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Dental Tribune German Edition No. 10, 2016

34 No. 2/2016·5. Oktober 2016 Um gegen Entzündungen im Zahn oder Kiefer vorzugehen, sind Anti- biotika ein weitverbreitetes Mittel. Durch die Verschreibung von Anti- biotika steigt aber auch die Zahl der resistenten Keime. Dennoch werden knapp zehn Prozent der Antibiotika- Rezepte in Großbritannien von Zahnärzten ausgestellt. Wie dieser Prozentsatz reduziert werden kann, untersuchten jetzt Forscher des Dundee Dental Education Centre vom National Health Service (NHS) in Schottland. Die meisten Antibiotika werden in der Regel unnötig verschrieben. Um die Zahl der Rezepte zu senken, wur- den für die Studie 795 Zahnarztpra- xen und über 2.500 Zahnärzte, die regelmäßig Antibiotika verschrei- ben, in einem Zeitraum von zwölf Monaten untersucht. Dazu wurden die Teilnehmer in drei Gruppen auf- geteilt: Die erste Gruppe erhielt kei- nerlei Feedback über ihre Antibio- tika-Vergabe, die zweite bekam ein regelmäßiges Feedback und die dritte erhielt ihr Feedback mit Ver- besserungsvorschlägen, wie die An- tibiotika-Gabe reduziert werden kann. Die im PLOS Medicine Journal unter dem Titel „An Audit and Feed- back Intervention for Reducing Anti- biotic Prescribing in General Dental Practice: The RAPiD Cluster Rando- mised Controlled Trial“ veröffent- lichte Studie zeigt, dass die Antibio- tika-Vergabe in den beiden Grup- pen, die ein Feedback erhielten, sig- nifikant reduziert werden konnte. So verschrieb die zweite Gruppe 5,7 Prozent weniger Antibiotika und die dritte Gruppe 6,1 Prozent weniger. Die schottischen Wissenschaftler beweisen damit, dass es Wege und Möglichkeiten gibt, das Verschrei- ben von Antibiotika zu verringern und somit das Entstehen antibiotika- resistenter Keime einzudämmen.  Quelle: plos.org, ZWP online AKTUELLES Editorische Notiz (Schreibweise männlich/weiblich) Wir bitten um Verständnis, dass – aus Gründen der Lesbarkeit – auf eine durchgängige Nennung der männlichen und weiblichen Bezeichnungen verzichtet wurde. Selbstverständlich beziehen sich alle Texte in gleicher Weise auf Männer und Frauen. IMPRESSUM Verlag OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel.: +49 341 48474-0 Fax: +49 341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Verleger Torsten R. Oemus Verlagsleitung Ingolf Döbbecke Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Chefredaktion Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (ji) V.i.S.d.P. isbaner@oemus-media.de Redaktionsleitung Majang Hartwig-Kramer (mhk) m.hartwig-kramer@ oemus-media.de Redaktion Jenny Hoffmann (jh) j.hoffmann@oemus-media.de Anzeigenverkauf Verkaufsleitung Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller hiller@oemus-media.de Projektmanagement/ Vertrieb Nadine Naumann n.naumann@oemus-media.de Produktionsleitung Gernot Meyer meyer@oemus-media.de Anzeigendisposition Lysann Reichardt l.reichardt@oemus-media.de Layout/Satz Dipl.-Des.(FH) Alexander Jahn Lektorat Hans Motschmann Erscheinungsweise Zahnärztliche Assistenz erscheint 2016 mit 2 Ausgaben Druckerei Vogel Druck und Medien- service GmbH, Leibnizstraße 5 97204 Höchberg Verlags- und Urheberrecht Zahnärztliche Assistenz ist ein eigenständiges redaktionelles Publikationsorgan der OEMUS MEDIA AG. Die Zeitschrift und die enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmi- gung des Verlages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung vorausgesetzt, sofern nichts anderes vermerkt ist. Mit Einsen- dung des Manuskriptes geht das Recht zur Veröffentlichung als auch die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten in deutscher oder fremder Sprache, zur elektronischen Spei- cherung in Datenbanken zur Herstellung von Sonderdrucken und Fotokopien an den Verlag über. Für unverlangt eingesandte Bücher und Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Mit anderen als den redaktionseigenen Signa oder mit Verfassernamen gekennzeichnete Beiträge geben die Auffassung der Verfasser wieder, welche der Meinung der Redaktion nicht zu entspre- chen braucht. Der Autor des Beitrages trägt die Verantwortung. Gekennzeichnete Sonderteile und Anzeigen befinden sich außerhalb der Verantwortung der Redaktion. Für Verbands-, Unterneh- mens- und Marktinformationen kann keine Gewähr übernommen werden. Eine Haftung für Fol- gen aus unrichtigen oder fehlerhaften Darstellungen wird in jedem Falle ausgeschlossen. Gerichts- stand ist Leipzig. Liebe Leserinnen, als ich mich vor über 30 Jahren auf einen Ausbildungsplatz bewarb, hatte ich über 30 Mitbewerberin- nen. Wenn heute ein Ausbildungs- platz zur/zum Zahnmedizinischen Fachangestellten ausgeschrieben wird, gibt es vielleicht drei Bewer- ber, obwohl die Anzahl der Schulab- gänger nicht wesentlich zurückge- gangen ist. Woran liegt das? Ist der Beruf nicht mehr attraktiv? Geschichtlich hat sich das Berufsbild von den „barmherzigen Schwestern“ Ende des 19. Jahrhunderts über den An- lernberuf der zahnärztlichen Hel- ferin hin zur heutigen Zahnmedizi- nischen Fachangestellten mit vie- len Weiter- und Aufstiegsfortbil- dungen entwickelt. Doch dies alleine scheint nicht auszureichen, um Schulabgänger für diesen Beruf zu begeistern. Generell kann laut Berufsbil- dungsbericht 2016 ein Rückwärts- trend bei der dualen betrieblichen Ausbildung verzeichnet werden. Bei Frauen liegt im Zeitraum von 2009 bis 2015 die Quote bei –14,6 Pro- zent. Diese Zahlen spiegeln sich laut Angaben der Bundeszahnärzte- kammer auch in den abgeschlosse- nen Ausbildungsverträgen wider. Frauen wählen viel öfter alternative Bildungswege. So fällt die Wahl häufig auf weiterführende Schulen und auf schulrechtlich geregelte Ausbildungsberufe. Ein wichtiger Indikator bei der Be- rufswahl stellt das Image des Beru- fes sowie der gesellschaftliche Nut- zen dar. Heute ist es den jungen Schulabgängern wichtig, dass sie ihre persönlichen Interessen, Fähig- keiten und Ziele im Beruf wiederfin- den. Entscheidend für das Verblei- ben im Beruf ist bei Frauen vor- nehmlich die Vereinbarkeit mit der familiären Situation. Je höher aber der berufliche Status und die Quali- fikation sind, desto weniger spielen familiäre Aspekte eine Rolle. Um dem Fachkräftemangel ent- gegenzuwirken, wird es notwendig sein, nicht nur das Image des Beru- fes der/des Zahnmedizinischen Fachangestellten zu überarbeiten, sondern auch neue Bildungswege zu beschreiten, um die jungen Schulabgänger für diesen Beruf be- geistern zu können.  Herzliche Grüße Dentalhygienikerin Marija Krauß Attraktives Berufsbild? Marija Krauß Schatzmeisterin und Schriftführerin DGDH e. V. +49 5144 9723965 www.praedentis.de Antibiotikaresistenten Keimen vorbeugen Wie die Vergabe von Antibiotika sinnvoll minimiert werden kann. Im März dieses Jahres war, wie unter anderem das „People“-Ma- gazin berichtete, ein kleines Mäd- chen während einer Zahnbehand- lung zu Tode gekommen. Das 14 Monate alte Mädchen er- litt während eines Routineeingriffes bei ihrem Zahnarzt einen Herzstill- stand und starb. Das Kind sollte auf- grund von kariösen Defekten mit Kronen und Füllungen versorgt wer- den. Dafür war eine Narkose von- nöten, aus der sie nicht mehr auf- wachte. Laut Autopsiebericht lagen bei dem Mädchen jedoch keinerlei Zahnerkrankungen vor, wie die amerikanischen Medien vor Kurzem mitteilten. Die Gerichtsmediziner hätten festgestellt, dass das Mäd- chen im Besitz eines einwandfreien Gebisses gewesen sei. Der Anwalt des betroffenen Zahnarztes führt das auf die Behandlung zurück, in der sein Mandant die kariösen Stel- len beseitigt habe. Die Gerichtsme- dizin sieht das offenbar anders und zweifelt an den Absichten des Be- handlers.  Quelle: ZWP online Tödliche Zahn-OP Kind in den USA stirbt aufgrund dentaler Fehlbehandlung. © Wayhomestudio/Shutterstock.com   Mit herkömmlichen antimikrobiel- len Therapien können Kariesbakte- rien wie Streptococcus mutans in der Plaque – die aus einem kleb- stoffartigen Polymergerüst besteht – nur schwer erreicht werden. For- scher der University of Pennsylvania haben jetzt aber eine Methode ent- deckt, die die Kariesbakterien in ihrem schwer zu durchdringenden Biofilm abtötet. Die amerikanischen Wissenschaftler setzten eisenhal- tige Nanopartikel ein, die durch ihre pH-Empfindlichkeit und enzym- ähnlichen Eigenschaften die Wir- kung von Wasserstoffperoxid so be- einflussten, dass dieses freie Radi- kale produzierte. Die freien Radikale wiederum können sowohl Plaque abbauen als auch die enthaltenen Kariesbakterien abtöten. Die Wirk- samkeit dieser Methode soll 5.000- fach stärker sein als traditionelle Therapien. Ein weiterer Vorteil von Nanopartikeln ist, dass das Wasser- stoffperoxid schon in einer sehr ge- ringen Konzentration wirkt. Reizun- gen der Mundschleimhaut werden dadurch vermieden. Nun wollen die Forscher die Nanopartikel noch wei- terentwickeln, bevor sie perfektio- niert auf den Markt kommen sollen.  Lizeng Gao, Yuan Liu, Dongyeop Kim, Yong Li, Geelsu Hwang, Pratap C. Naha, David P. Cormode, Hyun Koo. Nanocatalysts pro- mote Streptococcus mutans biofilm matrix degradation and enhance bacterial killing to suppress dental caries in vivo. Biomateri- als 101 (2016) 272–284. Quellen: ZWP online, Researchgate.net © Mega Pixel/Shutterstock.com Nanopartikel gegen Plaque und Karies US-amerikanische Wissenschaftler forschen an neuen Wirkstoffen. © Kotkoa/Shutterstock.com Tel.: +4934148474-0 Fax: +4934148474-290 +4951449723965

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