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cosmetic dentistry - beauty & science No.2, 2016

cosmetic dentistry 2 2016 | Spezial Praxisporträt Bei einer prothetischen Rehabilitation der Zähne ist nicht nur die Funktionalität wichtig. Die Ästhetik ist ein Hauptziel, das von Bedeutung ist − nicht nur für den Patienten. Der Anspruch an die ästhetischen Leistungen des Zahnarztes und des Zahntechnikers sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Dies wird u. a. durch die Fortschritte bei den Mate- rialien und durch Einführung von neuen Techniken, wie z.  B. bei Weichgewebsbehandlungen, ermög- licht.1,2 Ausgangssituation Eine 62-jährige Patientin machte sich in unserer Praxis mit Kronenverlust am Frontzahn 22 vorstel- lig. Die Patientin wurde aufgeklärt, dass es sich um eine vorübergehende Lösung handelte, die Erhal- tungswürdigkeit des Zahnes war fraglich. Weiter- hin fiel beim ersten Termin auf, dass die Frontzahn- versorgung sehr rau in ihrer Oberfläche und ohne Glanz erschien. Die vier Frontzahnkronen waren von ihrer Oberflä- che insuffizient: unzureichende Ästhetik mit erhöh- ter Plaqueanlagerung, insuffiziente Kronenränder auf Echtzähnen, ungenügende Rot-Weiß-Ästhetik und ein deutlich überstehender Keramikschild ves- tibulär an Implantat Regio 21 (vestibuläres Schild zur Abdeckung des freiliegenden Implantathalses). Eine gereizte Schleimhaut war zu erkennen. Zum langfristigen Erhalt der Implantate spielt dabei die effektive Kontrolle des Biofilms eine Schlüsselrol- le. Überstehende Ränder verhindern nicht nur ein erfolgreiches Implantatnachsorgekonzept, sie sind auch für eine schnellere Periimplantitis verant- wortlich.3 Die Patientin wurde über die vorhande- ne Situation aufgeklärt. Es wurde ein kompletter Befund aufgenommen und es stellte sich heraus, dass 11 und 22 nicht mehr erhaltungswürdig wa- ren. Weiterhin ließ sich eine generelle Insuffizienz der vorhandenen Kronenränder feststellen. Nach einem Aufklärungsgespräch, bei welchem die The- rapiemöglichkeiten und Behandlungsabfolgen mit Alternativen besprochen wurden, wünschte die Patientin eine komplette Neuversorgung mit fest- sitzendem Zahnersatz in Form von Einzelkronen. Hierfür wurde eine Planung wie folgt erstellt: – – Abnahme der insuffizienten Kronen – – Extraktion 11 und 22 – – Wurzelkanalbehandlung (inkl. WSR Regio 16) – – Temporäre Brückenversorgungen nach Implan- tation mit laborgefertigten Langzeitprovisorien – – Vollkeramische Einzelkronen auf Echtzähnen und Implantaten Chirurgische Phase In der ersten chirurgischen Sitzung erfolgte die atraumatische und minimalinvasive Zahnentfernung von 12 und 11 mit geplanter Sofortimplantation. Nach Präparation des Mukoperiostlappens zeigte sich sowohl ein vestibulärer als auch ein palatina- ler, knöcherner Defekt am Implantat Regio 21. Je nach Defektgröße könnte man eine Periimplanti- tistherapie in Erwägung ziehen.4 In diesem Einzel- fall entschieden wir uns für eine Explantation. Die Sofortimplantation (Straumann Roxolid Bone Level) wurde in Regio 12 und 22 durchgeführt. Durch die vorbehandelte, hydrophile Oberfläche dieser Implantate ist eine schnellere Einheilung möglich.5 Weiterhin wird der Materialeigenschaft des Roxolid-Implantates eine erhöhte Osseointe­ gration zugesprochen.6 Als Resorptionsschutz und Rekonstruktion des schmalen Kieferkammes wurde ein lateraler Knochenaufbau vorgenommen (Natural Bovine Bone Grafting Material, cerabone®, botiss dental). Im zweiten Quadranten war auf- grund des geringen vertikalen Knochenangebotes eine Volumenvergrößerung beziehungsweise ein externe Sinusbodenelevation Regio 26 notwendig. In Regio 16 hingegen wurde mit einer minimal­ invasiveren Technik (interne Sinusbodenelevation) Korrektur einer neuen Oberkiefer­ver­sorgung mit ästhetischen und funktionalen Mängeln © Aviel Avdar 30 dentistry 22016

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