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cosmetic dentistry - beauty & science No. 2, 2018

Fachbeitrag cosmetic dentistry | besonders mit fortgeschrittener Parodontitis vergesell- schaftete Zahnfleischrückgang stört nicht nur die Rot- Weiß-Ästhetik, sondern kann auch die Schmerzempfind- lichkeit der Zähne und das Wurzelkariesrisiko erhöhen. Die Korrekturmöglichkeiten des veränderten Zahn- fleischverlaufs stellen in der Regel hohe Anforderungen an die Expertise des Zahnarztes und die Geduld des Patienten. Das ist einer der Gründe, warum manche Pa- tienten die Behandlung aufschieben, bis der Zahnverlust droht. In solch fortgeschrittenen Stadien steigt jedoch die Komplexität des Eingriffs. Goldstandard ist aktuell die Rezessionsdeckung, die von Zahnfleischschwund betroffene Zahnreihen harmo- nisiert: Ein Transplantat aus Schleimhaut oder Bindege- webe deckt den Übergang von Zahnwurzel zu Zahnkrone sicher ab. Die Bindegewebsentnahme am Gaumen ist oft mit persistierenden Schmerzen, aber auch mit guten Langzeitprognosen verbunden. Die Regeneration des Bindegewebes dauert mindestens neun Wochen.2 Vo- raussetzungen für diese Behandlung ist eine intakte Zahn- fleischpapille. Bei Verlust der Zahnfleischpapille ist eine Rekonstruktion derselben vonnöten, was in der Regel eine hohe Kunst ist. Die Prognose ein- oder zweischich- tiger Verschiebelappen ist jedoch unsicher. Eine Alterna- tive für die kurzzeitige Problembehebung ist Hyaluron- säure, die der Körper nach einiger Zeit abbaut. Größere Defekte erfordern eine Keramikrekonstruktion mit Kro- nen oder Veneers. Gute Ergebnisse all dieser Methoden sind jedoch nur bei gründlicher Mundhygiene, einem Verzicht auf hohen Tabakkonsum und einer entzündungsfreien Mundsitua- tion zu erwarten. Dem Erfolg abträglich sind zudem inter- venierende Allgemeinerkrankungen wie schlecht einge- stellter Diabetes oder starker Knochenabbau. Aufgrund der anspruchsvollen Techniken und langen Heilperioden sind momentan vor allem Patienten mit starken ästhe- tischen Einbußen an einer Zahnfleischkorrektur interes- siert. Die schonende Pinhole® Surgical Technique könnte aber nicht nur diesem Patientenkreis zugutekommen, sondern auch für weitere Betroffene attraktiv sein. Ist die Papille interdental verloren und damit Miller-Klasse III ge- geben, sind die Erfolgsprognosen weniger gut. Es kann jedoch immer noch eine Verbreiterung und eine wider- standsfähigere, befestigte Gingiva erzielt werden. Wie funktioniert die PST? Die Pinhole® Surgical Technique ließ Dr. John Chao schon im Jahr 2000 in Amerika patentieren. Aber erst vor wenigen Jahren begann die flächendeckende Ver- breitung des Verfahrens in den USA. Die Zahl der deut- schen Anwender liegt bislang nur im niedrigen zweistel- Abb. 1 Abb. 2a Abb. 2b Abb. 3 Abb. 1: Die 25-jährige Patientin mit moderater Rezession beider Kiefer und persistierenden Überempfindlichkeiten. Abb. 2a und b: Die Situation direkt nach der Operation. Abb. 3: Drei Wochen nach der Operation: Der Heilungsprozess ist gut vorangeschritten, die Löcher sind verheilt, die Morphologie der Gingiva verbessert und die Rezessionen zu 70 bis 90 Prozent gedeckt. cosmetic 2 2018 dentistry 07

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