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Dental Tribune Swiss Edition No. 8, 2017

12 Events DENTAL TRIBUNE · Swiss Edition · Nr. 8/2017 Tradition und Innovation – 150 Jahre Streuli Pharma Das Uzner Familienunternehmen ist bereits in 5. Generation auf Erfolgskurs. UZNACH – Die Streuli Pharma AG feierte Ende August gemeinsam mit Geschäftspartnern, Kunden und Freunden ihr besonderes Jubiläum. Für die 150-Jahre-Geburtstagsfeier der Streuli Pharma AG konnte CEO Claudia Streuli mit Kurt Aeschbacher ihren Wunschmoderator verpflich- ten. Der versierte TV-Mann führte die geladenen Gäste mit viel Charme durch einen mit kulinarischen und künst lerischen Höhepunkten ge- spickten, unvergesslichen Abend. Nach dem reichhaltigen Apéro stellte Aeschbacher zwei ausserge- wöhnliche Referierende und Persön- lichkeiten vor: den Herz- und Gefäss- chirurgen Prof. Dr. Thierry Carrel und die dipl. Bergführerin und Aben- teurerin Evelyne Binsack. Mut, Ehrgeiz, Offenheit Prof. Carrel verriet, welche Ei- genschaften einen erfolgreichen Herzchirurgen auszeichnen: «Die Chirurgie ist eine anstrengende, ehr- geizige und gefährliche Disziplin, es braucht viel Mut, Ausdauer und Wei- terbildung. Diese Herausforderung habe ich gesucht. Selbst heute noch suche ich immer nach neuen, besse- ren Wegen – muss für Neues offen bleiben. Wenn ich das Herz einer Person operiert habe, bleibe ich mit dem Patienten verbunden.» «Kom- men Gefühle aus dem Herzen?», fragte Aeschbacher. Prof. Carrel: «Das Herz hat seit Jahrtausenden eine besondere symbolische Bedeu- tung in der Musik, der Malerei, der Dichtkunst, aber auch im Volks- mund. Ich schaue dies allerdings etwas pragmatischer an. Dennoch: Viele Gefühle wie Angst, Lampenfie- ber oder Ärger merkt man am Her- zen am schnellsten.» Auf die Frage, wie er mit Fehlern umgehe, antwortete der renommierte Herzchirurg: «Niemand ist perfekt, auch in einem Team kann es immer wieder Fehler geben. Bei einer Nie- derlage geht es nicht darum, wer wel- che Schuld trägt, sondern um die Bearbeitung, damit ähnliche Fehler vermieden werden können. Bei der Fehlerkultur hat man sehr viel von der Luftfahrt übernommen.» «Gibt es bei einer 80-Stunden- Woche noch Platz für ein Privat- 1 3 5 leben?» Prof. Carrel: «Privatleben ist eine Sache der Qualität und nicht der Quantität. Es ist alles eine Sache der Organisation. Weil ich vor Ideen sprudle, ist die grösste Herausforde- rung, die Effizienz am Tag noch zu er- höhen, auch damit mir Zeit bleibt, Trompete und Posaune zu üben. Musik ist für mich sehr wesentlich.» Geschichte des Unternehmens • Heute – Streuli Pharma AG in Uznach, geführt in der 5. Generation von Claudia Streuli (CEO), Apothekerin ETH; rund 200 Mitarbeitende in den Bereichen Forschung, Entwicklung, Produktion, Qualitätssicherung, Vertrieb, Medizin & Registrierung, Marketing, Finanzen & Administration. • 2016 – Übergabe des Grosshandel-Geschäfts an die Galexis AG • 2015 – Verkauf der Apotheke Streuli und Frohsinn Drogerie an die Galenicare AG • 2014 – Vollautomatische Sterilfertigung für Zylinderampullen • 2011 – Neuer High Potent-Fertigungsbereich • 2006 – Umfirmierung in Streuli Pharma AG • 1998 – Erweiterung bestehender Produktionsgebäude mit einem Investitions- volumen von CHF 23 Mio. • 1982 – Einführung der elektronischen Datenverarbeitung • 1972 – Bau des Fabrikationsgebäudes an der Bahnhofstrasse • 1971 – Generika-Pionier: Einführung des Medikamentes Acetalgin® (Paracetamol) • 1964 – Registrierung und Einführung Prednisolon Streuli® • 1945 – Umfassende Neu- und Umbauten • 1936 – Umfirmierung in G. Streuli & Co. AG • 1920 – Entwicklung und Produktion von eigenen Präparaten • 1899 – Gründung der Kollektivgesellschaft E. Streuli & Co. durch Ida, Ernst und Gustav Streuli und Aufnahme der Grossistentätigkeit • 1867 – Gründung der Streuli Apotheke durch Gottfried Streuli in Uznach 2 4 6 Abb. 1: Durch die Jubiläumsfeier von Streuli Pharma führte ebenso versiert wie charmant der prominente TV-Moderator Kurt Aeschbacher. Abb. 2: Findet trotz 80-Stunden-Woche Zeit zum Musizieren: Herzchirurg Prof. Dr. Thierry Carrel. Abb. 3: Weiss hochgesteckte Ziele zu erreichen: Aben- teurerin Evelyne Binsack. Abb. 4: Bereiten Streuli Pharma für die 6. Generation vor: CEO und VRP Claudia Streuli (r.), VR André Vecellio (2.v.r.) und VR Dr. Jürg C. Streuli (l.). Abb. 5: Erzählt von ihren Anfängen bei Streuli Pharma: CEO und VRP Claudia Streuli. Abb. 6: Leuchtende Meilensteine veranschaulichen die Geschichte des Familienunternehmens. Drei Wegmarken: Mt. Everest, Südpol, Nordpol «Grenzerfahrungen sind Erleb- nisse, die sich ganz tief ins Erin- nerungsvermögen eingraben und uns mental stärker – belastbarer und tragfähiger – machen», sagte die Abenteurerin Evelyne Binsack. «Da frage ich mich: Warum suchen die meisten Menschen keine Grenz- erfahrungen?» Nach ihren bewegenden Erleb- nissen bei der Besteigung des Mt. Everest als erste Schweizerin beschäf- tigte Binsack die Frage nach der Be- deutung der Willenskraft, des Fokus- sierens, und erkannte: «Es ist wichtig, das Fokussiertsein immer wieder zu lockern, um sich einen Überblick der Situation zu verschaffen. Nur mit die- ser Balance ist es möglich, grosse Ziele zu erreichen.» Vor ihrer 50-Tage-Expedition zum Südpol hatte sich die Bergsteigerin mit ihren vier Begleitern getroffen und die Frage aufgeworfen, wie sie alle zum Südpol kommen würden. Binsack: «Als Wert, an dem wir festhalten woll- ten, wählten wir: Wir schaffen es zu fünft. Dies war unser Leitstern.» Wer ohne Navigation den Nord- oder Südpol ansteuert, läuft Gefahr, im Kreis zu gehen. «Wie im Alltag ist es wichtig, Zwischenziele anzuvisie- ren», sagte Binsack. «Auch im wahren Leben vergessen wir oft, uns Zwi- schenziele zu setzen – lassen uns ab- lenken und sind trotzdem noch über- zeugt, auf unserem Weg zu sein.» Familienunternehmen mit Zukunft Während einer Pause des fest- lichen Abendessens interviewte Aeschbacher die Mitglieder des drei- köpfigen Streuli-Verwaltungsrates: CEO und VR-Präsidentin Claudia Streuli, ihren Gemahl, den Marke- ting- und Vertriebsverantwortlichen André Vecellio sowie den Kinderarzt Dr. med. Jürg C. Streuli. Claudia Streuli erzählte von ihren «harten und lehrreichen Jah- ren» unter der Ägide ihres Vaters Dr. Rudolf Streuli: «Ich begann als Her- stell-Leiterin für feste Pharmaka. Viele der Mitarbeitenden kannten mich schon als Kind. Ich musste mir mit viel Einsatz Respekt verschaffen. Als die älteste von drei Schwestern war ich dann prädestiniert, die Nach- folge zu übernehmen. Seit den 15 Jah- ren als CEO habe ich noch mehr Ver- antwortung übernommen. Gegen die Konkurrenz behaupten können wir uns zum einen dadurch, dass wir uns alle jeden Tag voll einsetzen. Zum anderen ermöglichen uns langjäh rige Geschäftspartnerschaften, Streuli Pharma als Schweizer Unternehmen zu positionieren.» Dr. Jürg C. Streuli erzählte, dass er organisch in seine Rolle im Verwal- tungsrat hineingewachsen sei. «Ich bin überzeugt, dass die gemeinsame Arbeit mit der Geschäftsleitung für die Strategie wichtig ist und meine Perspektiven als Arzt der Firma hel- fen, voranzukommen.» «Unsere Leader-Position wollen wir weiter pflegen und zukunfts- orientiert erweitern», sagte André Vecellio. «Wir sind auch auf der Suche nach einem neuen Standort, denn die Gebäude hier sind 1971 ge- baut worden, der Baugrund ist labil und die Investitionen wären zu hoch. Im Moment sind wir in konzeptionel- len Studien, wie wir mit diesem Areal einen Beitrag zur Zentrumsentwick- lung von Uznach leisten können.» «Und die Zukunft?» CEO Claudia Streuli: «Mein Sohn ist 22 und stu- diert Pharmazie. Die Überlegungen des Verwaltungsrats gehen dahin, das Unternehmen in Familienbesitz zu halten und zukunftsgerichtet auszu- bauen.» DT Text: Jürg Lendenmann

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