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face - interdisziplinäres Magazin für Ästhetik Germany

| Ästhetik Fachbeitrag Erblindung und Ischämie nach Filler- und Eigenfettinjektionen Autorin: Dr. med. Simone Hellmann Im Spektrum der minimalinvasiven Behandlungsmöglichkeiten des Gesichtes zählen Injektionen mit verschiedenen Fillersubstanzen sowie Eigenfett mittlerweile zum Standard. Am häufigsten ist nach wie vor die Anwendung von Hyaluronsäurepräparaten, die gemeinhin als sicher gelten und deshalb auch zunehmend von nichtärztlichen Disziplinen injiziert werden. Doch Schwierigkeiten können auch hier auftreten. Abb. 1: High Risk-Injektiongebiete. (© blackday/fotolia.com) • Glabella • Nase • Nasolabialfalte • Stirn • • Periokulär • Temporal • Wange Abb. 1 Die größtmöglichen Komplikationen nach einer Filler- oder Eigenfettinjektion sind zum einen die Ischä- mie und zum anderen die Erblindung. Derzeit finden sich in der Literatur 98 dokumentierte Fälle weltweit.3 Diese Zahl erscheint nicht hoch angesichts der millio- nenfachen Anwendung von Fillern. Macht man sich aber bewusst, dass die Therapiechancen im Falle einer Ischämie oder gar einer Erblindung gering sind, sollte man sich mit diesem Thema näher beschäftigen, um Major-Komplikationen von vornherein zu vermeiden. Im folgenden Artikel werden die Pathophysiologie des Entstehens dieser Komplikationen sowie deren mögliche Therapieansätze beleuchtet. Pathophysiologie Die vaskuläre Komplikation nach der Injektion eines Gewebefillers kann sowohl durch intravaskuläre In- jektion als auch durch retrograde Embolisation erfol- gen.1 Während ersteres selbsterklärend ist, muss man sich bei der Möglichkeit der retrograden Embolisation zunächst einmal mit der arteriellen Anatomie befas- sen. Obwohl es logischer erscheint, dass das injizierte Material in einer Arterie mit dem Blutstrom wandert, ist es tatsächlich aber so, dass die Äste der Arterien nach distal immer schmalkalibriger werden, was den Widerstand im Gefäß erhöht. Ein schnell injizierter Bolus eines Fillers kann daher proximal auf weniger Gefäßwiderstand treffen als distal und in der Lage sein, den arteriellen Druck zu überwinden. Damit erfolgt die Embolisation dann retrograd. Wenn das Fillermaterial in eine Arterie injiziert wird, folgt es meist zunächst dem Blutfluss in der normalen Flussrichtung, hin zu den sich stetig verengenden Ge- fäßästen, bis es diese nicht mehr passieren kann und es zu einer Obstruktion kommt. Bei fehlenden Kolla- 06 face & body 4 2017

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