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Parodontitisbehandlung mit PerioChip – Ein Fallbeispiel von Dr. Cornelia Lenz aus Münster.

Perio News PERIOTRIBUNE German Edition · Nr. 5/2010 · 5. Mai 201022 Parodontitis ist in Deutschland – noch vorKaries–dieHauptursachefüreinen Zahnverlust. Das Problem ist, dass sich eineParodontitisanfangswieeineGin- givitis–häufigrezidivierend–darstellt. Zunehmende Knochenverluste gefähr- dendieZähne,wieimvorliegendenFall den Pfeilerzahn eines Zahnersatzes. Die Kollegin beschreibt in ihren Aus- führungen die von ihr durchgeführte Parodontalbehandlung, mit dem Ziel, denPfeilerzahnzuerhalten. Die Patientin, 66 Jahre, mit einer guten Allgemeinkonstitution erschien am 2.7.2007 erstmalig in der Praxis (Abb. 1). Es existierte eine Brückenver- sorgung im Frontzahnbereich mit Ge- schieben zum Halt einer MC Prothese. Der Pfeilerzahn 13 war endodontisch undchirurgischvorbehandelt(Wurzel- spitzenresektion).StändigeExazerbatio- nen mit Parulis wurden ausschließlich mit Antibiotika behandelt. Das erklärte ZielwarderErhaltdiesesPfeilerzahns. Die Diagnose ergab eine apikale AufhellungundTaschentiefenvon10mm. Das Resultat war Lockerungsgrad >III mitrezidivierendenAbszessen. DasAufklärungsgespräch Die Patientin wurde umfassend über mögliche Therapiemaßnahmen und die Prognose aufgeklärt. Das konkrete Ziel war in die- semFallderErhaltdesPfeiler- zahns,denn ohne diesen wäre der bestehende Zahnersatz nicht mehr tragbar gewesen. Angeraten wurde unter ande- rem eine Behandlung mit PerioChip. Diese auch als Langzeittherapie einzuset- zende Maßnahme soll vor- rangig Entzündungsfreiheit schaffenundbeiregelmäßiger Anwendung eine Knochen- neubildung gewährleisten. Zusätzlich spielen sorgfältige Mundhygienemaßnahmen zu Hause eine entscheidende Rolle. DieBehandlung Nach einer intensiven Endorevision widmete sich das Praxis- teamdenparodontalenLäsionen.Nach Kürettagen und Spülungen wurden mehrfach PerioChips um den Zahn 13 appliziert, d. h. 33 % Chlorhexidin in Chipform. Ich verwende PerioChip in meiner Praxis aufgrund seiner hohen Wirksamkeit, denn das hochkonzen- trierte Chlorhexidin wirkt direkt am Entzündungsherd bakteriozid. Der pa- rodontaleAbbauwirdgehemmtundim Behandlungsverlaufreduzierensichdie Taschentiefen. Darüber hinaus wirkt das Chlorhexidin bakteriostatisch, wo- durchdieZahnfleischtaschenbiszudrei Monate nach der Applikation keimre- duziertundbeschwerdefreibleiben,so- dasssichdasGeweberegenerierenkann. Die Patientin erschien zu Beginn, wie empfohlen,regelmäßig einmal pro Woche zu den Kontrolluntersuchun- gen und zeigte eine sehr gute Com- pliance (Abb. 2). Sie war sehr bemüht, allen Empfehlungen nachzukommen. Parallel wurde eine individuelle, na- turheilkundliche Begleittherapie (ho- möopathisch, neuraltherapeutisch, nach Maßgaben der TCM) begonnen, um sich der Problematik auch ganz- heitlichzuwidmen. Nach den ersten drei Wochen wurden nach einer gründlichen PZR erneutzweiPerioChipsappliziert.Die- se Behandlung wurde am 15.8.2007 wiederholt. Der Lockerungsgrad von >lll wurde auf den Lockerungsgrad l deutlichvermindert. Mit jedem neuen PerioChip, der indiestetigkleinerwerdendenTaschen appliziert wurde, stieg ein kleines Druckgefühl, das sie zu Beginn der Behandlung bei einer Taschentiefe von 10 mm gar nicht fühlen konnte. Die erfolgte Gewebsregeneration wurde stabilisiert und auch Exazerbationen warennichtmehrexistent. DieErgebnisse Nach bereits sechsWochen verrin- gertesichderLockerungsgradanZahn 13von>IIIauf I,darüberhinauswaren keine Blutungen nach der Sondierung sowie ein deutlicher Rückgang der Taschezuverzeichnen. Weitere zwei Monate später im Oktober und nochmals im Februar 2008 (Abb. 3–4) wurden wieder nach einer PZR PerioChips in die Zahn- fleischtasche appliziert. An zwei wei- teren Terminen mit einem 14-tägigen Abstand wurde nur noch je ein Perio- Chipgesetzt. Nach insgesamt einem dreiviertel Jahr hatte sich der Lockerungsgrad auf nurnoch

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