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Dental Tribune Swiss Edition No. 8, 2017

DENTAL TRIBUNE · D-A-CH Edition · Nr. 8/2017 Science 27 Kurz mal weg: Synkope in der Zahnarztpraxis Behandler und Praxisteam müssen sofort auf den Notfall reagieren. Von Tobias Wilkomsfeld, Mülheim a. d. Ruhr, Deutschland. „Und dann bin ich plötzlich ohn- mächtig geworden“ – eine Äuße- rung wie diese ist gängiger als man denkt, denn etwa 40 Prozent aller Menschen erleiden in ihrem Leben zumindest einmal eine Synkope. In der Medizin wird die Synkope als reversibler Bewusstseinsverlust infolge einer vorübergehenden Min- derdurchblutung des Gehirns mit einhergehender Sauerstoffunter- versorgung verstanden. Hierzu kommt es, wenn der Blutdruck zu stark absinkt und die Gegenregu- lation im Herz-Kreislauf-System versagt. Treten Synkopen zum Bei- spiel bei Patienten während eines Zahnarztbesuches auf, müssen Be- handler und Praxisteam sofort auf den Notfall reagieren, um eine op- timale Patientensicherheit gewähr- leisten zu können. Viele Patienten erleben vor einer Synkope die sogenannten Ohnmacht- vorboten, wie zum Beispiel Hitze- gefühl, weiche Knie, fl aues Gefühl, Übelkeit oder auch Schweißaus- bruch. Bei einem echten Bewusstseins- verlust besteht direkte Lebensgefahr. Viele Synkopen sind jedoch unge- fährlich und die Patienten erholen sich rasch wieder. Durch den synko- pal bedingten Sturz können jedoch Begleitverletzungen auftreten. Synkopen können auf eine von drei verschiedenen Hauptursachen zurückgeführt werden, sodass man entweder von einer refl exvermittel- ten Synkope, einer kardialen Syn- kope oder einer orthostatischen Synkope spricht. Refl exsynkope Übersteigerte Nervenrefl exe lö- sen hier die Synkope aus. Es kommt zu einer Verlangsamung der Herz- frequenz und einem plötzlichen Ab- fall des Blutdrucks. Das Blut „ver- sackt“ in den Beinen und das Gehirn wird nicht mehr adäquat mit Sauer- stoff versorgt. Häufi g bilden optische Reize, Schmerzen (Behandlung beim zahnärztlichen Eingriff) oder auch psychoemotionale Reize die Ursache. Kardiale Synkope Die kardiale Synkope wird ent- weder durch eine Reizbildungs-/ Reizleitungsstörung oder maligne Veränderungen im Herzgewebe her- vorgerufen. Durch die hieraus resul- tierenden Herzrhythmusstörungen wird die Pumpleistung beeinträch- tigt und eine Sauerstoffunterversor- gung im Gehirn kann die Folge sein. Orthostatische Synkope Bei der orthostatischen Synkope liegt die Ursache häufi g in einem zu schnellen Aufstehen aus einer liegen- den Position. Das Herz schafft es nicht, den Blutdruck aufrechtzu- halten, wodurch das viel beschrie- bene „Schwarzwerden vor den Augen“ entsteht. Der Grund kann mit einem erniedrigten Gefäßtonus der Beine oder mit einem zu geringen Blutvolumen erklärt werden. Was tun im Notfall? Tritt eine Synkope bei einem Patienten während einer zahnmedi- zinischen Untersuchung bzw. bei einem Zahnarztbesuch auf, gilt es, zu versuchen, den Patienten vor einem möglichen Sturz zu bewahren. Dazu sollte der synkopierte Patient in die sogenannte Schocklage gelegt wer- den: fl ache Rückenlage und Beine hochlagern. Gleichzeitig sollte wie- derholt das Bewusstsein des Pa- tienten kontrolliert werden durch Ansprechen, Anfassen und dem Setzen eines Schmerzreizes. Im An- schluss daran sollte die Atmung durch Sehen, Hören und Fühlen ge- prüft werden. Ist die Atmung ad- äquat und das Bewusstsein weiterhin eingetrübt, gilt es, den Patienten in die stabile Seitenlage zu bringen. Die Überprüfung von Blutdruck, Puls- frequenz und Sauerstoffsättigung ist obligat. Auch sollte eine mögliche Sauerstoffzufuhr beim spontan at- menden Patienten in Erwägung ge- zogen werden. Sollte neben dem Be- wusstsein auch die Atmung fehlen, muss mit der Herz-Lungen-Wieder- belebung begonnen werden. In allen Situationen ist der Ret- tungsdienst über 112 (in Deutsch- land und Österreich) bzw. 144 (in der Schweiz) zu alarmieren. Synkopen müssen ernst genommen werden. In einigen Fällen kann die Synkope Symptom einer schwerwiegenden Erkrankung sein, wie zum Beispiel maligne Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt, Schlaganfall oder an- dere ähnlich gravierende Erkran- kungen. Fazit Bewusstseinsverluste in Form von Synkopen sind keine Seltenheit. Oftmals ist der notfallmedizinische Zwischenfall jedoch nur von kurzer Dauer und ohne bleibende Schäden für den Betroffenen. Trotzdem müs- sen den Ursachen und Formen der Synkope nachgegangen werden, um eine eventuell notwendige Therapie anzusetzen. Im Kontext einer Zahnarzt- praxis gilt es, mit einem geschulten Team im Bereich Notfallmanage- ment und einer adäquaten Ausstat- tung auf Synkopepatienten vor- bereitet zu sein, um so schnell und korrekt handeln und für eine op ti- male Patientensicherheit sorgen zu können. DT Kontakt Infos zum Autor Tobias Wilkomsfeld Fit For Help Notfallmanagement Friedrich-Möschke-Straße 7 45472 Mülheim a. d. Ruhr, Deutschland www.fi t-for-help.com ANZEIGE MIXPAC™ erleichtert Ihre Arbeit. Der MIXPAC ™ T-Mixer Colibri plus vereinfacht Ihre tägliche Arbeit, denn Sie müssen sich nicht mehr zwischen mehreren, unterschiedlichen Mischkanülen entscheiden. Der T-Mixer Colibri plus deckt vier Indikationen ab und kann mit unterschiedlichen Dental-Materialien verwendet werden: Rekonstruktion mit Wurzelstift und Stumpfaufbau, Abformung des Wurzelkanals, Zementierung von Wurzelstift und Stiftaufbau sowie Abformung von präparierten Stümpfen und Kavitäten. Dank der integrierten und 360° dreh- und bis zu 180° biegbaren Kanüle, muss kein zusätzlicher intraoral Tip aufgesetzt werden. Sulzer Mixpac Ltd Ruetistrasse 7 9469 Haag, Switzerland P +41 81 772 20 00 mixpac@sulzer.com www.sulzer.com/dental

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