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cosmetic dentistry - beauty & science No. 2, 2018

Fachbeitrag cosmetic dentistry | dermalen Matrix (ADM) muss allerdings doch genäht werden. Eine Alternative sind Membranen mit plättchen- reichen Fasern, was allerdings als Variation der gängi- gen Vorgehensweise zu verstehen ist. Postoperativ sind Spülungen mit Chlorhexidin zu empfehlen. Zähneputzen an der operierten Seite ist für sechs Wochen auszuset- zen. Zum vorgeschriebenen Verhaltensprotokoll gehören auch diverse Nachsorgetermine, bei denen der Zahnarzt und die Dentalhygienikerin Kontrollen vornehmen, den Wundbereich reinigen und den Patienten instruieren. Behandlungsergebnisse und Komplikationen Klassische Verfahren zur Zahnfleischkorrektur haben Erfolgsraten von 85 bis 98 Prozent.4 Die Pinhole® Surgical Technique zeigt ähnliche Ergebnisse: Eine Studie mit 43 Teilnehmern ergab eine komplette Wurzelabdeckung bei fast 70 Prozent. Zu einer 90-prozentigen Abdeckung kam es bei 7,7 Prozent der Teilnehmer. Die Erfolgsraten sind bei niedrigerer Miller-Klasse am besten: Die PST erreichte bei 90 Prozent der Patienten mit Miller-Klasse I und II eine vollständige oder fast komplette Abdeckung der freiliegenden Wurzeln.5 Dieselbe Studie gibt auch Auskunft über Schmerzen, Blutungen und Schwellun- gen. Nur fünf Prozent der Probanden berichteten von moderaten bis starken Schmerzen, die ein bis drei Tage anhielten. Blutungen und Schwellungen waren, wenn sie überhaupt auftraten, meist gering. Wie bei der konventionellen Zahnfleischkorrektur gibt es auch bei der PST Grenzen. Bei starkem Knochen- schwund sind die Ergebnisse aufgrund geringerer Sta- bilität des neu platzierten Gewebes weniger vorherseh- bar. Die Nachhaltigkeit der Ergebnisse hängt außerdem von der Compliance des Patienten ab. Faktoren, die den Zahnfleischrückgang begünstigt haben, wie schlechte Mundhygiene oder aggressives Zähneputzen, sind nach dem Eingriff zu vermeiden. Je nach Indikation kann auch eine Bruxismusschiene angezeigt sein.6 Vorteile für den Patienten Viele Patienten bevorzugen atraumatische Eingriffe. Diesem Wunsch entspricht die PST, bei der es sich um ein minimalinvasives Verfahren ohne Schnitte handelt. Dank der guten Blutversorgung und dem reichen Kol- lagenvorrat im behandelten Areal ist mit einer schnellen Rekonvaleszenz zu rechnen. Bei der Nachuntersuchung am nächsten Tag sind häufig kaum Wunden und eine starke Schrumpfung der Löcher zu beobachten. Die Behandlungsdauer liegt zwischen 30 und 120 Mi- nuten. Bei der Behandlung beider Kiefer sind etwa zwei Stunden anzusetzen. In einer einzigen Sitzung ist die Ver- sorgung beliebig vieler Zähne möglich. Zum Vergleich: Bei konventionellen Transplantationen sind eine Stunde bis eineinhalb Stunden für ein bis zwei Zähne anzuberau- men. Außerdem ist es technisch gar nicht möglich, Rezessionen in zwei Kiefern auf einmal zu behandeln, da die Entnahme entsprechend vieler Transplantate in einer Sitzung gar nicht möglich wäre. Die Ergebnisse der PST sind auf Dauer angelegt. Die Abrechnung ist in Deutschland derzeit nicht 100-prozen- tig geklärt. Die Therapie wird zwar nicht von den gesetz- lichen Krankenkassen getragen, aber es sind durchaus Erstattungen von manchen privaten Zusatzversicherun- gen und Privatversicherungen zu erwarten. Hierfür kön- nen im Vorfeld individuelle Kostenvoranschläge erstellt werden. Fazit Im Vergleich zu anderen Methoden zeichnet sich die PST durch eine minimalinvasive Technik aus, die ohne Schnitte, Nähte und Weichgewebstransplantate aus- kommt. Es gibt also keine zweite Wunde durch die Entnahmestelle, und die Behandlung beider Kiefer ist möglich. Die ersten Studienergebnisse konnten vielver- sprechende Resultate liefern. Untersuchungen mit grö- ßeren Teilnehmerzahlen und über längere Zeiträume sind jedoch für eine bessere Evaluierung wünschenswert. Aktuell ist eine prospektive Studie an der Universität in Buffalo (USA) geplant. Aufgrund der geringen Kompli- kationen und der guten Prognose ist jedoch unabhängig davon ein steigendes Interesse der Parodontitispatien- ten zu erwarten, die eine Alternative zur konventionel- len Zahnfleischkorrektur suchen. Manche Patienten ver- zichten wohl eher auf eine Behandlung, wenn ihnen nur traditionelle Verfahren mit langer Heilungsdauer zur Verfügung stehen. Kontakt Dr. Bianca Wirnharter Zahnarztpraxis Am Sonderbach 19 86735 Amerdingen Tel.: 09089 600 kontakt@zahnoase-wirnharter.de www.zahnoase-wirnharter.de Infos zur Autorin Literatur cosmetic 2 2018 dentistry 09

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