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Dental Tribune Swiss Edition No. 8, 2017

8 Science DENTAL TRIBUNE · Swiss Edition · Nr. 8/2017 Von der digitalen Planung über das Mock-up zur definitiven Versorgung Darstellung eines zeitgemässen Arbeitskonzeptes anhand einer Veneerversorgung. Ein Beitrag von Dr. Cyril Gaillard und Jérôme Bellamy, Bordeaux, Frankreich. Die Nachfrage nach ästhetischen Behandlungen nimmt auch in der Zahnarztpraxis stetig zu. Auf- grund moderner Kommunika- tionsmedien haben Patienten fast uneingeschränkt Zugang zu einer Fülle von Informationen zu diesem Thema. Aufgrund dessen steigt auch ihre Erwartungshaltung. Dies kann für den Zahnarzt eine He- rausforderung bedeuten: Das er- wünschte Ergebnis sollte erreicht werden, ohne jedoch im Vorfeld falsche Erwartungen zu wecken. Die Problematik Ein Problem im Alltag einer Zahnarztpraxis besteht darin, dass das mittels Wax-up angefertigte Mock-up, welches dem Patien ten ge- zeigt wird, nicht unbedingt dem Be- handlungsergebnis entspricht (z. B. bei Keramikveneers). Um diese Schwierigkeit zu lösen, wurden zu diesem Thema mehrere Forschungs- arbeiten initiiert. Ein Ergebnis der Forschungen ist das SKYN-Konzept. Die Lösung Das SKYN-Konzept verfolgt den interessanten Ansatz, mit natürli- chen Zahnformen ein Mock-up direkt im Mund des Patienten her- zustellen. Anhand von Zahnformen, welche die Anatomie und Morpho- logie natürlicher Zähne hinsichtlich Höhe, Breite, Wölbung und Textur nachbilden, wird ein Wax-up gefer- tigt. Die Vorhersagbarkeit des Ergeb- nisses wird mithilfe der CAD/ CAM-Technologie gewährleistet, indem das Mock-up gescannt wird und die im Mund angepassten, na- türlich wirkenden Veneers maschi- nell hergestellt werden. Die Repro- duzierbarkeit des Mock-ups und die Präzision des Ergebnisses ergeben sich u. a. aus der Leistungsfähigkeit des CAD/CAM-Systems, womit sich die Ansprüche der Patienten ebenso effektiv wie schnell erfüllen lassen. Die CAD/CAM-Technologie hat eine Revolution im Bereich der Zahnmedizin bewirkt. Sie ermög- wie die Asymmetrie der Oberlippe (Abb. 1a und b). Das Parodontium war gesund. Auch das Weichgewebe zeigte sich ohne Auffälligkeiten. Behandlungsplanung Wir empfahlen der Patientin Veneer-Restaurationen auf den Zähnen 15 bis 25. Die Prämolaren sollten einbezogen werden, um eine Harmonie zu erreichen. Die Patien- tin stimmte dem Vorschlag zu. Der Behandlungsplan gestaltete sich wie folgt: • Anfertigen eines Wax-ups mittels Compositeschalen zum Reproduzieren einer natürlichen Zahnform und -textur Set» von Dr. Jan Hajtó) als Referenz verwendet (Abb. 2). Hierbei han- delt es sich um eine Reproduktion natürlicher Zähne. Die Auswahl der entsprechenden Zähne erfolgte basierend auf den Wünschen der Patientin sowie mittels DSD-Ana- lyse (Digital Smile Design) und der Design- und Visualisierungs- software VisagiSMile. Übertragung in das Mock-up Vom Wax-up haben wir einen Silikonwall der vestibulären Flächen erstellt und in diesen mit einem Spatel das Composite-Material dünn appliziert (IPS Empress Direct) (Abb. 3). Nach der Lichtpolymerisa- Die CAD/CAM-Technologie hat eine Revolution im Bereich der Zahnmedizin bewirkt. Sie ermöglicht die effiziente Anfertigung individueller Keramikversorgungen innerhalb kurzer Zeit und mit hoher Präzision. licht die effiziente Anfertigung indi- vidueller Keramikversorgungen in- nerhalb kurzer Zeit und mit hoher Präzision. Die Restaurationen sind zudem eine perfekte Kopie des ästhetischen Wax-ups. Nachfolgend werden die verschiedenen Arbeitsschritte des SKYN-Konzeptes eines Patientenfalles beschrieben und veranschaulicht. anhand Klinischer Fall Ausgangssituation Die Patientin kam mit einem hauptsächlich auf ästhetischen Kri- terien basierenden Wunsch in die Zahnarztpraxis. Sie empfand ihre Frontzahnrestaurationen als zu gelblich und in ihrer Form unpas- send. Die Restaurationen waren be- reits einige Jahre im Mund. Sie soll- ten nun erneuert werden. Zunächst wurde ein Fotostatus angefertigt, anhand dessen wir die Situation ge- nauer betrachten konnten. Die Patientin hat eine hohe Lachlinie. Dass beim Lächeln Zahnfleisch sichtbar ist, störte sie ebenso wenig • Herstellen eines Mock-ups nach dem SKYN-Konzept mit einem lichthärtenden Nanohybrid- Composite (IPS Empress® Direct) • Digitale intraorale Daten- erfassung des Mock-ups (Scan) • Präparation der Zähne mithilfe des Mock-ups • Digitale Abformung der Präpa- rationen mit optischer Kamera • Herstellen der Provisorien • Maschinelle Fertigung der glaskeramischen Veneers (IPS Empress CAD) • Einsetzen der Veneers Herstellen des Wax-ups Mit den keramischen Verblend- schalen wollten wir den Zähnen mehr Volumen verleihen. Die Zähne sollten markanter und län- ger wirken. Die angepassten Zahn- proportionen waren die Vorausset- zung dafür, dass Zähne und Lä- cheln der Patientin mit ihrem Gesicht harmonierten. Zur Her- stellung des Wax-ups haben wir die SKYN-Modelle («Anteriores Model tion (Bluephase® mit Polywave®- LED) wurden die auf diese Weise vorbereiteten Composite- schalen Zahn 15 bis Zahn 25 auf dem Modell platziert und mit Wachs stabilisiert (Abb. 4a und b). Nach dem Ausarbeiten des Wax-ups wurde dieses dupliziert und in Hart- gips gegossen. Für dieses Modell er- stellten wir einen Schlüssel aus Sili- kon, um dem Zahnarzt bei der Prä- paration der Zähne Hilfestellung zu geben. Die Silikonschlüssel wurden in zwei Schritten aus Silikonen unterschiedlicher Härte angefertigt (Silico Dur von Cendres+Métaux mit hoher Härte und 3M ESPE Ex- press mit geringer Härte), um hier- mit wiederum das Mock-up und die Provisorien herzustellen. Präparation der Zähne und Datenübertragung an das Labor Das Mock-up wurde mithilfe des Silikonschlüssels eingesetzt und die Oberflächentextur mit einem Poliersystem (Astropol®) nachbearbeitet (Abb. 5). Die Vali- dierung der Ästhetik erfolgte an- 3 4b 6 7a 7b 5 1a 1b 2 4a Abb. 1a und b: Ausgangssituation. Stark verfärbte Restaurationen im Oberkieferfrontzahnbereich. Dass beim Lächeln das Zahn- fleisch sichtbar wird, störte die Patientin ebenso wenig wie die Asymmetrie der Oberlippe. – Abb. 2: Das SKYN-Modell (nach Jan Hajtó) zur Herstellung des Wax-ups. – Abb. 3: Applikation des Composites (IPS Empress Direct) in den Silikonschlüssel des Vorwalls. – Abb. 4a und b: Die mittels Silikonwall erstellten Compositeschalen auf dem Modell haben eine natürliche Form und Oberfläche. Abb. 5: Das Mock-up wurde in den Mund eingesetzt. Die Oberflächen wurden nach- bearbeitet. – Abb. 6: Fertiges Mock-up. Die Validierung erfolgte anhand von Fotos und Videos. – Abb. 7a und b: Die Oberflächen des Mock-ups wurden leicht nach- bearbeitet.

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