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laser – international magazine of laser dentistry No.4, 2015

Ziel der Studie war es, ein neues Blaulicht-Lasersystem mit einem Emissionsbereich von 445 nm im Vergleich zu einem etablierten in- fraroten Diodenlasersystem (970 nm) auf zellulärer Ebene zu unter- suchen.EpithelialeHaCaT-undmesenchymaleMG63-Zellenwurden als Monolayerkulturen auf Glasdeckgläsern ausgesät und mit beiden Diodenlasern im Dauerstrichbetrieb im Kontakt und Non-Kontaktmo- dus bei Leistungen von 2W (445 nm) und 3W (970 nm) bestrahlt. Als Simulation einer chirurgischen Schnittführung, erfolgte eine li- nienförmigeBestrahlungmiteinerFaservon300µmDurchmesserbei einer Schnittgeschwindigkeit von 3 mm/s.Als Referenz diente diese mechanischeWundsetzung mit dem Laserapplikationstip. Während der Laseranwendung wurde mittels einer Thermografieka- mera die Temperaturentwicklung gemessen. Nach Laserinzision wurde der Wundheilungsverlauf lichtmikroskopisch beurteilt und morphometrisch vermessen. Mittels Acridinorange/Propidiumiodid- Färbung erfolgte eine Lebend-Tot-Diskriminierung. Potenzielle Zyto- skelettveränderungen wurden durch Fluoreszenzfärbung der Aktinfi- lamente mit Phalloidin AF 800, mögliche DNA-Doppelstrangbrüche durch Immunfluoreszenznachweis von p-H2Ax dargestellt. Eine charakteristische Zonenbildung konnte nach Bestrahlung mit beiden Wellenlängen im Kontakt- und Non-Kontaktmodus nachvoll- zogen werden. Trotz eines größeren Wundbereiches nach Bestrahlung mit 445 nm, bedingtdurcheinehöhereTemperaturentwicklung(493,2°CimKon- taktmodus), zeigte das neue Lasersystem eine beschleunigte Wund- heilungderzentralenzellfreienZoneimVergleichzumNIR-System.Im Non-KontaktmoduskonntedurchVernachlässigungdesthermischen Einflusses weder eine erhöhte Anzahl an devitalen Zellen noch ver- mehrte DNA-Doppelstrangbrüche oder Zytoskelettveränderungen detektiert werden. Unsere Untersuchungen zeigen eine hervorragende thermische An- kopplung des Blaulicht-Lasersystems an die Zellen und unter Einsatz einer geringeren Leistung eine gute Schneidleistung, verbunden mit einer günstigen Wundheilung ohne mutagene Nebeneffekte. Daher stellt das neue Lasersystem eine innovative Alternative zu den eta- blierten Systemen dar. joana.reichelt@ukb.uni-bonn.de Zell- und molekularbiologische Untersuchungen zurAnwendung von Laserstrahlung im blauen Spektralbereich ZÄ Dr.Joana Reichelt,Bonn,PD Dr.JochenWinter,PD Dr.Jörg Meister,Prof.Dr.Matthias Frentzen,Dr.Dominik Kraus Bei Gewebeinzisionen mit einem 445-nm-Halbleiterlaser wird eine ef- fektive Schnittführung mit räumlich begrenzter Hitzewirkung beschrie- ben.Daher war das Ziel der vorliegenden Studie die histologische Beur- teilung von Gewebeproben nach Inzision mit einem 445-nm-Diodenla- ser.Vierzig Mukosalappen aus dem Vestibulum von zwanzig Schweine- kiefern wurden präpariert, die anschließend auf den Träger einer mechanischenLineareinheitgespanntwurden.DasHandstückeinesHF- Chirurgie-Geräts,970-nm-und445-nm-Halbleiterlaserswurdeaufdem Verfahrschlitten der Lineareinheit befestigt, sodass alle Gewebeinzisio- nen mit gleicher Geschwindigkeit und im gleichen Abstand von der Ge- webeoberflächedurchgeführtwerdenkonnten.AufdenjeweilszweiMu- kosalappen eines Kiefers wurden acht Inzisionen durchgeführt (I–III): 445-nm-Laser ohne konditionierte Spitze, 90°, mit Gewebekontakt bei 1,2und4W,(IV-V):445-nm-LaserohnekonditionierteSpitze,90°,ohne Kontakt (1mm) zum Gewebe bei 2 und 4W cw,(VI):445-nm-Laser ohne konditionierte Spitze, 45°, mit Kontakt zum Gewebe bei 2W cw, (VII): 970-nm-Laser mit konditionierter Spitze, 90°, mit Gewebekontakt bei 3W cw, (VIII): HF-Chirurgie-Gerät mit gerader Spitze, 90°, mit Gewebe- kontakt bei 50W. Die histologische Auswertung erfolgte nach H.E.-Fär- bung der eingebetteten Präparate bei 35-facherVergrößerung. DerVergleichderInzisionstiefenzeigteeinensignifikantenUnterschiedin Abhängigkeit von der Laserwellenlänge und den gewählten Laserpara- metern.DabeikonntediegrößteInzisionstiefemitdem445-nm-Laserim direkten Gewebekontakt mit einer Leistungseinstellung von 2W erreicht werden (p<0,05).Die geringste Inzisionstiefe wurde nachVerwendung des HF-Chirurgie-Geräts gemessen. Bei Verwendung eines 445-nm-Halbleiterlasers kann im Vergleich zu einem 970-nm-Diodenlaser und einem Elektrotom mit einer höheren Schneideffizienz gerechnet werden. Auch eine Anwendung im Nicht- Kontakt-Modus zeigt klinisch akzeptable Inzisionstiefen ohneAnzeichen ausgedehnter Nekrosezonen. michaelberthold14@alice.de Effektivität der Gewebeinzision mit einem 445-nm-Halbleiterlaser Michael Berthold,Marburg,Moritz Kettner,Professor Dr.Andreas Braun I 45laser4_2015

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