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cosmetic dentistry - beauty & science No.4, 2017

Anwenderbericht cosmetic dentistry | Alignersystem, das 2001 auf den Markt kam, hat direkt mein Interesse geweckt. Natürlich auch, weil durch die digitale Abformung jegliche Materialkos- ten wegfallen und ich als Zahnarzt viel Zeit einspa- ren kann. Aber vor allem, weil es für die Patienten toll ist. Die Ergebnisse, die mit diesen Schienen er- zielt werden können, beeindrucken durchaus. Seit 1993 behandle ich in einer Gemeinschaftspra- xis mit drei weiteren Zahnärzten. Wir sind neben der Allgemeinen Zahnmedizin auf Implantologie und Kieferorthopädie spezialisiert. Bis 2003 haben wir konventionell Schienen angefertigt – mit klas- sischen Löffelabformungen für das Labor. Ab 2003 haben wir mit dem CEREC-System gescannt. Die CEREC Omnicam (Dentsply Sirona) hat den Scan- vorgang noch sicherer gemacht. Sie ist perfekt auf die CEREC Ortho-Software abgestimmt, die in mei- ner Praxis routinemäßig für jeden kieferorthopädi- schen Fall angewandt wird, seit sie auf dem Markt ist. Mussten wir vor der digitalen Abformung mit einer reinen Abformzeit (natürlich inkl. Vor- und Nachbereitung der Materialien und Geräte) von ca. 45 Minuten rechnen, sind wir heute in der Lage, in ca. zehn Minuten ein überzeugendes Abformergeb- nis zu erreichen. Das ist für uns und die Patienten sehr komfortabel. Die Umstellung von manuell auf digital lief abrupt – sozusagen ein Sprung ins kalte Wasser. Natürlich war die Veränderung sowohl für mich als auch für mein Team gewöhnungsbedürf- tig. Doch schnell war klar, dass die digitale Abfor- mung genau das Richtige für uns ist. CEREC macht es dem Anwender ziemlich leicht, denn es ist be- nutzerfreundlich, intuitiv und schnell zu bedienen, was uns bei der Planung von Invisalign-Behand- lungen stets entgegenkommt. Als wir Invisalign durch digitale Abformungen in unser Portfolio aufgenommen haben, wussten wir, dass viele Patienten diese Chance nutzen werden. Wir haben aber nicht damit gerechnet, dass es sich so unglaublich schnell herumspricht. Patienten kommen zu uns und wollen diese schnelle Behand- lung, die ihr Nachbar hatte, die angenehme Abfor- mung, von der der Kollege erzählte, die scheinbar unsichtbare Schiene, die die Friseurin trägt, und letztlich die schönen geraden Zähne, die der Cou - sin bekommen hat. Wie genau das funktioniert, möchte ich an einem Fallbeispiel erläutern. Gutes Zeitmanagement, Wirtschaftlichkeit, Qualität Jeder Zahnarzt möchte seinen Kollegen gern Fälle zeigen, die außergewöhnlich und spektakulär sind. Jene Fälle aber, die wir mit Invisalign behandeln, sind das relativ selten, denn die Anfertigung der Aligner mit CEREC und der CEREC Ortho-Software läuft zumeist unproblematisch und ziemlich vor- hersehbar ab. So auch im Fall meiner 20-jährigen Patientin. Sie kam mit einem frontalen Engstand des Oberkiefers zu uns (Abb. 1a und b). Sie war damit unzufrieden, daher schlug ich ihr die Be- handlung mit Invisalign vor, erklärte ihr den Ablauf mit dem CEREC-Scan und zeigte ihr schließlich einige Bilder, sodass sie nachvollziehen konnte, wie das Gebiss mit eingesetzten Alignern wirkt. Die Pa- tientin war sehr angetan, vor allem der ästhetische Faktor hat sie überzeugt, denn durch das transpa- rente Material waren die Schienen kaum sichtbar. Schon als sie erfuhr, dass die unangenehme Abfor- mung mit Silikon und Löffel wegfällt, wurde sie hellhörig. In der Regel dauert die erste Sitzung ca. 20 bis 25 Minuten. Nachdem die Kostenfragen geklärt waren, die herkömmliche Diagnostik mit klinischem und radiologischem Befund vorlag (ca. fünf Minuten) und entsprechende Fotos der klinischen Situation angefertigt waren (ca. fünf Minuten), wurde der Ganzkieferscan mit der Ortho-Software (Abb. 2) durchgeführt (neuneinhalb Minuten). Zusätzlich zur Zeitersparnis konnten wir durch die Einsparung an Material (PVS, Alginat, Gipsmodell, Tiefziehfolie etc.) und Laborarbeit einen Kostenvorteil von ca. 250 Euro für diesen Fall erreichen. Bei uns kommt dieser Kostenvorteil dem Patienten zugute, wo- durch die aufwendige Therapie deutlich erschwing- licher wird. Schneller heißt im Fall der Software aber nicht schlechter. Bei dem Ganzkieferscan sind wir Zahnärzte auf gute, exakte Abformungen ange- wiesen, damit die Schiene einen perfekten Sitz hat und der Patient sich wohlfühlt. Dabei hilft die Software. Durch das Zusammenspiel der CEREC Omnicam und der CEREC Ortho Software wird jeder meiner Scanschritte geführt. Jeder Quadrant wird in vier Schritten gescannt und Start- und Stop- punkte unterstützen zusätzlich bei der Navigation. Auf dem Bildschirm kann ich die Anweisungen ver- folgen und sehe auf dem vergrößerten Echtbild auf dem Bildschirm, was die Kamera aufnimmt. Auch bei dieser Patientin war das Ergebnis sehr zufriedenstellend. Ich hatte einen vollständigen präzisen Scan der Gesamtbezahnung, konnte die Bisssituation analysieren und in die Erstellung des virtuellen Modells einfließen lassen. Der vollständig berechnete Datensatz konnte dann ganz einfach über die Software an das Unternehmen Align Technology übermittelt werden. Durch die Datenübertragung direkt in das ange- schlossene Align Labor haben wir zusätzlich Zeit gewonnen. Der Versandweg mit seinem gewissen Risiko für die Qualität der Abformung fällt weg, die Fertigungszeit der Aligner wird um ca. fünf Tage re- duziert und beträgt dann meist drei Tage. Auch das wissen die Patienten zunehmend zu schätzen, denn wenn sie zum Zahnarzt gehen, um sich eine Schiene anfertigen zu lassen, wollen sie auch, dass die The- rapie so schnell wie möglich beginnt. Zwischen cosmetic 4 2017 dentistry 15

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