten Frontzähne zwei Veneers (palatinal und vestibulär) verwendet. Seitenzähne werden mit keramischen Restaurationen wie Table- tops und Onlays versehen, um die vertikale Dimen- sion der Okklusion (VDO) zu erhöhen. Die modifizierte Three-Step-Technik Die Three-Step-Technik wurde von Francesca Vailati und Urs Christoph Belser entwickelt. Diese beinhaltet einen strukturierten und systematischen Ansatz: Mithilfe eines Schritt-für-Schritt-Behandlungsplans soll ein ästhetisches und funktionelles Ergebnis auf höchstem Niveau erzielt werden. Als wichtigste Ei- genschaften dieses Schritt-für-Schritt-Behandlungs- plans gelten ein minimaler Grad an Zahnhartsubs- tanzverlust sowie eine Restaurierung des zerstörten Gebisses mit neu definierter vertikaler Dimension (VDO) unter Verwendung der Adhäsivtechnik. Nach der Erstellung eines funktionellen und ästheti- schen Mock-ups, basierend auf einem Frontzahn- Wax-up, werden die Seitenzähne auf neuer VDO mit direkten Kompositrestaurationen wieder aufgebaut. Nach dieser provisorischen Restauration der Seiten- zähne und Stabilisierung der neuen vertikalen Di- mension können die Frontzähne unter Verwendung von palatinalen und vestibulären Veneers als mini- malinvasive Methode wiederhergestellt werden. Als Zwischenergebnis wird eine situationsangepasste Front-Eckzahn-Führung mit frühzeitiger Disklusion der Seitenzähne angestrebt. Ist dieses Ziel erreicht, 12 digital dentistry 1 2017

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