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Dental Tribune Swiss Edition No. 8, 2017

10 Science DENTAL TRIBUNE · Swiss Edition · Nr. 8/2017 In der Forschung teilen vor allem Männer ihr Wissen untereinander Studie der Universität Wien zeigt geschlechterspezifi sche Kooperationsbereitschaft auf. Männer, die von Frauen gebeten wurden, ihre Arbeiten mit ihnen zu teilen. Ein ähnliches Verhalten zeigten auch Frauen, die wiederum von Frauen oder Männern kon taktiert wurden – hier war die Rücklauf- quote um etwa 15 Prozent geringer als bei Männern, die untereinander ihre Arbeiten austauschten. «Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern repräsentieren mög- WIEN – Der Austausch von Wissen gilt in der Scientifi c Community als essenziell zur Gewinnung neuer For- schungserkenntnisse. Dabei spielt die, oftmals auch uneigennützige, Kooperation unter Wissenschaftlern eine beträchtliche Rolle. Eine Reihe an Experimenten hat die weitläufi ge Annahme bestätigt, dass Menschen – im Vergleich zu Tieren – sehr pro- sozial handeln. Viele dieser Ex - pe rimente wurden jedoch unter rea litätsfernen Rahmenbedingun- gen, meist an Psycho logie studenten, durchgeführt. Um dies in einem rea- listischen Umfeld zu testen, hat ein Team um den Kognitionsbiologen Dr. Jorg Massen von der Universität Wien den Versuch gestartet, die Be- reitschaft, zu teilen, im höchst kom- petitiven Rahmen der Wissenschaft zu erforschen. Dazu haben die Forscher 300 internationale, fachverwandte Wis- senschaftler aufgefordert, ihre wis- senschaftlichen Publikationen so wie gewonnenen Daten mit Dr. Massen und seinem Team ohne jegliche Ge- genleistung zu teilen. Die Kogni- tionsbiologen der Universität Wien und der niederlän dischen Universität Leiden waren dabei aber nicht an den Ar- beiten der Experten per se interessiert, sondern allein an der Tatsache, ob sie eine positive, negative oder gar keine Antwort auf die An- frage erhalten würden. Die Mehrheit der Wis- senschaftler reagierte posi - tiv und signalisierte somit Bereitschaft, entsprechende Daten zu teilen. Nichtdesto- trotz zeigten Männer, die von einem Mann kontak- tiert wurden, eine 15 Pro- zent höhere Antwortrate als licherweise den immer stärker aus- geprägten Konkurrenzkampf unter Wissenschaftlerinnen, die traditio- nellen Männergesellschaften in wis- senschaftlichen Kreisen und/oder resultieren aus evolutionären Gege- benheiten, in denen Mann-Mann- Bündnisse von Vorteil waren», so Dr. Massen, der Erstautor der Studie. Er ergänzt: «Es werden weitere Stu- dien notwendig sein, um zu unter- suchen, ob dieses Verhalten exklusiv unter Wissenschaftlern auftritt oder ein allgemeines, gesellschaftliches Muster zu erkennen ist.» DT Publikation in Scientifi c Reports: Mas- sen, JJM, Bauer, L, Spurny, B, Bugnyar, T & Kret, ME (2017). Sharing of science is most likely among male scientists. Scientifi c Reports. DOI: 10.1038/s41598- 017-13491-0. Quelle: Uni Wien Chronische Parodontitis erhöht Alzheimer-Risiko um 70 Prozent Wie kariesverursachende Bakterien im Zahnbelag überleben können Enormer Stellenwert der dentalen Prophylaxe für den ganzen Forscher der Universität Basel präsentieren Studienergebnisse zur Kariesentstehung. Körper bestätigt. TAICHUNG – Dass Parodontitis eine Alzheimer-Erkrankung begünstigt, wurde bereits in mehreren Studien belegt. Ein Forscherteam der Chung Shan Medical University in Taichung hat dies kürzlich erneut bestätigt. Datenerhebung Für ihre Untersuchung nutzten die Wissenschaftler Daten aus der Taiwan’s National Health Insurance Research Database und konnten zei- gen, dass Patienten über 50 Jahre mit einer chronischen Parodontitis ein höheres Alzheimer-Risiko haben. Es konnte zwar keine direkte Verbindung zwischen Parodontitis und Alzheimer gefunden werden, allerdings hatten die Patienten, die seit zehn Jahren oder länger an einer chronischen Parodontitis litten, ein 70 Prozent höheres Risiko, an Alz- heimer zu erkranken, als Patienten ohne Parodontitis. Fazit Aus ihren Ergebnissen schluss- folgern die Forscher, dass kleine Ent- zündungsherde im Körper eine tra- gende Rolle bei der Entstehung von Alzheimer haben. Zudem verdeut- lichen sie ein weiteres Mal den enor- men Stellenwert der Prophylaxe – nicht nur für die Zähne, sondern auch für den restlichen Körper. DT Quelle: ZWP online ANZEIGE ZWP ONLINE NEWSLETTER Das wöchentliche Update mit News aus der Dentalwelt und -branche für die Schweiz JETZT NEWSLETTER ABONNIEREN! www.zwp-online.ch Das führende Newsportal der Dentalbranche O E M U S M E D I A A G Holbeinstraße 29 · 04229 Leipzig · Deutschland · Tel.: +49 341 48474-0 · info@oemus-media.de BASEL – Extrazelluläre Polysaccha- ride spielen eine zentrale Rolle, wenn es um die Überlebensfähigkeit von Bakterien im Zahnbelag geht, die Ka- ries auslösen können. Dies berichten Forscher der Klinik für Präventiv- zahnmedizin und Orale Mikrobiolo- gie und des Departements Biomedi- cal Engineering der Universität Basel in der Fachzeitschrift PLOS ONE. Kariogene Bakterien leben in Biofi lmen und greifen den Zahn- schmelz an, indem sie Zucker und Stärke in Säuren umwandeln, die Kalzium aus dem Zahnschmelz he- rauslösen. Dieser Prozess kann zur Entstehung von Karies führen. Durch die Aufl ösung des Kalziums steigt die lokale Kalziumkonzentration, wo- durch eine für Bakterien lebensfeind- liche Umgebung geschaffen wird. Wie sie trotz dieser Bedingungen im Zahnbelag überleben können, haben die Forschenden in der vorliegenden Studie untersucht. Die Hypothese der Zahnmedizi- ner war, dass extrazelluläre Polysac- charide, kurz EPS, die Überlebensfä- higkeit der Bakterien unterstützen. Dabei handelt es sich um Substan- zen, die kariogene Bakterien aus Zu- ckerrückständen bilden und ausser- halb ihrer Zellen anlegen. Sie bilden das Baugerüst des Biofi lms und sor- gen dafür, dass Bakterien sich im Zahnbelag ver ankern können. EPS binden Kalzium im Biofi lm Die Studie zeigt: Je mehr Kal- zium kariogene Bakterien abbauen, desto höher ist ihre Kalziumtoleranz und desto besser können sie in Biofi l- men überleben. Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass die kario- genen Bakterien Mechanismen ent- wickeln, die ihnen dabei hel fen, die hohe Kalziumkonzentration auszu- halten. Es wurde gezeigt, dass extrazellu- läre Poly saccharide über eine grosse Anzahl an Kalziumbindestellen ver- fügen, mit denen sie das herausge- löste Kalzium in den Biofi lm ein- bauen. Der toxische Gehalt wird da- durch neutralisiert und die EPS- Struktur des Biofi lms gestärkt. Neue Erkenntnisse über die Entstehung von Karies Die Bindung von Kalzium durch die EPS hilft aber nicht nur den ka- riogenen Bakterien, im Zahnschmelz zu überleben, sondern sie führt auch zur Entstehung von Karies. «Indem EPS Kalzium binden, hemmen sie die Remineralisation des Zahn- schmelzes, weil dadurch nicht mehr genügend freies Kalzium im Zahnbe- lag enthalten ist. Diese Entdeckung ist wichtig, um die Kal ziumregulation in Karies besser verstehen zu kön- nen», erklärt die Mikrobiologin Dr. Monika Astašov-Frauenhoffer. DT Originalbeitrag: Monika Astašov-Frauenhoffer, Muth M. Varenganayil, Alan W. Decho, Tuomas Waltimo, Olivier Braissant. Exopolysac- charides regulate calcium fl ow in cario- genic biofi lms. PLOS ONE (2017), doi: 10.1371/journal.pone.0186256. Quelle: Uni Basel Zunahme von Mund- und Rachenkrebserkrankungen Mediziner warnen: Immer mehr jüngere Opfer betroffen. GRAZ – Humane Papillomaviren (HPV) sind nicht nur Auslöser von Ge- bärmutterhalskrebs. Sie sind auch eine mögliche Ursache für Karzinome im Mund- und Rachenraum. Nicht zuletzt durch die Krebserkrankung des Schau- spielers Michael Douglas erlangte die Erkrankung eine hohe mediale Auf- merksamkeit. Im Zuge eines Interviews berichtete er damals u. a. über die möglichen Auslöser seiner Krebs- erkrankung. Er gab zu, dass dies durch- aus auf Oralsex zurück zuführen sei. Im Fokus: Oralverkehr Nun warnen Mediziner vor einer regelrechten HPV-Epidemie in den nächsten Jahren. Erneut im Brenn- punkt der Diskussion: oraler Verkehr. Das unter anderem durch Oralsex übertragene humane Papillomavirus sei ein hoher Risikofaktor für Mund- bzw. Rachenkrebs. Mediziner ver- zeichnen seit einigen Jahren eine besorgniserregende Zunahme der Neuerkrankungen bei Mund- und Rachenkrebs. Besonders betroffen seien zunehmend junge Menschen, berichtete Univ.-Prof. Dr. Dietmar Thurnher, Vorstand der Universitäts- klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheil- kunde der Medizinischen Universität Graz anlässlich des Pressegespräches im Vorfeld des Jahreskongresses der Österreichischen Gesellschaft für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals chirurgie. Als Ursache vermuten die Mediziner das Wechseln der Sexualpartner bzw. Sexpraktiken. Laut Studien gibt es einen engen Zu- sammenhang zwischen der Anzahl der Sexualpartner und dem Risiko für Krebs im Mund- und Rachenraum, berichtet science.orf.at. Früher sei diese Erkrankung eher bei Patienten im Alter 50 plus dia- gnostiziert worden. Heute sind die be- troffenen Patienten bis zu zehn Jahre jünger, Nichtraucher und darüber hinaus nahezu Nichtalkoholiker. DT Quelle: ZWP online

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