Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

cosmetic dentistry - beauty & science No.3, 2016

18 cosmetic dentistry 3 2016 | cosmetic dentistry Fachbeitrag auf die physische Attraktivität, sondern kann zu dauerhaften Schäden der biologischen Strukturen führen. Die medizinischen Grundlagen müssen zu jeder Behandlungszeit im Vordergrund stehen. Dazu zählen die Hygiene des Patienten, der PA-Status, das Kronen-Wurzel-Verhältnis, der Gingivatyp, der Spei- chelfluss u.v.m. Neben den biologischen Faktoren müssen die Ma- terialeigenschaften der einzusetzenden Werkstoffe ebenfalls zu dem Behandlungsfall passen, denn die Keramiken unterscheiden sich deutlich in Bezug auf Transluzenz, Fluoreszenz und Opaleszenz. So müs- sen bei dunkel eingefärbten Dentinstümpfen oder Stümpfen mit Stiftaufbauten andere Keramiken ein- gesetzt werden, als dies bei minimalinvasiven Prä- parationen von einzelnen oberflächlichen Schmelz- arealen der Fall ist. In der Frontzahnästhetik machen sich Presskeramikkronen aus Lithiumdisilikat oder Glaskeramik besonders gut, denn die Transluzenz ist bei einer Presskeramik deutlich größer als die einer Krone mit Zirkonoxidkappe. Klinisches Beispiel – 360°-Veneers in Kombination mit Teilkronen Bei der Patientin lag ein leichtes Zahnstellungs- problem vor, die Patientin störte aber vor allem die Form, die Farbe und die zahlreichen Schmelzrisse an den Zähnen des Oberkiefers. Nach parodontaler Vorbehandlung zeigte sich lediglich im Bereich des Zahnes 21 eine Stillmann-Spalte, die ein ästhetisches Problem sein könnte. Nachdem eine vorgeschlagene kieferorthopädische Behandlung abgelehnt worden war, wurde ein Planungsmodell erstellt und in Zu- sammenarbeit mit dem Labor soweit besprochen und per Wax-up aufgebaut, dass einer Präparation nichts im Wege stand. Die klinische Funktionsana- lyse ergab, dass die Eckzahnführung durch Abra­ sion von einer Gruppenführung ersetzt worden war, welche auch im neuen Zahnersatz beibehalten wer- den sollte. Zudem wünschte sich die Patientin eine leicht individuelle Aufstellung der Front, da sie nicht wollte, dass der Zahnersatz durch eine zu deutliche Ausrichtung erkennbar ist (Abb. 1–2). Die Invasivität einer Behandlung mittels 360°- Veneers und Teilkronen im gesamten Oberkiefer- bereich ist bei gesunder Zahnhartsubstanz genau abzuwägen, denn nicht der alleinige Wille des Pa- tienten entscheidet über unser Handeln – wir müs- sen jede Behandlung reflektiert vornehmen und die Vor- und Nachteile abschätzen. Non-Prep-Veneers kamen bei der Patientin aufgrund der Zahnstellung nicht infrage, da aufgrund der herausstehenden Ecken der Frontzähne eine Präparation von bis zu 2  mm notwendig war. Um vor dem Eingriff genau feststellen zu können, ob mit klassischen Veneers (Präparationstiefe von 0,5–1,5  mm) ein gutes Er- gebnis erzielt werden kann, sollte ein Präparations- schlüssel aus Silikon erstellt werden, der auf dem Wax-up hergestellt wurde. Die Farbbestimmung erfolgte vor Präparation digi- tal im Fremdlabor, um der Patientin eine Vorstellung von der definitiven Arbeit zu geben und entspre- chend ihrer Vorstellungen eine Ästhetik zu erarbei- ten, die vor allem natürlich wirken sollte. Der Ober- kiefer wurde in einer Sitzung unter Lokalanästhesie präpariert und direkt mit Einzelprovisorien versorgt (Abb. 3–5). Nach der Präparation wurde erneut eine Farbbestimmung vorgenommen, um die Unter- Abb. 6–8: Darstellung der Veneers, Teilkronen und Kronen auf dem Sägeschnittmodell. Die Kronen werden alle mittels Mikroskop auf ihren Randschluss hin geprüft und nur dann eingesetzt, wenn keine Frakturen oder Haarrisse zu erkennen sind. Die Qualitätskontrolle muss zwingend vor dem Einsetzen durch den Zahnarzt erfolgen und mögliche Problemstellen sollten festgehalten werden. Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8 dentistry 32016

Seitenübersicht