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Dental Tribune Swiss Edition No. 1, 2018

DENTAL TRIBUNE · D-A-CH Edition The World’s Dental Newspaper ITI Kongress Deutschland Das ITI lädt am 16. und 17. März 2018 nach Bonn, Deutschland. Über Implan- tologietrends sprechen Holger Haderer und Thomas Kreuzwieser von Strau- (cid:23)Seite 18 mann Deutschland. Direkte Bisshebung Wie diese mit Komposit und ohne Laborkosten funktioniert, beschreibt Dr. med. dent. Walter Weilenmann, Wetzikon, Schweiz, ausführlich in sei- (cid:23)Seite 20f nem Fachbeitrag. No. 1/2018 · 15. Jahrgang · Leipzig, 2. Februar 2018 Schi-WM Die 2. Dentale Schiweltmeisterschaft findet am 16. und 17. März 2018 in St. Johann im Pongau, Österreich, statt. Veranstalter ist der Österreichische Den- (cid:23)Seite 22 talverband (ODV). Unzulässige Vergleiche der europäischen Gesundheitssysteme Optimierung der Gesundheits- versorgung in Europa „State of Health in the EU“-Berichte ohne solide Datenbasis sind irreführend. MedUni Wien koordiniert EU-Forschungsprogramm PECUNIA. WIEN – Der Präsident der Ärzte- kammer für Wien, Dr. Thomas Szekeres, warnt anlässlich der ak- tuellen „State of Health in the EU“-Berichte, die den Gesund- heitszustand der Bevölkerung so- Besonders die Statistik zu den gesunden Lebensjahren, die als eine der Hauptkritikpunkte der Studienautoren geführt wird, ba- siert auf einfachen Umfragedaten – wobei den Umfrageteilnehmern Präsident der Ärztekammer für Wien, Dr. Thomas Szekeres. wie wesentliche Risikofaktoren für die Gesundheit in Europa unter- suchen, wegen der höchst unter- schiedlichen Datenerhebungen „Äpfel mit Birnen zu vergleichen und die Länderdaten, die auf höchst unterschiedliche Weise erhoben werden, unrefl ektiert gegenüber- zustellen“. die simple Frage gestellt wurde, ob sie seit zumindest einem halben Jahr durch ein gesundheitliches Problem bei Tätigkeiten des nor- malen Alltagslebens eingeschränkt seien. Hier liegt Österreich hinter Ländern wie Polen, Slowenien oder Tschechien gereiht, obwohl in die- sen Staaten eine weit kürzere Le- benserwartung erhoben wurde. „Hier muss jeder selbst entschei- den, ob er subjektiven Befragun- gen oder objektiven Tatsachen glauben will. Zu viel Gewicht sollte man diesen Befragungsdaten je- denfalls geben“, so der Ärztekammerpräsi- dent. nicht Die Probleme zeigten sich auch in anderen Bereichen. So würden die EU bezie- hungsweise die OECD bei- spielsweise die Ärztedichte in den verschiedenen Ländern komplett unterschiedlich be- rechnen. Während in Öster- reich Ärzte in Ausbildung mit hineinberechnet wür den, sei dies in anderen Ländern nicht der Fall. Ohne solide Daten- lage seien daher Vergleiche zwi schen den Gesundheits- systemen der 28 EU- Staaten nicht qualifiziert möglich. „Um solche Vergleiche anzu- stellen, muss man innereuropäisch auch‚ dieselbe Sprache‘ sprechen“, so Dr. Szekeres, der eindringlich davor warnt, „ohne valide Daten- basis gesundheitspolitische Schlüsse zu ziehen.“ DT Autor: Dr. Thomas Szekeres, Präsident der Ärztekammer für Wien Sonderregeln für Gesundheitsberufe Europäisches Parlament spricht sich für neue Bestimmungen aus. BERLIN – Der Binnenmarktaus- schuss des Europäischen Parla- ments (IMCO) hat am 4. Dezember über den Richtlinienvorschlag zur Prüfung der Verhältnismäßigkeit neuen Berufsrechts entschieden. Die Abgeordneten entschärften den umstrittenen Vorschlag der Euro- päischen Kommission politisch. Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) begrüßt, dass der IMCO die beson- dere Rolle der Gesundheitsberufe anerkannt hat. Die Verhältnismäßigkeitsprü- fung vor Erlass von Berufsrecht soll generell und berufsübergreifend die aus EU-Sicht „überfl üssige natio- nale Regulierung“ verhindern. Dies schließt auch die Regeln für Berufs- zugang und Berufsausübung bei Gesundheitsberufen ein. Knackpunkt der parlamentari- schen Diskussion war daher die Frage, ob Gesundheitsberufe von der Richtlinie ausgenommen wer- den sollen. Ein entsprechender An- trag, der von den deutschen Heil- berufen gemeinsam unterstützt worden war, fand dennoch keine Mehrheit. Allerdings stimmte der IMCO für eine Reihe neuer Bestim- mungen, mit denen den besonderen Belangen der Gesundheitsberufe Rechnung getragen werden soll. So müssen die Mitgliedstaaten im Falle einer berufsrechtlichen Regelung, die die Heilberufe oder die Patien- tensicherheit betreffen, stets das Ziel eines hohen Niveaus des Gesund- heitsschutzes berücksichtigen. BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel zur Überarbeitung: „Leider gab es keine politische Mehrheit für die auch von uns geforderte Bereichs- ausnahme für Gesundheitsberufe. Wir begrüßen dennoch, dass der IMCO sich für eine Reihe neuer Be- stimmungen, die den besonderen Belangen der Gesundheitsberufe ge- recht werden, eingebracht hat. Das Europäische Parlament muss nun die Gesundheitsberufe in den an- stehenden Trilogverhandlungen mit Rat und Kommission schützen“, so Dr. Engel. Kommission und Rat haben dies bislang verweigert. Hintergrund Die Europäische Kommission hatte am 10. Januar 2017 mehrere Gesetzgebungsvorschläge präsen- tiert, darunter einen Richtlinien- entwurf zur Prüfung der Verhält- nismäßigkeit künftiger Berufsre- geln. Damit soll Wirtschaftswachs- tum durch Wegfall von Barrieren angekurbelt werden. Dieser Verhält- nismäßigkeitstest beinhaltet einen umfassenden Prüfauftrag für den nationalen Gesetzgeber. Er soll vor Änderung bestehenden Berufs- rechts oder neuem Erlass anhand vordefi nierter Kriterien prüfen, ob die Regulierung verhältnismäßig ist. Erfasst davon sind auch die Gesundheitsberufe. DT Quelle: Bundeszahnärztekammer WIEN – Die rasch alternde Gesell- schaft, die zunehmenden Bevölke- rungszahlen und neue Gesundheits- technologien haben zu einem dras- tischen Anstieg der Gesundheits- kosten in der EU geführt. Ziel des kürzlich gestarteten euro päischen Projekts PECUNIA (Programme in costing, resource use measurement and outcome valuation for use in multi-sectoral national and inter- national health economic evalua- tion) ist es, standardisierte Metho- den für die Ermittlung von Kosten und die Bewertung von Outcome- Daten für eine optimale Gesund- heitsversorgung in der EU bereit- zustellen. Das drei Jahre laufende Programm wird von Univ.-Prof. Dr. Judit Simon, Leiterin der Ab- teilung für Gesundheitsökonomie des Zentrums für Public Health der Medizinischen Universität Wien (MedUni Wien), koordiniert. Das Projekt umfasst zehn Partner aus sechs Ländern mit einander ergän- zender methodologischer und aka- demischer Expertise. Für mehr Kosteneffi zienz in der Gesundheitsversorgung Zwischen 1972 und 2010 sind die Ausgaben der öffentlichen Hand für die Gesundheitskosten in der gesamten EU von 4,5 auf 8 Prozent des Bruttonationalprodukts gestie- gen. Insbesondere chro - nische Erkrankungen, Multimorbiditäten so- wie psychische Erkran- kungen belasten die europäischen Gesund- heitssysteme fi nanziell erheblich. Tendenz: stei- gend. Das Ziel von PECUNIA besteht da- rin, diese Herausfor- derung durch die Ent- wicklung neuer stan- dardisierter und vali- dierter Methoden für die Evaluierung der Kosten und Outcomes der Maß- nahmen im Gesundheitswesen auf nationaler Ebene und länderüber- greifend in der EU vergleichbar zu machen. Im Rahmen dieses ehrgeizigen Projektes sind Prof. Simon und ihr Team von der MedUni Wien ver- antwortlich für die Gesamtkoordi- nation und das wissenschaftliche Management des Projekts, wie zum Beispiel die Integration verschiede- ner Methoden und Ergebnisse in einen zusammenhängenden Rah- men – für mehr Kosteneffi zienz in der europäischen Gesundheitsver- sorgung. „Wir leiten außerdem die Entwicklung eines umfassenden Katalogs mit Outcome-Instrumen- ten und harmonisierten Kostenbe- rechnungsmethoden, um relevante europaweite Standards zu setzen. Der nächste Schritt besteht darin, diese Kostenberechnungsmetho- den einzusetzen und in Form na- tionaler Kostenprogramme über mehrere EU-Länder hinweg, in denen eine solche Evidenz noch immer fehlt – darunter Österreich –, zu implementieren“, erklärt Prof. Simon. Die im Rahmen von PECUNIA entwickelten Methoden und Tools werden dazu verwendet, effi ziente und evidenzbasierte Modelle für die kooperative Versorgung und für bereichsübergreifende Finan- zierungsvereinbarungen zu opti- mieren, um die Versorgung chro- nischer und psychischer Erkran- kungen in allen EU-Gesundheits- systemen zu verbessern. Multidisziplinäre Kooperation Die Forschungsbemühungen stützen sich auf einen einzigartigen multinationalen, multisektoralen und multipersonalen Ansatz. „Mindestens ein Viertel der ge- samten Direktkosten des Gesund- heitswesens beeinträchtigen andere Sektoren der Wirtschaft, wie etwa die Sozialfürsorge, die Ausbildung, das Strafwesen, die Beschäftigungs- zahlen und die Produktivität“, so die Projektkoordinatorin. „Unsere Ziele sind ehrgeizig: Wir beabsich- tigen, die Kräfte verschiedener aka- demischer Felder zu bündeln, um für eine umfassende Übersicht über die Kosten und Outcome- Daten auf die Maßnahmen im Ge- sundheitsweisen der europäischen Gesellschaften Methoden zu ent- wickeln und direkt vergleichbare Lösungen anzubieten.“ DT Quelle: Medizinische Universität Wien

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